Einmal war ich schon da, und ich werde sicher noch ein paar Mal ins AWS Pop-up Loft & Innovation Lab pilgern. Oder hingehen, wenn das zuviel Aufladung in diesen Zeiten ist. Amazon Web Services ist mit einem Pop-up-Store mitten in der Münchener Innenstadt zu Gast. Naja, zumindest in recht zentraler Lage, nicht an der Peripherie wie mit ihrer Deutschlandzentrale in Nord-Schwabing. (Gemerkt, was ich da getan habe: Peripherie und Zentrum in Kontrast benutzt, für einen ironischen Effekt? Wenn man Witze schon erklären muss…)
Bevor man da hingeht, soll man sich registrieren auf einer Single-Purpose-Site von Amazon. Die hat natürlich SSL, wie sich das für den Cloud-Riesen gehört. Aber es gibt eine schöne Funktion unter dem Button für die Registrierung. Der zeigt „Registrieren“, wenn man sich noch nicht angemeldet hat. Und wenn man es getan hat, teilt er sich in zwei Buttons auf – stornieren oder Kalendereintrag herunterladen. Viel eleganter kann man das nicht machen. Es entspricht genau meiner Erwartung, wie sich solche ein Feature verhalten soll. Toll.
Dieser Wuchs, diese Kraft – äh, diese Mut, diese Chuzpe: Apple veröffentlicht ein Buch über sein Design. Und es kostet 199 Dollar – mindestens. Der Markt der Coffeetable-Bücher – Bücher, die man nicht liest, sondern ausstellt, um seine Freunde zu beeindrucken – hat ein neues Schwergewicht. Treten FANG jetzt noch an, den Buchmarkt zu revolutionieren? Tun sie natürlich nicht, ich finde es dennoch entschieden zu teuer und ein Zeichen der 1%, so etwas sich zu überlegen. Die erste Auflage geht sicher an alle Apple-Führungskräfte zu Weihnachten. (Die Idee ist berechtigt, aber ein Preis so für die Hälfte wäre etwas sozial verträglicher gewesen.)
Der Wechsel der Perspektive wird oft erzwungen. Die Welt der Blogs ermöglicht es mir besser, in die Schuhe von anderen hineinzuschlüpfen. Ein reifer Mann gibt seinem jüngeren Ich und anderen Jungspunden Ratschläge. Die könnten von mir sein:
My Switch From Seat 3A to Seat 27E | Joe Staples | Pulse | LinkedIn: „While travel might be enjoyable — at least for awhile, there are things that I missed out on. As I mentioned earlier, I was a master scheduler. I rarely missed anything important — or so I thought. What I did miss was dinner at home every night. Casual conversations. Helping kids with home work. „
(Via.)
Das ist einer der Gründe, warum Berater irgendwann den Beratungsunternehmen entfliehen und in DAX-Konzernen mit Aussicht auf 40-Stunden-Woche anheuern. Nicht, dass ich mal Berater gewesen wäre, aber auch ich hatte einen Kinderwunsch. Und ProSiebenSat.1 hat sich für mich als sehr familienfreundlich erwiesen. Zwei Jungs habe ich dort bekommen, also meine Frau, als ich dort beschäftigt war. Mit der Zeit habe ich es einrichten können, dass ich beinahe jeden Abend zum Abendessen daheim war und erfuhr, was in der Krippe und im Kindergarten passiert war. Und die Kinder ins Bett bringen konnte. Das war und ist unbezahlbar.
Ab und zu mache ich Businesstrips. Aber keine 20 im Jahr. Und weit entfernt vom Senator-Status oder noch höherem, was für manche Karrieremenschen erstrebenswert ist. Ich fühle mich gut dabei.
Manchmal braucht man einen Schubser, um einen Film wie „The Jungle Book“ dann doch einmal anzusehen. Als ich im Frühjahr auf dem Indie Web Camp 2016 in Nürnberg war (das im Nachhinein immer wichtiger für meine Gedanken wurde), hatte ich am Abend Zeit für einen Kinobesuch. Ich hatte die Wahl zwischen „The Jungle Book“ und „Deadpool„. Damals hielt ich das für einen Fehler, so sehr habe ich mich über die Moral in dem Überraschungserfolg über den roten Rächer aufgeregt. Darüber und über die Erfahrung in einem Premium-Kino habe ich bereits geschrieben.
Offene Fäden fasse ich gern wieder an, um sie zu einem Ende zu bringen. An einem Abend, an dem ich dem Babyfon lauschte, war ich auf der Suche nach einem Film, der kürzer als zwei Stunden ist. Damit fallen viele unheimlich interessante Filme flach. So etwa der neueste von Quentin Tarantino, „The Hateful 8“, der mich mehr interessiert hatte. Mein Workflow beim Entspannen durch Filmkonsum ist mittlerweile:
Was ist neu bei Prime Video im Bereich Filme?
Was fällt mir bei Wer Streamt Es auf?
Sonstige Ideen
Im Google Play-Store, Bereich Filme, habe ich gesehen, dass es bis Ende des Jahres oder so noch eine Gutscheinaktion für einen stark rabattierten Leihfilm gibt. Und da war „The Jungle Book“ auch dabei. Mit dem Chromecast-Stick konnte ich den nach dem Kauf auch schnell auf den Fernseher schicken. Nach ein paar Sekunden in schlechter Qualität, bei der ich jeden Pixel einzeln auf dem Fernseher begrüßen konnte, stabilisierte sich die Darstellungsqualität auf HD-Level. Dafür zahle ich gern 1,25 Euro.
Ich habe noch nicht verraten, wie ich den Film fand, oder? Er ist total ernstgemeint, und das ist das Problem: „The Jungle Book“ ist eine bierernste Neuauflage des Disney-Klassikers, bei dem der Witz, die Musik und die Menschlichkeit der Tiere zu kurz kommen. Mit anderen Worten: Wer das Original mag und in seinem Herzen behalten hat, kann mit dem unnötigen Remake nichts anfangen.
Wer aber die Geschichte von Mogli nicht kennt, wird vielleicht in den Sog des unglaublich guten visuellen Stils des Films gezogen. Noch nie habe ich digitale Tiere gesehen in einem Film, die so echt waren. Ok, bis auf den Bären in „The Revenant„. Mit Balu ist ja wieder ein Bär dabei, offenbar kommt der von einer gleichermaßen talentierten Bären-Pixel-Werkbank. Und King Louie darf nicht fehlen. Der ist in der Neuauflage mehr absolutistischer Herrscher als lustiger Tanzgesell – das war er im Zeichentrickklassiker nicht nur, aber eben auch. Dieser Subtext wurde förmlich ausradiert. Es sind ganz, ganz tolle Effekte in dem Palast, in dem Louie mit seinem Volk lebt, wie da die Steine kullern und so. Aber es ist 99% Actionhelden-Superhelden-Kino von 2016 und 1% der Charme von früher.
Mit dazu kommen Ungereimtheiten: Alle Tiere sprechen oder singen, nur die Elefanten sagen nix. Colonel Hatty und seine Bande kommen nur so vor wie die Rolling Stones in einer Wetten dass-Parodie. Man sieht sie von fernem, nur ein Baby-Elefant spielt eine etwas größere Rolle.
Mogli bleibt ein bezaubernder Junge mit dem Herz am rechten Fleck. Der Kinderschauspieler ist der einzige ernst zu nehmende Mensch vor der Kamera. Die anderen Menschen, im Menschendorf, sind nur Folie für die Geschichte. Die Tiere sind die echten Menschen, was natürlich auch ein klassischer Disney-Topos ist. Aber dass sie so grausam sein müssen? Für mich schiebt es den Film aus dem Kinderkino heraus. Bin ich froh, dass ich mir „The Jungle Book“ nicht mit Kindern angesehen habe. Wir hätten vielleicht einen Euro für jede Minute bezahlt, die sie es im dunklen Saal mit der dunklen Story ausgehalten hätten.
Heute möchte ich über Jawbone schimpfen. (Ja, es gibt schon hunderteLitaneiendadraußenim Netz über eben dieses Thema.) Aber Hunde markieren auch eine Stelle noch einmal, die ein Artgenosse schon einmal markiert hat. Betrachtet es einfach als meine zwei Cent im Trevi-Brunnen.
Wenn man sich für eine neue Software entscheidet und in diese viel Zeit investiert, fühlt man sich an diese gebunden. Das ist ein psychologischer Effekt, den man Lock-in-Effekt nennt. Marketing-Experten können die nächsten Zeilen getrost überlesen. Wenn man alle seine Pivot-Tabellen mit Excel erstellt hat und weiß, wie das geht, wird man so schnell nicht auf Google Sheets wechseln. Wenn man wie ich Twitter mag und dort seine Communities gefunden hat, hofft man darauf, dass es Twitter noch lange geben möge. Twitter = Beruf, Facebook = Privatmensch. Ich sehe aber den Zeitpunkt kommen, wo ich umstellen werden muss.
Jeden Abend, wenn ich die Kinder ins Bett bringe, gehört der Druck auf das kleine, geriffelte Knöpfchen auf meinem Jawbone-Up-Armband dazu. „Papa, wie weit bist du gelaufen?“ Ein Umlauf der kleinen weißen LEDs bedeutet einmal das eingestellte Tagesziel an Schritten. Bei mir sind das 5000, was natürlich an sich viel zu wenig ist. (Erinnert sich noch jemand an die Kampagne von der Bundes-Ullala?)
Wenn Urlaub ist, geht das auch mal auf 10, 15.000 Schritte hoch. Warum ich das messe? Weil ich meiner schlechten Laune auf der Spur bin. Wenn ich mich zu wenig bewege, bekomme ich schlechte Laune. Meine Familie kann an klirrend-kalten Wintertagen oder verregneten Herbsttagen ein Lied davon singen. Dem bin ich mit meinen Jawbone-Produkten auf die Spur gekommen. Auch wenn mir ein guter Hausarzt das wahrscheinlich auch so hätte sagen können.
Das Gleiche gilt für die Schlafmenge, die ich so bekomme. Wenn ich dauerhaft, das heißt über ein paar Tage, weniger als sieben Stunden pro Nacht bekomme, bewege ich mich in einen tranceartigen Zustand hinein, indem mir alles egal ist. Aber ich kann mich kaum noch konzentrieren. Und ach, die schlechte Laune ist auch wieder da. Im Urlaub schlafe ich schon mal mit den Kindern ein, und das sind wichtige Einzahlungen auf mein Schlafkonto. Auch diese Erkenntnis verdanke ich Jawbone.
Mein Jawbone Up Move, den ich derzeit benutze, ist mein viertes Produkt von Jawbone und mein dritter Up Move. Als die mal bei Gravis ausverkauft wurden, habe ich mich eingedeckt. Damals wusste ich nicht, dass die nicht lange halten. Die 60 Tage, die einer der Jawbone-Kritiker als Lebenszeit für das Up-Move-Armband berichtet, scheinen mir ganz zutreffend zu sein.
Aber das Lock-in! Meine Daten sind jetzt bei Jawbone und in meiner Google-Tabelle im Jawbone-Format gespeichert.
Wahrscheinlich muss ich mir beim Weihnachtsmann eine neue Android-Wear-Smartwatch wünschen. Dann sind meine Daten bei Google sicher und ich muss nach einem Migrationsskript suchen. Oder ein Abo für Gyrosco.pe zahlen. Da habe ich meine Jawbone-Daten auch angebunden.
Spurensuche bei Jawbone
Bei der Recherche für diesen Post bin ich für die Bildauswahl auch auf die Presseseite von Jawbone gegangen. Da ist seit September 2015 nichts Neues mehr gepostet worden. Alarm, Alarm, da ist trotz fast 600 Millionen Dollar Funding der Insolvenzverwalter nicht mehr weit.
Es gibt einen Markt für Aufgabenverwaltungen. Ich habe bereits Remember The Milk und Wunderlist benutzt. Jetzt versuche ich Trello, weil mir die Kanban-Darstellung besser gefällt als die eindimensionale Darstellung der Tasks in einer vertikalen Gliederung.
Natürlich gibt es immer Zapier für solche Zwecke. Zapier verbindet die APIs von verschiedenen Diensten miteinander. Schick mir eine SMS, wenn es morgen in meinem Lieblings-Skigebiet schneit – solche Aufgaben kann man damit abbilden. Bis vor kurzem konnte man solches Zaps auch im Wettbewerber IFTTT konfigurieren, da hießen die Recipes. IFTTT hat die Nutzungsbedingungen geändert, und fortan gibt es nur noch zertifizierte Applets direkt vom Hersteller selbst (IFTTT nennt die Maker).
Mit ein bisschen Hilfe von Google habe ich Todoport gefunden, ein Tool zum Migrieren von Aufgaben zwischen den verschiedenen Tools. Offenbar gibt es auch dafür einen Markt. Das Tool funktioniert einfach. Man verbindet in ein paar Fenstern, die sich als Pop-up öffnen, einfach die Dienste, die man benutzt – und nach weniger als einer Viertelstunde ist man fertig. Selten war es einfacher, Power-User #GTD zu sein.
Wie ich demnächst mit Trello UND Wunderlist arbeite, will ich dann natürlich auch bloggen.
Einen Feature Request habe ich für Todoport natürlich auch noch
Kleiner Hinweis: Wenn man Source und Destination neu ausgewählt hat, etwa wenn man Ordner in Wunderlist auf ein neues Trello-Board matchen will, muss man einmal öfter klicken als nötig: Wenn die Destination ausgewählt ist, sollte auch der OK-Button am Fuß der Seite neu laden. Aber das ist ein Edge-Case für einen Viel-Listen-Synchronisierer wie mich.
Medien aller Formen hatten bis zum Wahltag und vielleicht noch ein, zwei Tage danach eine Sonderkonjunktur, stellt Jim Rutenberg in der New York Times fest – auch Tageszeitungen:
The election news bubble that’s about to pop has blocked from plain view the expanding financial sinkhole at the center of the paper-and-ink branch of the news industry, which has recently seen a print advertising plunge that was “much more precipitous, to be honest with you, than anybody expected a year or so ago,” as The Wall Street Journal editor in chief Gerard Baker told me on Friday.
Papers including The Journal, The New York Times, The Guardian, the Gannett publications and others have responded with plans to reorganize, shed staff, kill off whole sections, or all of the above.
Naja, ganz so unvorhersehbar ist das natürlich nicht gewesen. Ganze Generationen von Mediennutzern wachsen ohne Tageszeitung auf. Meine Kinder kennen die nur von den Großeltern, und ich bin selbst einmal Tageszeitungsjournalist gewesen. Sie hat einfach keinen Zweck mehr, alles, was sie interessiert, lesen sie im Netz. Bei Stratechery kann man das toll lesen. Oder auf Screens in der U-Bahn. Lokalnachrichten interessieren sie nicht, und wenn doch, erfahren sie das Wichtigste von ihren Freunden. Der Gatekeeper ist nicht tot, er heißt bloß inzwischen Facebook.
Das Zeitalter der CD sah die höchste Beschäftigungszahl im US-Journalismus, und wie sich die Musikindustrie verändert hat, wissen wir auch. Inzwischen sind neue Alben die Promo für eine Konzerttour. Tageszeitungen haben das noch immer nicht verstanden. Medienunternehmen sind immer noch auf der Suche nach dem nächsten Gig. Es ist mal wieder Zeit für die Lektüre von Pollyanna-Büchern, Kassandra lesen wir genug. Da gibt es ein, zwei Werke von Jeff Jarvis, die ich jedem ans Herz legen möchte.
Endlich „Blackhat“ gesehen. Da muss ich mal ausholen: Die guten Filme sind alle auf ihre eigene Art gelungen – sie zeichnen sich durch etwas Originelles aus. Die schlechten sind sich sehr ähnlich: Oft hat man die Versatzstücke ihrer mangelnden Originalität schon woanders gesehen. „Blackhat“ gehört in die zweite Gruppe. Und ich hatte mich so auf den Film gefreut.
Du hast die Farbkorrektur vergessen, lieber Michael
Regisseur Michael Mann gehört zu meinen Lieblingsregisseuren in Hollywood. Auch wenn er sein Material nicht selbst schreibt, so wie das auch ein Roland Emmerich nicht tut, ist sein visueller Stil immer zu erkennen. Die Digitalkameras, die zum Standard in US-Filmen geworden sind, hat er als einer der ersten an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit geführt und auch ihren besonderen visuellen Flair genutzt. Manchmal sieht das so aus, als hätte man in der Post-Produktion vergessen, die Farbkorrektur zu machen.
Szenen, in denen der Hauptdarsteller vor Farbflächen gefilmt wird, die seine Alpha-Mann-Qualitäten hervorstechen lassen – das ist pures Kino. Es geht hier nur um das Licht, weil: Die Story ist da zunehmend egal geworden.
Die Geschichte ist schnell erzählt, sie ist ist für den Film auch nicht mehr als eine Reihenfolge von Szenen, die abgenudelt werden: Verbrecherische Hacker schleusen Schadsoftware (Malware) in ein chinesisches Atomkraftwerk ein, das sie dann fukushimaartig explodieren lassen. Das war aber nur ein Test für ein noch größeres Verbrechen, das sie vorhaben. Und sie schreiben einen anderen Virus für einen Angriff auf eine Rohstoffbörse, bei dem sie sich mit Geld für ihren nächsten Coup eindecken. Der muss natürlich verhindert werden. Und dafür tun sich die Chinesen mit den Amerikanern zusammen, und sie müssen sich auch zusammenraufen. Aber weil das die Behördenmitarbeiter nicht allein schaffen, müssen sie einen wegen Kreditkartenbetruges verurteilten Proto-Hacker aus dem Gefängnis holen. Sein Auftrag: Rette die Welt, und deine Sünden werden dir erlassen – Strafbefreiung.
„Blackhat“ gehört in die Reihe der Filme und Serien, denen Programmieren zu langweilig ist, und wo die Schöpfer die Szenen vor dem Computer aufhübschen, ja gar aufhotten zu müssen glaubten. Dies ist kein Mr. Robot, sondern Machwerken wie „Passwort Swordfish“ verwandter. Wenn die Elektronen durch den Computer sausen, können wir ihnen als Filmzuschauer zusehen (ja, wirklich!) – und die schlechten Elektronen erkennt man an ihrer Farbe. Und wenn sie zuschlagen, vermehren sie sich wie Bakterien oder eine Plage (optisch ist das an „Outbreak“ angelehnt).
Spurensuche nach filmischen Vorbildern
Überhaupt ist die Bildebene voll mit Zeug, das wir woanders schon gesehen haben und zwar besser:
Chris Hemsworth als Hacker Hathaway – ja, ich habe auch immer Haddaway verstanden – er schiebt noch mehr die Unterlippe vor als in Thor. „Blackhat“ ist ein Hacker-Film, in dem die Welt nicht mit Programmieren in der Command Line (zwar auch, aber wenig) gerettet wird, sondern vor allem mit Social Engineering, Phishing und Starren in die Ferne, was Nachdenken darstellen soll, gerettet wird. Hemsworth wird als Proto-Ego des jugendlichen Kinobesuchers benutzt, das macht den Film dümmer, als er sein müsste. In Insider wurde noch ein schwitzender, dicker, nicht besonders sympathischer Mann in dieser Rolle besetzt, und kein Action-Star mit V im Oberkörper. Das Kino ist hier seiner wichtigsten Zielgruppe auf den Leim gegangen.
Wenn die Elektronen durch den Computer sausen, fliegen wir Kabeln hinterher. Das haben die Wachowski-Brüder schon in ihrem unterschätzten Erstling „Bound“ genauso gedreht. Es sieht mehr nach 2005 als nach 2015, dem Produktionsjahr von „Blackhat“.
Mit dem Schnellboot fahren die Bösewichte, die der Welt heiß gelaufene Reaktorkerne und Rohstoffmärkte bescheren, durch den Hafen von Hongkong. Das ist das gleiche Motiv der Flucht wie in Manns ebenfalls enttäuschendem Film „Miami Vice“. Sogar mit dem gleichen Bootstyp.
Hell erleuchtete Skylines in Asien, die dem Film etwas Neues geben soll, lassen leider das Publikum kalt. Wir Wessies kennen diese Städte nicht, und ob es jetzt Hongkong ist oder eine Stadt in Malaysia – das ist uns recht egal. Das erklärt mir im Nachhinein auch, warum so viele Filme in New York spielen, selbst wenn sie in Vancouver oder Toronto gedreht wurden. New York hat diese Wiedererkennbarkeit, die noch größere Städte nicht haben. Manche Filmemacher benutzen das gezielt – Michael Winterbottom mit Shanghai und Los Angeles in „Code 46“ als gesichtlose Zukunftsvision, und Spike Jonze zu wärmerem Effekt in „Her“.
Der am Anfang von der Sache nicht wirklich überzeugte Hathaway wird zum Zeloten im Laufe des Filme und überholt Jack Bauer in seiner Gewaltanwendung links und rechts. Rache ist eine so billig verfügbare Währung. Ich habe mich hier schon vor kurzem darüber ausgelassen.
Wenn sich der Held zum Endkampf mit den zähnefletschenden Bösewichten aufmunitioniert, macht er das mit Gummibändern, versteckten Schraubendrehern und Teppichmessern. Und er wird damit zum Mittelding von Jack Bauer und MacGyver.
Die Killerfrage lautet: „Braucht man Amazon Echo?“
Die muss ich natürlich mit Nein beantworten. Braucht man noch nicht. Um meine Frau zu paraphrasieren: Amazon Echo ist eine Spielerei.
Den Ausschlag gab die Möglichkeit, dass sie beim Kochen weiter ihre geliebten Hörbücher hören kann. Also meine Frau. Das ist selbst mit dem nach Meinung der Stiftung Warentest derzeit besten Smartphone am Markt, dem Samsung S7, aufgrund des geringen Tonumfangs der externen Lautsprecher des Geräts schwierig – vor allem, wenn sie für die Kinder Fleisch brät und es laut in der Küche zischt. Alexa hat mehr Bums, und Amazon gehört ja Audible. Daher ist der Service gleich in die erste Version der App eingebaut.
Ich komme gleich noch zu den Hörbüchern zurück.
Bei Technik gehöre ich zu den Early Adoptern. Die CD-Sammlung habe ich einst digitalisiert und die analogen Überbleibsel verkauft. Damit haben wir die Sonos-Anlage in der Wohnung finanziert.
Außerdem entwickle ich gewerbsmäßig digitale Produkte, und hier schreibe ich auch mal darüber. Und daher will ich bei interessanten Entwicklungen vorne mit dabei sein. Virtual Reality (VR) habe ich vorbeiziehen lassen, weil mir bisher noch immer mit einer solchen Brille schlecht geworden ist (Oculus Rift Developer Edition, Ozo).
Meine Usecases
Wofür habe ich Amazon Echo also konkret gekauft?
Beim Zubettgehen Alexa das richtige Hörspiel für die Kinder heraussuchen lassen, den Sleep-Modus aktivieren und die richtige Lautstärke finden. Dafür gibt es aber noch die Hürde zwischen Alexa und Sonos, die noch nicht integriert sind.
Morgens beim Kaffeekochen nach dem Wetter fragen.
Muss ich etwas einkaufen?
Kommt der Zug zu spät?
Beim Kochen am ersten Abend nach der Aktivierung von Alexa musste das Smartphone noch mal herhalten. Warum? Sie wollte das Buch, das sie gerade hört, noch einmal von vorne hören. Dazu muss man bei der Audible-App für Android nur ein paar Zentimeter nach oben scrollen und klicken. Alexa das mit Sprachkommandos beizubringen, ist mir nicht gelungen. Aber dafür haben wir einige Male herzhaft gelacht. Das ist auch schon für ein Technik-Spielzeug/Gadget eine tolle Leistung, oder?
Niemand misst die Unterhaltungsqualität von universitären Veranstaltungen an professionellen Maßstäben. Insofern finde ich, muss ich mich rechtfertigen, warum ich das bei der 40-Jahr-Feier des Uni-Instituts, an dem ich studiert habe, tue.
Wenn Journalisten-Ausbilder angehende Journalisten unter dem Applaus von amtierenden Journalisten in die Praxis entlassen, sieht das anders aus. Dann sollten die Ansprüche an den Rahmen höher sein. Finde ich.
Als ich vor mehr als zehn Jahren mein Diplom erhalten habe, war das eine eher schmucklose Veranstaltung auf dem Campus, in einer Verköstigungseinrichtung des Studentenwerks. Getragen wurde der feierliche Spirit vor allem von den stolzen Blicken der Absolventen-Eltern, die zum letzten Mal ein solches Event besuchen durften – wer promoviert schon?
Diesmal wurden die Absolventen des Jahrgangs 2016 im View im Dortmunder U verabschiedet, dem markanten Ziegelturm neben dem Dortmunder Hauptbahnhof, der früher einmal Teil einer Brauerei war – wie es sich für Dortmund so gehört.
Nicht im Elfenbeinturm Campus, sondern mitten in der Stadt. Sogar hinter den Kulissen. Am U befinden sich nämlich weithin sichtbare Flachbildschirme, die Kunstinstallation zeigen. Dahinter, genau hinter den beweglichen Augen des Turmes, fand die Übergabe der Diplome und die Feierstunde zum Institutsgeburtststag statt. Trefflicher hätte man eine Location nicht auswählen können, finde ich. Die Journalisten treffen sich hinter laufenden Bildern, man kann ihnen dabei zusehen, wie sie neue Inhalte kreieren. Eigentlich müsste man die Party-Location für ein hippes Neue-Medien-Ding kaufen, die Metaphern in der Gründerberichterstattung würden Ringelreihe tanzen.
Was hat mich also gestört? Studierende bzw. AbsolventInnen moderierten die Fachpodien, die man im Kolloquiumsstil auf die Bühne gebracht hatte. Leider war dabei aber bei einem Podium die Aufgabenstellung so derart breit („Pressefreiheit – was nun?“), dass es eines erfahreneren Moderators bedurft hätte, um das Gespräch zu einem Erfolg hätten werden lassen. Das bestimmte den Ton für den Tag, leider.
Die Qualität der Gäste war hoch. Welches Institut kann schon einen Institutsprofessor mit der Moderationserfahrung eines Michael Steinbrecher aufbieten? Oder auch Jochen Wegner, den Chefredakteur von Zeit Online. Frank Plasberg kennt man wohl auch. Und der Intendant des WDR, Tom Buhrow, hielt eine launige Keynote. Sein Videogeschenk war eins der Highlights – so gibt es aus der Gründungszeit des Instituts für Journalistik einen Beitrag des WDR über die Einrichtung. Ich sage mal so – die Protagonisten sind nicht in Würde gealtert.
Für mich war das 40-jährige Jubiläum ein echtes Fest: den Trauzeugen gesehen, Lieblingskommilitonen und -dozenten, außerdem mit zwei ehemaligen Chefs gut verstanden. Besser kann so ein Tag an der alten Hochschule ja nicht verlaufen. Sogar für die Arbeit habe ich noch einen Anknüpfungspunkt mitgenommen, die Abschlussarbeit eines der Absolventen, die toll in der verteilten Broschüre aufgearbeitet wurden.
Warum Klassentreffen?
Warum diese Überschrift? Mein erster Post zu einem Klassentreffen hat gut funktioniert. Ich hoffe, ich kannibalisiere jetzt nicht meine Rankings zum Thema. Und es war ein Klassentreffen, auch wenn es nichts mit der Schule zu tun hatte.
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