Filmkritik: Big Buck Bunny #dam

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DAM / Film

Ich hasse diesen Hasen aus „Big Buck Bunny“. (Bin ich ein Hasenhasser? Nein, den in Donnie Darko fand ich erträglich.) Obwohl ich den Film „Big Buck Bunny“ bis heute noch nie gesehen hatte. Warum? Offenbar ist er der einzige Creative Commons-lizensierte Film im ganzen Internet. Leider stellt die NASA keine Full-HD-Videos mehr ins Netz, sodass diese Quelle versiegt ist. 

Ein etwas unförmiger Hase lebt in einem Baum. Schon kurz nach dem Aufstehen wird er von anderen Bewohnern des Waldes geärgert. Er wird beworfen, immer auf den Kopf – mit Waldfrüchten. Dann betreiben diese Tiere auch noch den größten Waldfrevel: Sie schänden einen Schmetterling, nur um sich Feenflügel zu machen.

Der Film penetriert die Vorurteile, die wir seit Walt Disney haben: Schöne Tiere können nicht verschlagen sein, hässliche hingegen schon. Seltsam aussehende Tiere sind im Zweifelsfall die guten. Und Rache ist in US-amerikanisch geprägten Erzählstrukturen immer ok. Selbst wenn sie den Tod des Gegners einkalkuliert.

No animals were harmed in the making of this movie

Och, was ist das alles flauschig, und es kopiert die Welt, die wir von anderen Animationsfilmen kennen. Die Animation wirkt streckenweise sehr professionell und überrascht mit großer Tiefe. Und dann gibt es wieder Bereiche im Rendering, die aussehen wie die Previz – als wäre etwas nicht rechtzeitig fertig geworden. Semiprofessionell wäre das höchste Kompliment, aber halt Creative Commons. Ansehen muss sich das niemand, da gibt es keinen einzigen eigenen Gedanken zu entdecken. Es ist durch und durch abgekupfert und zusammengestümpert.

DAM, der Fiöm

Warum habe ich diese Filmkritik endlich geschrieben? Weil sogar Pay-Anbieter wie JW Player, bei dem TargetVideo die Videostreamings machen lässt, den Film bzw. dessen Trailer, um genau zu sein, auf ihrer Dokumentation nutzen. Und als ich in 2015 die Landschaft der DAM-Anbieter gesichtet habe, habe ich den Film in jedem Projekt gesehen, sogar in so hochpreisigen Komplettsystemen wie ThePlatform.

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