Automate all the things – und keiner kontrolliert sie dann

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Google

Facebook schickt dir Mails, wenn du länger nicht da warst. 

Jeder Shop schickt dir Mails, wenn du länger nicht da etwas gekauft hast.

Google Maps schickt dir Mails, wenn du länger das Produkt nicht genutzt hast.

Im Januar war ein Kind in Isolation – und dann Ende Januar / Anfang Februar auch ich. Google Maps hat das gemerkt und mir Hinweise zu meinem Reiseverhalten geschickt.

Ich war in München, da arbeite ich.

In Rosenheim, da steige ich mit dem Zug um.

In Bad Aibling, da ist der Kinderarzt.

No shit, Sherlock!

Aber was mich wirklich frustriert hat, war der Abbinder unter diesem automatisierten Mailing „Dominic, dein Update für Januar“:

Seit 2015 kontrolliert keiner bei Google mehr die Copyright Notice an der Mail.

 

Seit 2015 hat das keiner mehr bei Google angesehen. Google hat mehr als 120.000 Mitarbeiter. Google Maps allein hat sicher 100-1000. Oder mehr. So viel zu Emergent Leadership dort.

Warum ich Twitter lieber mag als Instagram

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In eigener Sache / Social Media

Erstens: Ben Thompson hat immer Recht. Abonnier sein Blog, wenn du in der Digitalindustrie arbeitest, zumindest mal für ein paar Monate.

Zweitens: Thompson hat diesen Post mit seiner Beschreibung von Twitter getriggert:

Twitter Has a New CEO; What About a New Business Model? – Stratechery by Ben Thompson:

Twitter is intense and combative, and far more likely to be tied to something happening in the physical world, whether that be watching sports or politics or doing work:

Ben Thompson, 30.11.2021

Eine meiner Unifreundinnen ist richtig gut bei Twitter, und warum ist sie das? Weil sie intensiv und sportlich daran teilnimmt. Ich bin eher „Dip in, Dip out“, und das merkt jeder bei Twitter – und daher habe ich meine Flughöhe an Followern erreicht.

Einer meiner Schulfreunde ist auch richtig gut bei Twitter, und er kämpft jeden Tag gegen Drachen dort – die Impfgegner*innen. Er ist intensiv, und er steckt da viel Zeit rein.

Ich kann auch intensiv sein, aber die Zeit habe ich nicht (neuer Job, vier Kinder). Hoffen wir nur, dass der neue CEO von Twitter ein Business Model findet.

Beitragsfoto: Adam Ey/Unsplash

Laufende Abos: Netflix und noch was

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Arbeiten / Produktmanagement

Niemand: „Wie würden Sie Ihren Job beschreiben?“

Ich: „Meine Aufgabe ist es, andere Menschen vom Wert eines Abos für unsere Produkte zu überzeugen.“ 

Niemand: „Was braucht es dafür?“

Ich: „Zunächst einmal eine Übersicht über andere Aboprodukte. Wie machen die das eigentlich, den Nutzerinnen dauerhaft einen Wert zu verschaffen, für den man etwas abrechnen kann?“

Mit diesem Dialog im Kopf, den es so nie in echt gab, habe ich die Gedanken für diesen Blogbeitrag angefangen. Und weil ich es eh für die eigene Ausgabenkontrolle haben wollte brauche, habe ich mir mal eine Liste gemacht mit meinen laufende Abos, für die ich auch Geld bezahle. Abos von Newslettern ohne Kosten habe ich nicht mit aufgeführt. Das würde den Rahmen eines Beitrags sprengen.

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Ergänzung zur Doku IONOS Mail mit Apple Mail einrichten

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Apple

Auch wenn die Dokumentation von IONOS echt gut ist, eine Einstellung müsst ihr noch machen, wenn ihr mit Apple Mail die Post von eurer eigenen Domain abholen wollt: https:// vor die Servereinträge für IMAP und SMTP stellen.

Also:

Posteingangsserver: https://imap.ionos.de
Postausgangsserver: https://smtp.ionos.de

Apple hat mittlerweile noch mehr Komplexität von den Einstellungen versteckt und man kann SSL nicht mehr so auswählen, wie es noch in der offiziellen Anleitung von IONOS steht.

MTP Engage Hamburg 2021 Leadership Forum. What a mouthful, und lecker war es auch.

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Produktmanagement

Die Pandemie ist noch nicht vorbei, wir knowledge worker arbeiten alle im Home Office und schreien in Bildschirme, deren Hintergrund wir bald genauso gut kennen wie die Kaffeeküche im Büro. Unter dem Tisch stapeln sich die leeren Bestellungen, im Drucker liegt noch ein Retourenschein. Lagerkoller 4.0, nur ohne, dass es so schick ist wie bei Adrian Tomine.

Und da kommt so ein Real-Life-Event wie das MTP Engage Hamburg 2021 Leadership Forum von Mind the Product in Hamburg gerade recht für all die Wagemutigen, die sich nach dem Austausch mit Ähnlichgesinnten sehnen. Mein Tribe – Product Leaders, Heads of Product. Hach.

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Was macht Papa eigentlich beruflich?

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Allgemein

Wenn ich gefragt werde, was ich eigentlich so beruflich mache, habe ich ganz viele Antworten. Damit ich immer eine Adresse zum Verlinken habe, habe ich das endlich einmal aufgeschrieben.

Wie ist der Impuls entstanden? Auf dem Amt musste ich auch angeben, was mein Beruf ist. Das Gleiche im Kindergarten. Meistens schreibe ich Produktmanager. Der Begriff kommt meines Wissens nach aus der Konsumgüterindustrie. Der Verantwortliche für ein Produkt, egal ob Mars-Riegel oder Persil-Waschmittel, heißt Produktmanager.

Früher habe ich das Oma erklärt, heute den anderen Eltern am Spielplatz oder vor dem Elternabend.

Foto: Unsplash, @myleon

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Sookee über Elsa

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Allgemein

Rapperin Sookee im Interview: „Es fühlte sich nicht mehr echt an“ – taz.de:

Die Eiskönigin ist übrigens ein super Beispiel für Fortschritt: Es gibt viel Gutes an Elsa.

Was denn?

Über zwei Filme hinweg ist nicht ihr Love Interest im Zentrum. Das ist ein Riesenerfolg für eine Disney-Produktion. Ja, Elsa ist Cis, ablebodied, Size Zero, normschön und hat Superkräfte, aber es geht darum, dass sie das Trauma des eigenen Unverstandenseins überwindet.

Und am Ende ist es auch bei ihrer Schwester Anna nicht so, dass ein Typ sie mit dem Kuss aus der Eisstarre befreit, sondern der Schwesternkuss.

Scoopcamp 2021: Liveblog von Tag 2

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Journalismus

Meine erste hybride Konferenz nach der Pandemie: Scoopcamp 2021. Ich kann nur am zweiten Tag dabei sein. Am letzten Tag meiner Elternzeit mit Kind 4 nehme ich mir Auszeit von ihm und Zeit vor dem Computer und Zeit für das Nachdenken über den Journalismus.

Das habe ich früher häufiger gemacht, und gerne auch darüber gebloggt. Etwa über Besser Online im Jahr 2015, https://www.krautsource.info/gedanken-zu-besser-online-2015-in-koeln-djvbo/, die Zukunft im Journalismus ganz allgemein https://www.krautsource.info/die-zukunft-im-journalismus/.

2021 ist das wieder wichtiger, weil ich in Zukunft wieder meinen beruflichen Schwerpunkt dort setzen werde, wo guter Journalismus organisiert wird. Mehr darüber zu anderer Zeit.

Leider fällt im heimischen Arbeitszimmer der Hallway-Track weg, der wichtigste einer jeder Konferenz. Dort habe ich die wichtigsten Kontakte verknüpft und/oder vertieft.

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Was war in der Pandemie?

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Allgemein

Meine Pandemie war:

  • Sport wieder angefangen – mit dem Lauftreff vom örtlichen Sportverein. Darüber wurde sogar „gebloggt“ und in der Zeitung berichtet. Auf dieses Foto bin ich mehrfach angesprochen worden.
  • Die Mutter verloren, ein Kind gewonnen.
  • Einen Job gekündigt, einen neuen gefunden (darüber später mehr)
  • zwei Urlaube storniert
  • selbstverständlich geimpft, kreuzweise
  • mein Home Office-Setup optimiert (zwei Monitore, Bluetooth-Kopfhörer gekauft)
  • mein Arbeitszimmer neu geplant und
  • angefangen mit der Umgestaltung (hallo, Ikea Click & Collect)
  • alle Streaming-Abos verlängert

Also Standard, so weit.

Beim Sport haben mich die Regen- und Eis-Tage vom Laufen draußen genervt. Und irgendwann habe ich dann statt das Daheim fürs Fitnessstudio zu verlassen, das Fitnessstudio nach Hause geholt. Für manche bin ich damit unten durch, auch wenn ich oben auf bin. Also auf dem Rad.

Diät nach der Pandemie: Aus dem Leim – Stil – SZ.de:

Die eine oder der andere kennt auch im privaten Umfeld Menschen, die sich Peloton-Standräder gekauft oder mit Joggen angefangen haben und fitter aus der Pandemie kommen, als sie reingegangen sind. Diese Leute kann man eigentlich nur als grässliche Streber ausgrenzen, die sonst keine Probleme hatten.

So kennt ihr mich, #streber2020 und #streber2021 sind meine Hashtags bei Peloton. Für euch immer noch Sie, Peloton-Streber.

Amazons Working Backwards am Apple-Beispiel Share Play

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Apple

Bei Amazon gibt es ein Prinzip, das sich Working Backwards nennt. Es geht von dem aus, was man am Ende dem Kunden präsentieren möchte in der Produktentwicklung. Dafür schreiben dann Amazon-Mitarbeiter schon einmal eine fiktive Pressemitteilung, in der sie das Produkt (reine Ideaware zu diesem Zeitpunkt) vorstellen.

A „future press release“ means just that–it should be written as if the product has already launched, and, more important, is already a success in the marketplace. Rossman had just started at Amazon and was required to write the release for six months down the road. 

Carmine Gallo in inc.com

Das Prinzip Working Backwards

Das Prinzip Working Backwards möchte ich heute auf eine Pressemitteilung anwenden, bzw. eine Produktvorstellung. Ich möchte herausfinden, wie bei der Produkt-Kreation gedacht wurde, tief innen im Konzern. 

Allerdings auf eine echte, und zwar eine von Apple, nicht von Amazon. Es ist nicht berichtet worden, dass Apple auch so arbeitet. Die beiden Unternehmen sind nach allem, was wir wissen, auch sehr verschieden.

Wie Apple genau arbeitet, darüber ist nix bekannt, und vermutlich haben die Apple-Mitarbeiter*innen auch NDAs unterschrieben, sodass wir darüber nix erfahren werden.

Aber: Die Produktvorstellungen sind so vollendet und so poliert (danke, Craig!), dass ich mir nicht vorstellen kann, dass das Endresultat am Ende erst Gestalt annimmt. Apple denke in jährlichen Inkrementen, auch was die Weiterentwicklung der Software angeht, die die ganze Welt (Chrome, Firefox, Chromium) häufiger updatet – beim Browser etwa.

WWDC: Zeit für Software

Anfang Juni stellt Apple auf seiner eigenen Entwicklerkonferenz immer neue Features für die hauseigenen Betriebssysteme vor. Auf der WWDC gibt es keine neuen Geräte zu sehen, dafür aber neue Produktbestandteile, die dann im Herbst veröffentlicht werden. Auch 2021 war es wieder so weit, 

Besonders interessant war für mich die Integration von Group Activities und SharePlay in die Facetime-Erfahrung. Facetime ist war der Videokonferenzservice, der nur auf Apple-Geräten funktioniert. 

Im Jahr 1 nach der Pandemie stellt Apple eine Menge Features vor, die perfekt auf die „Wir werden uns irgendwann wieder sehen, aber gerade geht es nur digital“-Situation eingegroovt sind. Man kann einen gemeinsamen Filmabend mit Freunden in Facetime planen und im Kalender eintragen, man kann gemeinsam Musik hören. All das, was wir sonst mit Freunden auf dem heimischen Fernseher gemacht haben, findet dort auch noch statt, aber eben in mehreren Haushalten und verbunden durch die Apple-Software. Viel emotionaler kann Software nicht werden. Oder der Porträtmodus für Facetime-Videobilder, oder die Überarbeitung der Rauschunterdrückung für mehr Nutzerkontrolle. Oder wie Apple selbst schreibt in seinem Developer-Portal:

All these examples are things people love to do together. You should look for activities in your app to bring people together, encourage conversation, collaboration, or just enjoyment.

Telefonieren macht man gemeinsam, und welche Aktivitäten eignen sich dafür? Apple macht hier einen Riesensatz, um hinter der explosiven Entwicklung anderer Videokonferenzsoftware wie Teams und Zoom hinterher zu kommen. Und ich finde, sie finden sehr elegante Lösungen über alle ihre Betriebssysteme hinweg.