Was ist eigentlich Produktmanagement?

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Produktmanagement
Diese Frage höre ich oft, meine Antwort fällt je nach Kontext immer ein bisschen anders aus. Für mich heißt es, sich um alles zu kümmern. Umso glücklicher war ich, als ich diese Antwort fand. Auch den Vergleich mit einem Restaurant-Leiter finde ich gut:

I used to be a restaurant manager. I hired, I fired, I greeted customers, and made sure they were happy, I did the books, and worked with the chef to pick the special, wrote it up n the board outside, and bought ads in the local paper. And when the prep cook didn’t come in, I chopped vegetables and frequently my fingers. Oh, and the when the dishwasher didn’t come in… you get the picture. That is what a product manager does.

They have their core job, keeping product/market fit, minding and growing metrics, and coordinating teams to that end. But the good ones, the ones I got to work shoulder to shoulder with, do whatever it takes to keep the product healthy and strong. If that means designing an interface change in PPT because the designer left at 5pm and the engineer needs something to work with, they will. If that means setting up Google ads because marketing doesn’t have time for her product, she will. If it means learning SQL… well, you get the picture.

Ihn hat Christina Wodtke erfunden, Urgestein der Produkt- und UX-Szene. Wenn man das Bild weitertreiben möchte: Ich glaube, ich wäre Restaurant-Leiter in einem Buffet-Restaurant.

Ein Buffet an Möglichkeiten – und Fähigkeiten

Für mich heißt das, dass ich in den letzten Jahren viele Fähigkeiten erworben habe:

  • Ich kann Wireframes in Axure machen, halte das aber mittlerweile für überholt. Axure und Mobile haben sich nie ineinander verliebt
  • Skizzen mache ich heute mit Sketch. Da könnte ich an sehr guten Tagen auch als mittelmäßiger Designer durchgehen.
  • Google Analytics kenne ich zwar nicht so gut wie ein Business Analyst, aber ich kann Produktanregungen aus dem Zahlenwust ableiten.
  • Excel können Business Development Manager besser, aber wenn ich eine Pivottabelle brauchen, komme ich klar. Roadmaps sowieso.

Diese Offenheit macht den Beruf aus, jeden Tag kommt manchmal eine neue Mini-Fähigkeit dazu. Für mich ist es der schönste Beruf der Welt.

Ja, lebt denn das alte Dampfradio noch?

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App / Journalismus / Musik
Eher nicht. Die alte Denke lebt aber noch:

Der UKW-Werbemarkt wies laut ZAW-Statistik zuletzt rund 740 Millionen Euro Nettoerlöse auf. Streaming-Dienste und andere nicht-lineare Angebote kommen zurzeit noch nicht annähernd auf solche Summen.

Quelle: Radiowerbung: Fünf Schritte zur Automatisierung

Der Artikel geht zwar weiter mit einer Einschränkung, aber er geht am Nutzungsverhalten vorbei:

Wie kann ein Mediamarkt wie das klassische Radio sich fit machen für die Zukunft und sogar von den technologischen Errungenschaften der voranschreitenden Digitalisierung der Werbung profitieren?

Das hat mich sehr irritiert. Es kann es nicht. Akustische Informationsvermittlung hat eine Chance, aber auf Bedarf. Das eine Signal zu füllen, nur weil es technisch möglich ist, ist überholt.

Du bist dein eigener Programmchef, das ist die Realität für Digital Natives. Was YouTube fürs Sehen ist, gibt es auch fürs Hören. Radio setzt mir vor, was angeblich vielen gefällt. Aber mit den Charts kann ich auch nix anfangen. Das Unbundling, was die Fernsehsender erleben, und die Zeitungen hinter sich haben, gibt es auch beim Radio. Die Knappheit – Verfügbarkeit der Verbreitungswege war begrenzt -, die Radio ausmacht, ist zu Ende. Jeder kann Radio machen. Über Internet. Dieses Jahr (2015) dazu gekommen: Apple Radio. Ist auch falsch gedacht, ein Sender für alle, aber es ist einer, der ohne UKW auskommt.

Jetzt muss ich wieder ausholen. Ich habe eine Schwäche fürs Radio. Bis vor zehn Jahren habe ich noch fürs Radio gearbeitet, Nachrichten und Beiträge für den WDR geschrieben. Das habe ich beim Campusradio in Dortmund gelernt, das ich mit aufgebaut habe. In NRW bin ich nur noch manchmal zu Gast, aber Eins Live (oder wie auch immer man das schreibt) höre ich immer noch gern.

UKW-Radio in Bayern ist eine Katastrophe. Middle of the Road ist dafür noch übertrieben. Man fühlt sich wie ein Tierkadaver, wenn man morgens eine halbe Stunde Formatradio-Frühstücksprogramm gehört hat. Platt ist gar kein Ausdruck. Benutzt, bei so viel guter Laune. Aber Stopp, das Wortspiel passt nicht ganz: Eindruck hinterlässt das Programm nicht. Und es ist unhörbar.

Ich glaube, so geht es vielen Menschen in meinem Alter. Und noch mehr Menschen, die jünger sind. Ein bisschen unverschämt schiele ich oft auf Smartphone-Displays, was da so läuft. Meist ist es irgendein Player-Programm, oft genug auch Spotify.

Den Umsatz von CDs haben Streamingdienste noch nicht erreicht, aber das ist auch egal. Die neue Welt ist billiger, weil gestreamt wird und nur Bits übergeben werden, keine Atome.

W&V: Warum ich dieses Bild erst jetzt veröffentliche

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Allgemein

Nachdenklich macht mich dieser Post – weil er im Gegensatz zu dem steht, was ich am Dienstag gemacht habe.

W&V: Warum ich dieses Bild erst jetzt veröffentliche:

„Ganz ehrlich: Es lag mir am Dienstag fern, die sozialen Netze zu bedienen und dort frohe Botschaften zu verkünden. Es war der Tag der Opfer, der Schwerstverletzten, der Helfer, von denen wir viele kennen und die Unmenschliches zu leisten hatten.“

(Via.)

Zugunglück. Die blöde Werbung

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Journalismus / Produktmanagement / User Experience
Der Übeltäter hier ist Plista, aber es könnte jeder Anbieter von Recommendations mit eingebauter Werbung sein. Auf der Seite der Heimatzeitung des Ortes, wo das schlimme Zugunglück passiert ist, findet sich diese Werbung heute:

Auch die Werbekunden sind darüber nicht glücklich

Auch die Werbekunden sind darüber nicht glücklich

Auch die Werbekunden wären froh, wenn sie in diesem Umfeld nicht auftauchen würden. Hier brauchen Publisher Schalter an ihren Produkten, das sie so etwas ausschalten können. So wie man auf besonders sensiblen Artikel die Kommentare ausschalten können muss, muss auch solche Werbung mit einem Toggle versehen werden können. Die Krise kommt, das ist sicher – gerade wenn man viele Seiten mit der gleichen Software betreibt. Man kann das sogar teilautomatisieren. Wenn das Tag des Inhalts Autounfall ist oder ähnlich, kann man die Werbung einfach ausblenden. Ja, dazu braucht man etwas Logik im Templating, aber es zeugt dann von einem mitdenkenden Produktmanagement- oder User Experience-Team.

Gute Policy für vorschnell versandte Mails

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Arbeiten
Guter Wein reift. Gute Mails auch. Nicht zwei Jahre, sondern vielleicht zwei Stunden. Lasst mich das erklären.

Ein Kunde ärgert dich. Du willst ihn besänftigen, aber du hast einen unangemessenen Zungenschlag in deiner Mail.

Lass die Mail reifen, bis kurz vor Feierabend, und schick sie dann erst ab.

Lass die Mail reifen, formuliere sie noch etwas freundlicher, und drücke dann auf Senden.

Ein Mitarbeiter beschwert sich bei dir. Du willst mehr erfahren, und formulierst eine Mail. Du lässt die Mail reifen, und dann entscheidest du, bei ihm auf ein persönliches Gespräch vorbeizugehen.

P.S. Alle diese Tipps gehen davon aus, dass du an einem herkömmlichen PC oder Mac sitzt. Auf Tablets und Smartphones gibt es den Zustand des herrenlosen Herumliegenlassens in einem der zahlreichen Fenster natürlich nicht. Da gilt: nie wütend Mail beginnen! Das Risiko ist zu groß.

Zugunglück: So genannte Experten

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Bayern

Mal sehen, wann der Experte seine Meinung korrigiert:

Zugunglück in Bayern : Wie konnte es zur Tragödie kommen? – News Inland – Bild.de:

„Andreas Barth (40) von „Pro Bahn‘ kennt die Strecke genau. Er sagt: „Das ist nicht irgendeine Nebenstrecke, sondern eine wichtige Verbindung zwischen München und Italien. Nach meinem Wissen war die Strecke bestens ausgerüstet.‘“

(Via.)

Factchecking Expertenaussage von Pro Bahn

Das stimmt nicht. Die Strecke war und ist eingleisig und ist vielleicht nachts für den Güterverkehr wichtig. Aber die längste Fahrtstrecke hier hat vielleicht 70 Kilometer und geht nur bis München in die eine und in die andere bis Rosenheim. Nach Italien kommt man hier nur lang, wenn die Hauptstrecke gesperrt ist.

Zugunglück. Die blöden Symbolbilder

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Journalismus
Das meiste am bayerischen Nachrichtenjournalismus wird in München gemacht. Von Menschen, die München nur fürs Mountainbiken verlassen. Und fürs Skifahren. Das sieht man heute bei dem tragischen Zugunglück in der Nähe meines Wohnortes. Dort sind wohl zwei Züge zusammengestoßen, so heißt es eine Stunde nach dem Unglück. Viel weiß man zu dieser Zeit natürlich nicht, aber ein Bild muss her. Oft gibt es ja das leidige Symbolbild Blaulicht. Aber bei Zügen muss wohl jeder Onlineredakteur zu Zugbildern greifen. Leider symbolisch, und wie so oft bei symbolischen Aktionen, etwas daneben.

Symbolbilder im Überblick

Die Abendzeitung bebildert den Artikel mit einem Zug der Deutschen Bahn, die seit Jahren die Strecke nicht mehr bedient. Dafür kann man sich mit einem Klick das (falsche) Artikelbild in der Vollbildansicht anschauen. Wow.

Abendzeitung-Bad-Aibling

Focus online bebildert den Artikel mit einem Zug der BOB, eines Schwester-Service des Meridian, der die Strecke bedient.

Focus-Live-Ticker-Bad-Aibling

Dabei kann man auf der Seite von Der Meridian ganz leicht sehen – die Züge sehen anders aus.

Meridian-Sperrung

 

Bei Ippen kommt man übrigens komplett ohne Zugbilder aus, zeigt nur Fotos der Einsatzfahrzeuge und einen Screenshot aus Google Maps.

Lektion: Wissensmanagement bei Bildern

Was zeigt uns das? Redaktionen verlassen sich viel zu sehr auf Agenturen und nicht auf eigene Bilddatenbanken. Damit hätte man das verhindern können. Ich bin sicher, dass die Ippen-Zeitungen zum Beispiel massenhaft Bilder von der Pressestelle des privaten Bahnanbieters haben. Vor kurzem wurde etwa auf der Strecke entlang der Mangfall, die früher auch Mangfallbahn genannt wurde, auch ein neuer Bahnhof eröffnet. Ein weiterer Halt in Rosenheim ist geplant. Ich kenne mich da deshalb so gut aus, weil ich da wohne und für die genannte Strecke eine Monatskarte habe. Und offenbar heute einen Schutzengel. Mir ist nix passiert, ich bin heute mit dem Auto gefahren.

An alle, die sich fragen: Mir ist nix passiert. Ich bin heute mit dem Auto unterwegs. #zugunglück #badaibling

Posted by Dominic Grzbielok on Montag, 8. Februar 2016

Software, die ich nutze (11): Print Window

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App / Apple / Software
Software sollte das tun, was sie am besten kann, den Rest aber einfach anderen Programmen überlassen. Am anderen Ende des Spektrums befindet sich das Schweizer Taschenmesser unter den Apps, Office von Microsoft. Am sehr spezialisierten Ende, und zwar richtig spezialisiert nach meinem Empfinden, befindet sich Print Window. Die App gibt es für Mac im App Store. Sie kann Verzeichnisse am Mac drucken.

Verzeichnisse drucken

Print_Window-App

Diese App macht nix Anderes, als den Inhalt von Verzeichnissen auszudrucken (oder in ein PDF umzuwandeln). Wirklich nix Anderes. Das PDF wird meist viel zu groß, weil das bei den PDF-Konversionen auf dem Mac einfach so ist, aber dafür gibt es ja einen Service wie SmallPDF, den ich an dieser Stelle bereits empfohlen habe und den man gar nicht genug empfehlen kann, weil er das Gegenteil von allen aufgeblähten Malware-artigen Diensten dieser Art bietet. So, musste mal kurz weg, spenden für den Service, den ich so oft benutze.