Software, die ich nutze (10): Image Optim

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Design / Software / Wordpress
ImageOptim

Das Programm macht wirklich nicht viel her. Aber es macht viel. Es quetscht jeden überzähligen Byte aus Bilddateien heraus. Image Optim gibt es nur für den Mac, ich habe es mal beim Googeln oder einer Suche nach Responsive Images gefunden. Ich weiß es nicht mehr genau.

Was leistet Image Optim?

Die kleine App macht Bilder kleiner, bei gleichbleibender Qualität. Verschiedene Algorithmen werden benutzt, um dies zu leisten. Den eigenen Werbespruch finde ich ganz gut: „better save for web“ – gemeint ist der Menüeintrag in Photoshop, den ich bis heute mit der vierfingrigen Tastenkombination auf Windows und PC finde. Na jedenfalls, bis Adobe die Funktion endgültig streicht. Der Zeldman hat mich darauf hingewiesen, ich halte es aber auch für Nostalgie.

Image Optim ist nicht im App Store erhältlich, ganz bewusst.

You can get ImageOptim here, DRM-free. Its license allows you to share it, modify it, use it in any country in the world—even sell it—if you don’t forbid anybody else from doing the same.

WP Smush hat auf meinem Blog nicht mehr viel zu tun, als Plugin habe ich es deshalb entfernt.

Online-Journalismus: Wie Wachstum heute im Netz funktioniert

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Journalismus
Jochen Wegner hat Focus.de geprägt, bevor Focus Online zu dem wurde, was Übermedien kritisiert:

In einem langen, ganz, ganz langen Interview äußert sich der Chefredakteur von Zeit Online sehr vernünftig und gleichermaßen zitierfähig:

„Leute teilen am liebsten Dinge, die eigenständig und neu sind. Niemand teilt die fünfzigste, identische Meldung zu einem Thema. „

(Via OSK.)

Bekannterweise sind die großen Online-Chefredakteure in Deutschland, die ich erleben durfte, große Plauderer und Begeisterer: Wolfgang Blau, Wolfgang Büchner, Stefan Plöchinger und Jochen Wegner. Wegner über die neuen, heißen Dinge, die von den großen Plattformen gebaut werden:

Ich habe gelernt, dass es relativ sinnlos ist, darüber zu reden, große Vorträge zu halten und politische Statements abzugeben. In der Regel ist es hilfreich, sich die Dinge kurz anzuschauen und direkt auszuprobieren. Zu sehen, ob es die User interessant finden, ob es uns hilft oder schadet – und danach zu entscheiden.

Das ist der Ton von Wegner: informiert, ausgeruht, voller Einsichten. Jochen Wegner begleitet mich dabei in meiner Karriere im (Online-)Journalismus als so etwas wie ein Fixstern am längsten. In Jonet war er der Spiritus Rector, hat einer Branche ein Forum, ein virtuelles Klassentreffen gegeben, das immer tagte. Danke dafür!

Seine Mediendiät ist dabei ein gesunder Mix:

Der Rest ist klassisch: Ich lese immer noch einige hundert Feeds, ein Dutzend gebündelte Medien und erstaunlich viele Bücher, spreche mit Leuten, besuche Veranstaltungen, lebe.

Seine Prognosen schenkt er sich, gerade weil sie die Zukunft betreffen:

Wenn ich überlege, wie schnell ein Ökosystem wie das von Apple gewachsen ist und alle unsere Prognosen über den Haufen geworfen hat, dann gucke ich lieber, was wir in den nächsten vier bis acht Wochen machen oder in einem halben Jahr. „Heute“ ist viel wichtiger als „in fünf Jahren“.

Schon Kinder kommen Skeuomorphismus auf die Schliche

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Apple / Design
Mein zweijähriger Sohn kann dir sagen, was mit Skeuomorphismus falsch ist. Er will immer auf den Taschenrechner auf dem MacBook Pro-Bildschirm drücken, der in der selten genutzten Ansicht erscheint, links neben den Schneeflocken. Es ist nicht das Launchpad, ich musst es googeln. Es heißt Dashboard und es kommt immer dann, wenn man das Trackpad mit mehreren Fingern streichelt. Alles im Rahmen von Mission Control.

Für Kinder kein Problem, für den Rechner auch nicht solange die Kinder nicht Schokofinger haben.

Piep, piep, piep, so macht er dabei.

Es wird Zeit, das Apple Macs mit Touch-Display baut. Wie viele Jahre noch?

Was man von den kaputten Robotern in Wall-E lernen kann

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Film / Softwareentwicklung / Startups
Wall-E ist ein zauberhafter Zeichentrickfilm, der nur einen Oscar gewonnen hat. Das Wort Zeichentrickfilm fühlt sich bei einem computeranimierten Film komisch an, aber er ist und bleibt zauberhaft. Eine halbe Stunde zu Beginn wird gar nicht gesprochen. Die Geschichte ist schnell erzählt: Ein kleiner Roboter namens Wall-E räumt den Müll auf der Erde auf, den die Menschheit, die vor dem Müll ins All geflüchtet ist, dort hinterlassen hat. 700 Jahre, nachdem die Menschheit die Raumschiffe bestiegen hat.

Eines Tages kommt eine andere Robotersonde zurück auf die Erde, um dort nachzuschauen, ob wieder auf der Erde Leben möglich ist. Er verliebt sich in sie und reist mit ihr aufs Raumschiff, wo die letzten Menschen wohnen.

Auf diesem Raumschiff treffen die beiden auf kaputte Roboter in einer Roboter-Werkstatt. Diese befreit Wall-E aus Versehen.

Auch Wall-E könnte man für einen kaputten Roboter halten, denn er hält sich auch nicht nicht an Vorschriften. Die meisten Roboter an Bord halten sich an Befehle, egal, wie alt sie sind. Dabei verselbstständigen diese sich und erheben sich über die Menschen. Wall-E und die kaputten Roboter machen das, was ihnen in den Kopf kommt – aber immer, um der Sache, der Menschheit zu dienen. Einer von ihnen malt singend Streifen aufs Raumschiff, wo sie nicht hingehören, die dem steril wirkenden Raumgleiter aber eine menschlichere Note geben.

Das Gesamtbild im Kopf haben, das Gesamtwesen optimieren wollen – das ist eine ganz wichtige Voraussetzung für nachhaltigen Erfolg: Machen, und dann um Vergebung bitten. Im Startup-Umfeld hat das längst den Charakter eines Glaubenssatzes:

Don’t ask for permission, ask for forgiveness.

(Die Ur-Quelle für dieses Zitat konnte ich nicht finden, es könnte Grace Hopper gewesen sein.) Diese sehr amerikanische Form der Regelverletzung, um ein neues Maximum oder auch einfach weit entferntes Ziel zu erreichen, ist sehr inspirierend. Altucher hält zu ihr an, Thiel, Branson und Musk auch. In einem Konzern oder einem klassischen Unternehmen ist das oft nicht möglich. Und Deutsch scheint die auch gar nicht zu sein.

Zu viele Kommittees, zu viele Hierarch(i)en stellen Entscheidungen in Frage, sodass am Ende gar nicht entschieden wird. Warum bewegen sich etwa klassische Automobilhersteller so langsam im Vergleich zu Tesla? Warum werden in Lebensmittelkonzernen Entscheidungen so langsam getroffen? Etwa verglichen mit Red Bull?

Das ist einer der Gründe, warum ich im letzten Jahr ausgestiegen bin aus dem Konzern. Als Teamleiter kann man sich nur in sehr engen Bahnen frei bewegen. In meinem jetzigen Startup ist das einfacher. Da wird ausprobiert, und ich kann Schritte in neuen Bereichen machen. Die sind wacklig, die Muskeln für sowas sind in den letzten Jahren auch eingeschlafen. Wie bei einem Patienten, der ins Bett gefesselt war. Rennen kann ich noch nicht, und oft genug frage ich nach Erlaubnis. Das tun die Roboter nicht. Die haben einen festen Kompass. Bei Wall-E ist es die Liebe, die ihn antreibt. Letztlich ist es die bei mir auch. Meine Familie gibt mir die Kraft. Auch sehr amerikanisch – aber dieses eine Jahr vor über 20 Jahren hat mich stark geprägt.

Buchtipp aus dem Archiv: „What would Google do?“

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Bücher / Google
Als Berufspendler kommt man beim Zugfahren ja wirklich viel zum Lesen. Ich halte es dabei so, dass sich Romane und Sachbücher abwechseln. Nicht immer eins davon und dann eins davon, aber das Verhältnis sollte ausgewogen sein. Deswegen empfehlen sich wahrscheinlich zwei Listen. Erst mal die Must-Reads. Heute: „What Would Google Do“.

Dieses Buch habe ich gleich zwei Mal bereits verschenkt. Erstens halte ich Jeff Jarvis, Journalismus-Professor an der CUNY Universität in New York, für einen wirklich intelligenten und belesenen Wissenschaftler – manchmal ein bisschen blauäugig und nahe an der Google-PR. Zuletzt etwa mit seiner Liebeserklärung an AMP.

Today, fairy godmother Google delivered our wish — thanks to Gingras, Google engineering VP Dave Besbris, and media partners inside and outside of Google’s European Digital News Initiative. Hallelujah.

Distanz ist da nicht zu spüren, dabei ist Kritik daran, wie Google seine Version der Instant Articles vorbei an Standards in den Markt drücken will, durchaus angebracht. Ja, auch ich werde mir im Frühjahr die AMP-Spezifikationen mal ansehen, aber deswegen muss das ja nicht perfekt sein. Performance und SEO-Ranking sind einfach zu wichtig für die Projekte und Websites, an denen ich arbeite.

Kevin Marks, einer der Vorturner der Indieweb-Bewegung, schrieb:

AMP, Facebook Instant Articles and Apple News are like 3 new browsers that only support a subset of the web

Aber das Buch gibt dennoch eine luzide Einordnung der Art und Weise, wie man bei Google über Probleme denkt. Erst muss das Problem gefunden werden, und es sollte möglichst groß sein. Das stellt sicher, dass man die Lösung nicht nur Tausenden oder Millionen von Kunden verkaufen kann, sondern eventuell sogar Milliarden.

Das Buch ist jetzt schon ein paar Jahre alt, ich müsste es mal wieder lesen, um herauszufinden, ob es noch hält, was es damals hielt. Aber diese Gedankenexperimente sind spannend – auch wenn sie beim drölften Kapitel dann doch ein bisschen langweilen. Ich habe auch alle anderen Bücher von Jarvis gelesen, das hier ist sein bestes.

Podcasts sind zum Hören da

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Journalismus / Player
Podcasts feiern ja gerade ein unerwartetes, aber sehr willkommenes Comeback. Über meine Podcast-App habe ich hier schon geschrieben. Heute möchte ich mein Podcast-Leid klagen. Ich höre Podcasts im Auto. Da gibt es nun einmal Nebengeräusche. Den Wind, den Motor, den Regen, mein Schmatzen.

Es ist sinnvoll, dann auch Dinge mit einer gleich bleibenden Lautstärke zu hören. Ein Beispiel: Charthits werden so produziert, dass man sie immer gut verstehen kann. Ihnen wird die meiste Dynamik in der Produktion ausgetrieben. So sieht etwa der Frequenz-Verlauf von „Stimme“ von EFF aus. (Kannte ich nicht, das Lied, aber es ist gerade die Nummer 1 in den Charts.)

EFF-Stimme

Und so sieht „Hello“ von Adele aus, ein Ausreißer – es gibt gerade im Anfang den charakteristischen, sehr leisen Teil.

"Hello" von Adele als Audio-Datei in Audacity

„Hello“ von Adele als Audio-Datei in Audacity

Kommen wir zu meiner Beschwerde: So sieht das Daily Digiday Podcast in einer Folge aus, die ich hören wollte – mit „The Information“-Gründerin Jessica Lessin.

The-Information-mp3-Komplett

Ich zoome mal rein, ich vergleiche hier eine viel längere Datei mit den 3-Minuten-plus-Songs.

The-Information-Hervorhebung

Das sieht man also ganz klar, wenn man den Podcast zusammenschneidet und mit der Intromusik versieht. Und man hört es schon bei der Produktion, wenn man nicht gerade unheilbare Innenohrschäden von einer Metal-Karriere davon getragen hat. Die Gesprächspartnerin in diesem Beispiel übersteuert ganz, ganz oft. Die leisen Stellen – die Fragen des Interviewers – sind leiser als die leisen Stellen bei „Hello“.

Gleiche Hervorhebung wie beim Podcast

Gleiche Hervorhebung wie beim Podcast

Deswegen sollte man normalisieren, wenn eine Audiodatei sehr unterschiedliche Lautstärken hat. Leider findet in Podcasts sehr oft guter Journalismus statt, aber halb-professionell produzierte Sendungen sind nur in Studiosituationen oder im Büro anzuhören.

Warum regt mich das so auf? Wenn die Rezeption durch Audiofehler gestört wird, dann ist das für mich in etwa wie zu viele Rechtschreibfehler in geschriebenen Texten. Es ist erwiesen, dass das für viele Abonnenten ein Auslöser zur Kündigung ist. Das sollte Digiday nicht passieren. Der Podcast ist inhaltlich wirklich empfehlenswert.

Post-Mars-Edit und zurück

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App / Apple / Arbeiten / User Experience / Wordpress
Mit MarsEdit bin ich schon länger nicht mehr zufrieden. Also suche ich ab und zu immer nach Alternativen. Von meiner kurzzeitigen Rückkehr zum Windows Live Writer habe ich schon erzählt. Eine neue ist mir heute im Feedreader über den Weg gelaufen. Sie heißt Ulysses, ich habe sie hier als Demo installiert. Aber ich werde sie mir nicht kaufen. Ich hätte sie gern als Zulieferer für mein Blog. Kann sie nicht. Sie kann nur Medium.

Warum nur Medium

Medium ist das YouTube für Texte geworden. Dave Winers Rant habe ich hier schon zitiert, glaube ich. Er sagt: „Wollen wir wirklich, dass alle Medienarten, auch Text, einem Unternehmen aus dem Silicon Valley gehören?“ Nix gegen Kalifornien.

Hier das ganze Zitat:

We all point to tweets, me too, because it’s too late for competition. And YouTube videos. SoundCloud MP3s. Do we really want to bury something as small and inexpensive as a web page? Is it necessary that a Silicon Valley tech company own every media type? Can we reserve competition in the middle of the web, so we get a chance for some of the power of an open platform for the most basic type of creativity — writing?

Die nahe liegendste Software wäre jetzt WordPress, die App. Aber die funktioniert nur mit Jetpack, was ich auch aus rechtlichen Bedenken nicht auf meinem Blog einsetze.

Ulysses-Einstellungen-Medium

Zu Ulysses: Wie eine Kreuzung aus Evernote und iA Writer. Ganz nett, aber kein Muss. Zurück zu Mars Edit und meiner Themensammlung in Wunderlist.

Schreibansicht mit Ordnern in Ulysses

Schreibansicht mit Ordnern in Ulysses

Empfohlener Browser ist Firefox. Im Jahr 2016

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Allgemein
Das habe ich nun wirklich lange nicht mehr gesehen, diese Empfehlung:

Empfohlener Internet-Browser ist Firefox.

Jetzt beim Online-Shop von Bergans gesehen, einer norwegischen Kleidungsmarke.

Bergans_of_Norway-Firefox-Browser

Warum sollte man das tun? Ja, er hat zuletzt aufgeholt gegenüber Chrome, nicht zuletzt auch in Versionsnummern. Auch die Sync-Funktion ist sehr praktisch, und dass man die Erweiterungen auch auf dem mobilen Gerät dabei hat. (Bei Android zumindest.) Aber ich nutze das nicht. Ich bleibe Google treu, Chrome hat meine ganze Suchhistorie, sodass ich schnell das wiederfinde, was ich brauche.

Mich erinnert das an die Zeit, wo auf Internetseiten noch stand: Optimiert für Netscape oder Firefox oder Internet Explorer 5.

Ich bin alt. Mein erstes Model hatte ich vor 20 Jahren, merke ich gerade. Internetseiten sind irgendwie auch so retro.

Sandkasten im Produkt-Workflow für WordPress

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Produktmanagement / Wordpress
Ideen müssen ausprobiert werden. Wie macht man das, wenn man die Produktiv- und die Staging-Umgebung auf WordPress in einem professionellen Deployment-Workflow hat? (Und diese damit fürs Herumspielen mit Ideen ausfallen.)

Man stellt sich neben die Fertighäuser eine kleine Testversion, ein Lehmhaus oder eine Bretterkistenbude. Ich nenne es meine kleine Sandbox. Jungs und Mädels spielen halt immer gern im Sandkasten, sogar, wenn sie schon groß sind. Dort kann ich neue Plugins oder auch einfach nur ein neues Design für ein neues Projekt ausprobieren. Im Idealfall stelle ich auch schon Interdependenzen zwischen Plugins, die meistens aufgrund der Vielzahl der möglichen Kombinationen auch dem jeweiligen Hersteller bisher nicht  bekannt sind, dort fest. Das ist meist der Wunsch. Es klappt leider nicht immer.