Dieses Buch habe ich gleich zwei Mal bereits verschenkt. Erstens halte ich Jeff Jarvis, Journalismus-Professor an der CUNY Universität in New York, für einen wirklich intelligenten und belesenen Wissenschaftler – manchmal ein bisschen blauäugig und nahe an der Google-PR. Zuletzt etwa mit seiner Liebeserklärung an AMP.
Today, fairy godmother Google delivered our wish — thanks to Gingras, Google engineering VP Dave Besbris, and media partners inside and outside of Google’s European Digital News Initiative. Hallelujah.
Distanz ist da nicht zu spüren, dabei ist Kritik daran, wie Google seine Version der Instant Articles vorbei an Standards in den Markt drücken will, durchaus angebracht. Ja, auch ich werde mir im Frühjahr die AMP-Spezifikationen mal ansehen, aber deswegen muss das ja nicht perfekt sein. Performance und SEO-Ranking sind einfach zu wichtig für die Projekte und Websites, an denen ich arbeite.
Kevin Marks, einer der Vorturner der Indieweb-Bewegung, schrieb:
AMP, Facebook Instant Articles and Apple News are like 3 new browsers that only support a subset of the web
Aber das Buch gibt dennoch eine luzide Einordnung der Art und Weise, wie man bei Google über Probleme denkt. Erst muss das Problem gefunden werden, und es sollte möglichst groß sein. Das stellt sicher, dass man die Lösung nicht nur Tausenden oder Millionen von Kunden verkaufen kann, sondern eventuell sogar Milliarden.
Das Buch ist jetzt schon ein paar Jahre alt, ich müsste es mal wieder lesen, um herauszufinden, ob es noch hält, was es damals hielt. Aber diese Gedankenexperimente sind spannend – auch wenn sie beim drölften Kapitel dann doch ein bisschen langweilen. Ich habe auch alle anderen Bücher von Jarvis gelesen, das hier ist sein bestes.