Hallo, ich bin Dominic, und ich bin kaffeesüchtig.

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Arbeiten
Die Elternzeit ist immer nicht nur für die Kinder gut, sondern auch für die persönliche Entwicklung. Zumindest für den Elternteil, der aus dem Berufsleben aussteigt. (Mein persönlicher Eindruck, in diesem Beitrag wird es auch sehr persönlich.) Die Gedanken kreisen nicht mehr ums Hamsterrad im Büro, sondern um das Leben mit den Kindern.

Bei mir hat sich am Kaffeekonsum gezeigt. In der Elternzeit bin ich mit einem Becher Kaffee pro Tag gut hingekommen. Den habe ich wirklich gebraucht. Fragen Sie meine Frau. Und meinen ältesten Sohn. „Papa, (ich) koch dir einen Kaffee!“

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Was in Breaking Bad an ein Startup erinnert (Staffel 1 und 2)

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Startups / TV-Serien
Zwei Männer tun sich zusammen, um eine Firma zu gründen. Die beiden Gründer gehen eine 50:50-Partnerschaft ein. Der eine stellt das Produkt her, der andere kümmert sich um den Vertrieb. Schnell stellen sie fest, dass ihr ursprüngliches B2C-Modell nicht genug skaliert, sie gehen in den B2B-Bereich.

Walter White und Jesse Pinkman gründen ein Startup.

Breaking Bad als ein Startup

Natürlich hatte ich nicht als erster diese Idee. Ich habe mindestens sechs Artikel gefunden, die genau den gleichen Ansatz hatten. Zumindest wenn man es auf die Schnittmenge Breaking Bad und Startup reduziert. (Diese Schnittmenge soll auch meine krude Grafik symbolisieren. Betrachten wir es als Hommage an den qualmenden Vorspann mit den Elementen-Symbolen aus der Chemie.)

Im ersten wird die Wandlung von Walter White zu Heisenberg als Pivot beschrieben. Aber in der Startup-Welt wird die Wandlung von einem Handelnden nicht so genannt, sondern eine Neuausrichtung der Firma. Die gibt es in der Tat. Um seine Rücklagen für die Familie schneller aufzubauen, geht Mr. White das Vertriebsgeschäft von Account Manager Pinkman nicht schnell genug. Der ist schwer am „hustle“, aber das Endkundengeschäft ist kleinteilig und hält auf. In Google-Sprech: Es skaliert nicht. Weil es sehr menschlich ist.

Die Iteration hin zum blauen Meth ist ein weiterer Pivot. Für Hardware-Startups wie Breaking Bad, Inc. ist die Versorgung mit Rohstoffen ein zentraler Punkt. Wenn man sich Kickstarter-Kampagnen anschaut wie Sense oder Pebble, weite Teile der Blogeinträge lesen sich wie Reiseberichte aus China. Zugegeben, aus chinesischen Fabriken. Aber China ist nun mal die Werkbank der Welt geworden. Auch bei Apple wird immer wieder von Analysten gelobt, dass das Unternehmen die Supply Chain kontrolliere. Walter White weiß sich zu helfen, als er den Umsatz anheben will für die Zusammenarbeit mit Vertriebsprofi Tuco und dessen Organisation. Er stellt von Pseudos auf ein anderes Ausgangsmittel, Methylamin, um. Das verändert zwar das Produkt, aber das Blau erweist sich als besonderes Alleinstellungsmerkmal eben dieses Produkts.

Der erste Text beschäftigt sich auch mit den beiden Gründern. Wie in vielen Startups bringen die beiden Problempotenzial gleich mit. Beide glauben, das Wesentliche zum Gelingen des Unternehmens beitragen zu können. White ist der technische Co-Founder, der wenig Business-Knowhow hat. Der Straßengangster Jesse kennt sich aus, weiß über den Markt und seine bisherigen Vorlieben Bescheid. Aber das ist auch das, was ihn bremst. Er kann nicht wirklich disruptiv denken. Er will nur eine entstandene Nische ausfüllen und im Getriebe ein neues Zahnrad werden. Vielleicht ein größerer. Wogegen Heisenberg…

Sogar Mashable hat den Zusammenhang hergestellt. Interessanterweise kümmert sich aber der Artikel um die Finanzierung, aber um die spätere. Die Anschubfinanzierung ist viel spannender. Für das Wohnmobil, in dem zu Beginn das Meth gekocht wird, hebt Walter White Geld vom Sparkonto ab.

Aber die Bedeutung der Gründer für ein Startup wird in dem Artikel gut beschrieben. Jesse Pinkman erweist sich als gute Wahl. Immer dann, wenn man Pinkman als Zuschauer abgeschrieben hat, kommt dieser wieder mit einer guten Idee oder etwas Überraschendem daher. Die Reaktionen zwischen den beiden sind heftig, aber die Chemie stimmt immer wieder. (Achtung, Wortwitz.)

Auch AllThingsD lobt die richtige Gründerauswahl im diesem Startup-Vergleich.

Übrigens: Eigentlich ist da gar kein Startup gegründet worden. Der Markt ist immer noch der gleiche.

tl;dr

Das Gründen eine Drogenimperiums ist so wie das Gründen eines Startup: Hoffnung auf einen tollen Exit.

UX Munich: Impressionen und Fazit

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Design / Konferenz / Konzeption

Mich kann man leicht beeinflussen. Äußere Eindrücke verändern mein Denken. Das ist wohl bei vielen Kreativen so, wenn sie Inspirationen suchen. Früher waren das Filme. „Matrix“ war einer davon. Zwei Tage lang danach sah die Welt nicht mehr so aus, wie ich sie gewöhnt war. Gute Konferenzen sind genauso. Für mich sind die gewissermaßen die Bewusstseinsveränderung des denkenden Menschen.

In der Mittagspause des zweiten Tages von UX Munich 2015 setzte bei mir dieser Effekt zum ersten Mal ein. Ich sah die Welt durch die Brille von Analytics, User Research, User Stories und anderen Dingen, von denen Redner wie @ohrworm vorher erzählt hatten. 

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Russ-Mohl: „Wahrheit in Meer von Desinformation“

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Journalismus

Ein leitender Redakteur eines als großer Medienerfolg gefeierten Magazins schickte mir Infos über sein Medienunternehmen, um mich zu einer Story zu motivieren. Unter den wesentlichen Aktivitäten für das kommende Jahr stand da: „Mehr Vermählungen von Storys und Brands“ für diverse Kunden. Wie klingt das in Ihren Ohren?

Russ-Mohl: Schrecklich. Ich plädiere für Scheidung vor der Hochzeit.

via Russ-Mohl: „Wahrheit in Meer von Desinformation“ – Werbung & PR – derStandard.at › Etat.

Das kann man wohl kaum besser sagen. Aber für Buzzfeed funktioniert es halt.

UX Munich: Conrad Albrecht-Buehler – warum er sich entschied, als Designer tiefer mit in die Umsetzung zu gehen

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Design / Konferenz / Softwareentwicklung / User Experience
Wenn eine Konferenz beginnt, hat man die Anmeldung und den ersten schlechten Kaffee hinter sich. Dann braucht man einen Redner, der alle motiviert. Die Organisatoren der UX Munich 2015 haben sich für einen Introspektionsansatz entschieden, als sie dorthin Conrad Albrecht-Buehler von BMW gesetzt haben. Er stellt die große Fragen:
Als Designer, bin ich wirklich gut? Und woran erkenne ich das? 
Oder für Entwickler, die andere Zielgruppe der Konferenz, formuliert:
Ist der Designer, mit dem ich arbeite, gut? 
Albrecht-Buehler lag über Weihnachten mit einem Rückenleiden nach einem Sturz im Krankenhaus. Und dort hatte er viel Zeit zum Nachdenken. Also näherte er sich dem Problem von außen: 
  • Finden andere meine Arbeit gut?
  • Verdiene ich damit viel Geld?
  • Kriege ich Geld für mein abgeschlossenes Konzept?
Er kam auf eine These: Nur der Markt kann ein Design wirklich testen. (Klingt erst mal nach Lean Startup, aber das Konzept der Validation steht nur im Raum, darauf geht er nicht ein.) Deshalb entschied er sich, nur noch an Sachen zu arbeiten, die wirklich auf den Markt kommen werden. Und er habe an vielen Projekten gearbeitet, die nie das Licht der Welt erblickten. Also das Licht des Marktes mit echten Kunden. Die Gründe waren mannigfaltig, erinnert er sich: 
  • Technik konnte es nicht bauen
  • Budget gestrichen
  • Business Case ging nicht auf
  • Firma pleite
  • Wettbewerb hat sich verändert
  • Produkt bekam Nachfolger
Sich vom Scheitern eines Produktes zu distanzieren, war für ihn bis zu seiner krankheitsbedingten Auszeit eine einfache Sache. Aber so einfach kann man all diese externen Faktoren auch nicht von sich trennen, fand er bei der Introspektion heraus. Man muss sie sich Stück für Stück ansehen.
These 2: Ich kann beeinflussen, ob mein Produkt auf den Markt komme. Ich sollte dafür kämpfen. 
Seine Konsequenz: „Ich muss die echten Anforderungen meiner Kunden verstehen, damit ich mein Konzept effektiv in ein echtes Produkt umsetzen kann.“ In einer alten, wasserfallartigen Welt warf er sein Konzept über die Mauer zur Technik – und es ging kaputt. Indem er sich davon fernhielt, trug er Niederlagen davon. 
 
Buehler ueber die Mauer werfen
 
Sein Beispiel zeigt auf, wie die Zusammenarbeit von verschiedenen Abteilungen zu Veränderungen am Konzept führt: Ecken werden gerundet, weil QA das nicht ökonomisch bauen kann. Manufacturing braucht Platz für Klammern. EU braucht Nachtlichtfunktion, dann mache ich halt eine Fläche andersfarbig. Marketing braucht ein kleineres Produkt, weil die Kunden das nicht wollen (haben Fokusgruppen gesagt. (Wem hier Fehler bei meinen Notizen auffallen, meldet sich bitte bei den Kommentaren. Mindestens einen Komplex habe ich auch versäumt zu notieren.)
These 3: Wenn mein Konzept nahe an dem ist, was am Ende rauskommt, umso besser.
Daher muss man als Designer alle Aspekte eines Konzeptes verstehen, damit es so am Ende auch in die Produktion geht.
(Überarbeitete These: Wenn mein Konzept nahe an dem ist, was am Ende rauskommt, umso mehr habe ich mich als Designer verbessert.)
Wenn er für bessere Usability entwirft, vergisst er zu oft, dass es in einem Feld bereits Standards und kulturelle Normen geht. Die Schönheit ist für Designer einfach, viele sind ihretwegen in diesen Beruf gegangen. Die Machbarkeit muss aber für den Designer auch eine Rolle spielen. Diese wird leider oft übersehen. (Er selbst wollte da erst als allerletztes dran denken.)
 
Mittlerweile ist Bühler auch in produktiven Code eingestiegen und arbeitet an interaktiven, programmierten Prototypen. Das war für ihn nicht leicht, aber es habe ihn besser gemacht – und effektiver. Damit könne man auch bessere, ganzheitliche (meine Interpretation) Kompromisse eingehen. Designer müssten lernen, die richtigen Kompromisse einzugehen. Einige Dinge seien nicht kompromissfähig, weil sie den Kern einer Sache darstellten, andere aber schon, weil sie aus guten Gründen anders gemacht werden müssten. Die reine Verweigerungshaltung (Typ „Mein Design spricht für sich!“) funktioniere nicht mehr für ihn. 
 
Konsequenz für ihn: Er musste lernen, die Anforderungen von anderen bereits vorher zu erahnen und in sein Konzept einzubauen. Er misst sich jetzt mit einer internalisierten Metrik: wie nahe bin ich am Endergebnis gewesen? Hat es sich viel verändert? Verkauft es sich gut?
These 4: Je kleiner mein Produkt ist, umso eher ist es möglich, dass ich im gesamten Prozess involviert bleiben kann.
Aber er wolle lieber einen Airbus A380 designen als eine Banner-Anzeige für eine Fluggesellschaft. Das Aufteilen eines großen Produktes wie eines Flugzeugs in verschiedene Stränge und Softwareteile ist schwer. Das geht nur in Teams. Vielen Teams. Aber einer muss das große Ganze im Blick halten. Viele Leute gestalten an großen Projekten mit. 
 
Nächste Konsequenz: Ich muss in einem Team arbeiten, damit ich große Dinge machen kann. Und je größer das Team ist, umso wichtiger ist es, das große Ganze im Auge zu behalten. Die Unmöglichkeit dieser Aufgabe fasziniert ihn.

Meine Meinung

Albrecht-Buehler hat einen sehr ganzheitlichen Ansatz, wie ihn in meinen Augen die Rolle des Product Owners im agilen Prozess ausmacht. Dieser soll nach der reinen Lehre alles wissen. Er beschreibt sich selbst als Designer – und misst sich nicht nur in Deliverables wie Designs. Das finde ich sehr fortschrittlich und imponierend.
 
Aber an seiner Meinung, dass sich sein Design möglichst wenig bis zum Ende hin verändern muss, weil er alles schon vorher eingebaut hat, und auch alles bedacht wurde, reibe ich mich. Das ist ein sehr hoher Anspruch, und er hat auch selbst gesagt, dass das nie zu 100 Prozent zu erreichen ist. (Den Anspruch kenne ich auch vom eigenen Arbeiten, und natürlich legt man da seinen ersten Entwurf als Wireframe oder Scribble über das, was am Ende von den Entwicklern gebaut worden ist, und vergleich das.) Gerade im agilen Arbeiten kommt es doch zu Veränderungen, die schwer vorher zu sehen sind. Ich finde solche asymptotischen Ziele wirken deprimierend auf Dauer. Das ist wie ein Marathonlauf, bei dem man nie das Ziel erreichen kann. 
 
Als einzigen Antrieb, und nur den hat er in seinem Vortrag vorgestellt, ist das zu wenig für eine Motivation von Tag zu Tag. Darüber würde ich gern noch mehr hören. Er hat ein bisschen was gesagt darüber: Mache ihm der Job jeden Tag Spaß? „Hell Yeah.“ Ich glaube, dass er da seine Balance findet und auch seinem Team vermitteln kann. 
 
Noch eine Idee für den sehr intensiven und doch eigentlich ruhigen Präsentator als Vortrag: Warum er von dem sehr virtuellen Arbeiten für Produkte bei VM Ware zu BMW ging und was er da gelernt hat. Man kann sich ja die Frage nach dem, was ihn inspiriert, sparen. Die ist von Erik Spiekermann im Schlussvortrag des ersten Tages bei der UX Munich ein für allemal in Rente geschickt worden.

tl;dr 

Um als Designer erfolgreich zu sein, musst du tief in den gesamten Prozess einsteigen und dich einbringen. Auch in Bereiche vorstoßen, die weit jenseits deiner Komfortzone liegen.

UX Munich 2015: Eine Legende unterhält ein dankbares Publikum

Kommentare 2
Apple / Design / Konferenz / Konzeption / Software / User Experience
Erik Spiekermann ist eine Legende. Wie oft kann man Legenden live erleben? Andere zahlen dafür 100 Euro für ein Hallenkonzert, oder 150 für ein Stadionkonzert. Spiekermann ist jetzt fast 68, und auch im Alter einer lebenden Legende. Er hat 1967 bereits studiert, deswegen der Rock-Verweis.

Erik Spiekermann

Er hat sehr viel Wissen und Erfahrung an eine nächste Generation weiterzugeben. An öffentlichen Einrichtungen kann er das nicht mehr, zumindest nicht mehr gegen Honorar in Deutschland. Hat er auch verraten, denn: Spiekermann ist auch ein Quell von Anekdoten und gut getimten Pointen. Beide Ströme sind gut gefüllt worden in seiner langen Karriere. Dazwischen verstecken sich selbst im Weißraum des Kontextes Nuggets von Weisheit. Nicht so schnell verzehrt wie die vom Fastfood, sondern die kleinen Goldklumpen. (Bei diesem Vortrag freue ich mich besonders auf die Video-Dokumentation durch Five Simple Steps, die bald erscheinen wird.)

Modules not pages

Und an diesem ersten Tag der UX Munich 2015 ist er der erste, der Klienten beim Namen nennt und deren Produkt beleidigt. Den Gummibärchengeschmack haben schon andere (wenig kreativ) Red Bull vorgeworfen. Aber als Kunde sei der Salzburger Weltmarktführer der beste, den er je gehabt habe. Sogar junge Projektmanager dürften da weitreichende Entscheidungen bei den digitalen Produkten treffen. Das findet er toll.

Was er nicht so toll findet: mit Arschlöchern zusammenarbeiten. Das hat er zum Mantra seiner Arbeit in seinem Studio gemacht, das mittlerweile mehrere Standorte in aller Welt hat und über 100 Mitarbeiter. Weder bei Kunden noch bei neuen Mitarbeitern.

Don’t work with arseholes.

Erik Spiekermann, 2015

Bei Mitarbeitern sieht er sich in einem Wettkampf mit den Facebooks und Googles dieser Welt, und das meint er auch wörtlich. So habe er einen Mitarbeiter an Facebook verloren, wo dieser das Doppelte verdient habe. Mittlerweile ist dieser Ex-Mitarbeiter aber wieder einer seiner Mitarbeiter, weil ihm bei Facebook der kreative Input gefehlt habe. Auch die Arbeitszeiten bei Spiekermann sind andere. Wer länger als bis 19 Uhr für sein Tagwerk braucht, hat bei ihm nix verloren.

„Das sind Erwachsene. Die wollen das Beste geben. Und wenn sie sich den Kopf beim Footballzocken frei machen und dann wieder leistungsfähig sind… Damit habe ich lange nix anfangen können, aber ich muss das auch lernen. Das musst du machen. Sonst kriegst du keine guten Mitarbeiter mehr.

Spiekermann, 19.3.2015 (Paraphrasiert)

Man muss sich auf den Stil von Spiekermann einlassen. Von hier nach da springen, viel Lob für seine Geschichte, seine Company. Ich kann all die verstehen, die ihn nicht mögen und ihn für überheblich abtun. Aber er hat nun einmal viele Dinge gestaltet oder gestalten lassen, die wir alle kennen. Die Schrift von Nokia, die Schrift der Deutschen Bahn. All das kann er in einem kurzen Imagefilm vorführen. Aktuellstes Beispiel ist die Arbeit seiner Agentur für Mozilla. Da das Open-Source-Unternehmen bereits Meta als Schrift im Logo hatte, war das der Ausgangspunkt für die Überlegungen. Herausgekommen ist Fira, in sehr vielen unterschiedlichen Weiten.

Wem könnte der Vortrag vielleicht nicht gefallen haben?

  • Praktizierer von Dienst nach Vorschrift
  • Fans der iOS- und OS X-Hausschrift Neue Helvetica
  • HR bei Silicon-Valley-Riesen
  • Radfahrern in Funktionskleidung
  • Miesepetern und Bedenkenträgern
  • Red Bull

Was der Vortrag in mir ausgelöst hat

Meine persönliche Beziehung zu Spiekermann ist sehr durch Meta geprägt. Das war die Schrift einer meiner ersten Seminararbeiten an der Universität, es war die Schrift eines meiner ersten Arbeitgeber (WDR), der in meinem Heimat-Bundesland NRW nicht nur durch Radiowellen, sondern auch sein On-Air-Design prägend war. (Heute ist das in meiner beruflichen Heimat ProSieben mit seiner Helvetica, die zwar nicht mehr Hausschrift ist, aber meine Wahrnehmung immer noch sehr stark prägt. Disclaimer Hinweis: Als Product Owner arbeite ich prägend an der Prosieben.de-Website mit.) Auf der IA Konferenz habe ich auch schon mal eine Führungskraft aus Spiekermanns Team erleben dürfen, was auch ein Genuss war. Sehr tief in den Details drin, aber auch mit der Fähigkeit, davon zu abstrahieren. (Wenn ich mal groß bin, will ich auch so werden.)

Die allgemeinere Faszination für Schriftarten hat ein Kunstlehrer am Gymnasium geweckt. Ich bin sicher, es gehörte nicht zum Curriculum, aber in der siebten Klasse (glaube ich) haben wir Schriftarten und die ganzen Oberbegriffe gelernt. Seitdem weiß ich, was Grotesk auch sein kann. Guter Satz interessiert mich immer noch. Webfonts machen mich als Digital Product Designer immer noch sehr glücklich.

Es ist schön zu sehen, dass da jemand mit fast 70 steht, der immer noch Spaß an seinem Job hat und auch nicht davor zurückschreckt, sich neu zu erfinden und neue Dinge zu lernen. Agile ist für ihn kein Schreckgespenst, sondern Notwendigkeit. Lasten- und Pflichtenhefte mit mehreren Dutzend Seiten gehören aus dem Fenster geworfen.

tl;dr

Selbst wenn dich das Thema nicht interessiert – schau dir einen Vortrag von Spiekermann an. Das deutsche Wort dafür ist Gesamtkunstwerk, und so wie Kindergarten ist es zurecht in anderen Sprachen ein Lehnwort geworden.

Was ich mögen müsste, aber nicht mag: Kultur und Popkultur

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Bücher / Musik / TV-Serien

Mag ich nicht - Daumen runter

An mir vorbeigegangen sind im Bereich

Kultur und Popkultur

  1. die Serie Lost
  2. Terry Pratchett
  3. Die Simpsons
  4. How I Met Your Mother
  5. The Big Bang Theory
  6. Two and a Half Men
  7. Jasper Fforde
  8. Thomas Mann
  9. William Faulkner
  10. Grey’s Anatomy

Menschen, die ich sehr mag, mögen diese Dinge. Einige davon spielen in meinem Beruf eine große Rolle, vor allem die Sachen, die ProSieben betreffen. Leider habe ich mich nicht für sie erwärmen können.

Produkte, die ich nutze (4): Chrome Buran

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Produkte

Ich mag Chrome. Also nicht den Browser und auch nicht das Zeug, was sich unter einem Videoplaner befindet. Und auch nicht das Zeug vom Auto, was früher mal ganz schick war an den Heckflossen und jetzt nur noch bei Premium-Autos die Türrahmen verziert.

Das war jetzt genug Disambiguation, wie ich finde.

Chrome ist ein Geschäft aus San Francisco, das Taschen vor allem für Fahrradkuriere herstellt. Nein, ich habe keine Beziehung zum Kurierfahren. In meinem ganzen Leben bin ich wohl so viel Fahrrad gefahren wie ein Kurier in einer Woche.

San Francisco Fahrrad

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