Dieser Post verfällt wahrscheinlich, sobald ich ihn veröffentlich habe: Lego macht 2016 mehrere neue Produktserien. Eine davon ist Angry Birds. Die wird aber auf den Detailseiten der Produkte mit dem Ghostbusters-Logo beworben.
(Der Link dahinter geht auf die richtige Seite, die mit allen Angry-Birds-Produkten.) Da muss jetzt also bloß ein Shopmanager in Grasbrunn das lesen, und dann ist dieser Post ist überholt.
Ethan Hunt, sollten Sie diesen Auftrag annehmen, wird sich dieser selbst zerstören.
Oder so.
Nachdem ich den Trailer zum Angry-Birds-Kinofilm gesehen habe, steht jetzt also das Comeback des Themas kurz bevor.
Übermedien finde ich gut, aber ich finde auch fast alles von Stefan Niggemeier gut. Deswegen twittere ich oft Links dazu, heute mal ein Blogpost. Ganz toll ist etwa auch die Kategorie: Am Kiosk gefunden und und probegelesen. Heute: ein Brigitte-Spezial zum Ausmalen. Denn: Ausmalbücher haben den Sprung aus dem Kinderzimmer in die Erwachsenenabteilung geschafft.
If I Can Make It There, I’m Gonna Make It Anywhere. (Gesungen von Frank Sinatra)
„In den Buchhandlungen wandern die Ausmalbücher von Johanna Basford – „Mein Zauberwald‘, „Mein phantastischer Ozean‘ und „Mein verzauberter Garten‘ – in Bestsellerstärke über den Tresen. Das „Mein‘ steht dabei vermutlich für die Individualität, die durch das Auspinseln entsteht.“
(Via.)
Dieses Ausmalphänomen ist irre. Aber warum immer Filzstifte? Für die Motorik wären Buntstifte besser.
Einer meiner Lieblingsfilme war einmal „Die Truman Show“. Der Film mit Jim Carrey kam 1998 heraus, und er hielt der Fernsehbranche den Spiegel vor. Man könne Menschen nicht belügen, dauerhaft zumindest nicht. Heute wird überall gelogen, und Darsteller geben das Recht auf Privatheit auf, nur um bekannt zu werden. 1 Staffel Ruhm, das ist aus dem Bonmot von Andy Warhol geworden. Und was sagt der Regisseur/Produzent/Halbgott Christof, als er mehr Licht braucht:
Cue the Sun.
An tristen Tagen wie diesen, im meteorologischen Frühling AD 2016, hilft der Blick ins Fotoalbum. In diesem Fall mein virtuelles bei Google Fotos, wo aus Schnappschüssen mehr wird. Hier wurde das Bild mit einer wunderbaren Lichtstimmung ge-autoawesomed. Good job, guys.
Zum ersten Mal gesehen habe ich Rasmus Kleis Nielsen in Hamburg im Verlagsgebäude des SPIEGEL-Verlages. Er trat den versammelten, wissbegierigen Journalisten mit einem detailreichen Vortrag charmant in den Hintern. Der Vocer Innovation Day 2015 war die Veranstaltung im letzten Jahr, die mich letztes Jahr wohl am meisten geprägt hat. Über den Auftritt von Melissa Bell habe ich hier, glaube ich, schon erzählt. Dass Nielsen mich irgendwie an Barney Stinson erinnert, habe ich noch nicht geschrieben.
Das Thema treibt mich auch gerade um: Editorial Analytics. Zahlen für die Redaktionsarbeit, wie kann man mit denen arbeiten, wie machen das andere?
News organisations all over the world have in recent years increased their use of analytics – systematic analysis of quantitative data on various aspects of audience behaviour aimed at growing audiences, increasing engagement, and improving newsroom workflows.
Viele Redaktionen haben den Gebrauch von Big Data gelernt. Das Wachstum von focus.de ist meiner Meinung nach auch Ergebnis einer stark analysegetriebenen Themenfindung: Was funktioniert bei welcher Zielgruppe? Wie kann man diese Erfolge wiederholen.
Die wichtigste Antwort des Reports vorab: Es gibt keinen EINEN Weg für alle Mediengattungen. Jede Analyse-Lösung ist maßgeschneidert worden auf lokale Bedürfnisse des Mediums. Und keine Lösung ist perfekt, daran ließen die Befragten keine Zweifel.
Wir suchen gerade für unser Startup einen Audience Development Manager. Das ist auch der Titel, der in der Branche oft für diese Zahlenmenschen verwendet wird.
At the centre of this development are people in the newsroom with new job titles like ‚audience editor’, ‘growth editor’, ‘audience development editor’, or ‘audience engagement editor’. They are developing and using analytics for editorial purposes that were in the past more narrowly tied to predominantly commercial objectives, using tools and techniques previously rarely used by journalists.
Als ich vor neun Jahren nach München kam und zum ersten Mal in einer großen Onlineredaktion war, gab es dort Business Analysts. Die untersuchten die Zahlen für Redakteure. Und für die Vermarkter-Kollegen. Offenbar geht der Trend zu eingebetteten Analysten, wenn man die so nennen darf.
Eines der Tools, das die Studie in Erinnerung ruft, ist Ophan, eine In-House-Entwicklung des Guardians auf der Basis der Elasticsearch. Davon gibt es auch ein Video bei Vimeo. Die Studie enthält auch einen beeindruckenden Chart, wie eine Contentdetailansicht für ein einzelnes Contentobjekt aussieht.
Für die Studie haben die Autoren (neben Nielsen auch Federica Cherubini) in insgesamt 30 Redaktionen Interviews geführt. Dabei haben sie herausgefunden, dass es eine Kombination von drei Faktoren braucht, damit man von wirklich datengetriebenen Redaktionen sprechen kann:
eine an Daten interessierte Redaktionskultur
die richtigen Tools
die richtigen Mitarbeiter, die analysieren können
Dabei stießen gerade die fortschrittlichsten Redaktionen durchaus an technische Grenzen. Die Entwicklung zum verteilten Publizieren habe die Tools durchaus an einigen Stellen technisch überholt, so Nielsen und Cherubini:
Current approaches are better at dealing with an older internet of desktop web use, homepage traffic, and referrals from search and social than with more recent trends like mobile web use, app/browser proliferation, and distributed content consumed across multiple platforms and devices.
Gerade von Buzzfeed haben wir so etwas auch schon gehört. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir dieses GIF, das das Problem moderner Publisher erläutert:
Man kann also auch Data Science in GIFs packen. War klar bei Buzzfeed.
Bei der Financial Times (mit Paywall) ist Renee Kaplan Head of Audience Engagement.
In Kaplan’s view audience engagement is about building a relationship with readers: ‘Audience engagement is about getting our journalism out in front of more audiences, and more of the right audiences.’
Sie betont die „richtige“ Zielgruppe, weil sie Nutzer in zahlende Nutzer konvertieren will. Aber ich finde das auch ein wichtiges Thema für ganz normal werbefinanzierte Seiten.
UK, USA top. Und wir so?
Besonders interessant sind natürlich die Fallstudien aus dem eigenen Land. So wird auch Sebastian Horn von Ze.tt aus dem Zeit-Verlag zitiert:
Part of the reason why Ze.tt was created was to experiment so we’re also going to experiment with different data tools. We’re going to give them a try and see if they give us useful information. However, we don’t want to overwhelm ourselves with too much. We don’t want to cover our walls with monitors that show random graphs. They will have to be meaningful numbers that people look at and help them make decisions.
Den Ansatz der Studie, keine alles lösende Antwort mit dem EINEN Dashboard zu geben, finde ich gut. Welches Problem will das Medium mit den Zahlenkolonnen oder Charts lösen? Keine Dashboard-Wüste produzieren, die auf einem Monitor an der Wand blinkt (kenne ich auch, finde ich gut für Sensibilisierung, nicht aber für Handlungsempfehlungen). Sondern herausfinden – wo funktioniert welcher Content, wie gehen die Headline-Tests aus, wann peakt mein Content – eben spezielle Dinge. Was ist mein Problem, das genau definieren – dann die Lösung finden. Und nicht von der Lösung her denken. Also den Regeln folgen, die für gutes Produktmanagement immer gelten. Dann passt es.
In eigener Sache
Wer mit mir an Tools mitarbeiten will: Wir suchen noch und immer wieder Praktikanten fürs Produktmanagement. Für den Sommer und den Herbst sind noch Plätze frei.
Derzeit trage ich meinen vierten Fitness Tracker. Ich weiß, bei mir gibt es keine Fitness zu tracken, eher Trägheit zu messen. (Ich weiß jetzt unheimlich viel über den Schlafbedarf, den ich habe.) Über die Kaltmamsell bin ich auf diesen Eintrag im Techniktagebuch gestolpert:
„Eine aktuelle Studie zu Fitness Trackern „Every Step you Fake‘ von Citizen Lab“
In meinem Chrome-Browser mit ständig wechselnden, aber immer viel zu vielen Erweiterungen zeigt mir Yahoo an, dass es auch ein spezielles Angebot für Yahoo News im Firefox hat.
Ich unterstelle jetzt mal einfach, dass Yahoo kein Cross-Browser-Tracking hat und nicht weiß, dass ich mit mehreren Browsern unterwegs bin. Denn da bin ich auch mit einem anderen Google-Konto angemeldet. Mein Yahoo-Passwort muss ich jedes Mal in meinem Passwort-Manager nachsehen.
Sie führen die Interviews nur sehr mechanisch. Viel ist ein Abhaken ihres Fragebogens. Wenn eine Frage mal eine faszinierende Antwort aufwirft, die weitere Fragen nach sich ziehen würde, nehmen sie sich nicht die Zeit eines Leo Laportes oder John Grubers, auch mal zwei bis drei Stunden für einen Gast einzuplanen.
Die weiteren Punkte hebe ich mir für einen weiteren Post auf, sonst schreibe ich meinen ersten großen Bildzuschnittsroman.
Aber.
Das Zuhören lohnt sich allermeistens.
Heute komme ich noch weniger zur Sache als sonst, merke ich gerade.
Eine Idee kam mir bei der Folge mit Netflix-Designern.
„We had this template that was prototyped, where we had a focus area that we knew would appear on any screen size, and then negative area surrounding that, so that was more imagery that wasn’t necessary to be on screen no matter what. „
(Via.)
Für relativ statische Seiten wie eine Landingpage zur Leadgenerierung, und das ist die Netflix-Anmeldestrecke nun mal, kann das funktionieren. Ein Shooting, vielleicht zwei. Die Menge an produziertem Content, den man mit dem Template abgleichen muss, ist überschaubar. Aber wie kann man das für Webprojekte mit dynamischem Content operationalisieren? Darüber zerbreche ich mir seit ein paar Stunden den Kopf. Vor allem auf Seiten, die mit einem CMS produziert werden – auch wenn es den Trend zu headless CMS gibt.
Viele CMS haben das Problem, das an den einzelnen Inhalten unterschiedliche Bildformate hängen. Weil man die für das Frontend braucht. Von der angeblichen Trennung von Form und Inhalt sind wir noch weit weg in der Medienwelt, wenn ihr mich fragt. Aber wie könnte man das automatisieren?
Bleiben wir beim Beispiel Streaming-Service: Netflix benutzt etwa in seiner Software, gerade auf der Webseite, ganz oft die Poster zu einem Film. Die haben aber immer das richtige Seitenverhältnis. Da muss man nix an den Seiten abschneiden. Die Realität des Onlinejournalismus ist aber eine andere. Da kommen viele unterschiedliche Motive, Porträts, Buchcover, Landschaften, Menschen.
Ich habe in vielen CMS schon mit dem Problem gekämpft, und die programmatischen Wege, etwa mit Image Magick einen automatisch perfekten Ausschnitt zu finden, sind alle gescheitert fehlerhaft.
Der einfachste: von oben links den Nullpunkt setzen, dann so viel vom Bild zeigen, wie man Pixel braucht. Den Rest einfach abschneiden. Nehmen wir an, das Ausgangsmaterial ist 1500×1000 Pixel groß, das Zielformat ist 160×90 Pixel groß. Das Ergebnis ist Quatsch.
Ein besserer Weg: Aus der Mitte heraus das größte Motiv wählen, das man mit dem Ziel-Seitenverhältnis aus dem Bild herausschneiden kann.
Bei einem Querformat geht das gut bis perfekt auf. Bei einem Hochformat als Zielbild oder einem quadratischen Zielmotiv wird das schwieriger. Dann hat man etwas mehr Verschnitt, wie bei einem nicht perfekt passenden Schnittmuster.
Ein paar schlaue Köpfe haben aus den Aussagen der Netflix-Designer jetzt ein Konzept für Responsive Images entwickelt. Das kommt aus dem Printbereich und hat viele Linien, aber am Ende geht es um Safe Zones und Linien.
Noch einmal die Frage: Wie macht man dieses Wissen um das Bildverhalten den Redakteuren in einem Redaktionssystem zugänglich? Meine Idee ist es, dies als Schablone bei den verschiedenen Bildformaten zur Verfügung zu stellen oder etwa in der Bilddatenbank des CMS zu hinterlegen. Bei WordPress wäre das in der Medienbibliothek, wenn man Bilder aussucht, als Custom Reiter:
Dort klinken sich Plugins, die sich um die Anbindung von Video-Software (JW Player) oder Digital Asset Management-Systeme kümmern, auch ein. Der Ort erscheint mir auch vom Workflow für Redakteure sinnvoll.
Aber letztlich greift das auch zusätzlich noch einen Schritt zu spät ein. In vielen Redaktionen wird auf Stock-Material von Bildagenturen zurückgegriffen. Wenn das schon heruntergeladen ist, ist es zu spät. Weil zu teuer – das Bild kostet schon. Nur das Comp herunterzuladen und dann in Photoshop das Template darüber zulegen, ist aufwändig.
Das ist alles zu umständlich.
Ich habe ja gesagt, ich habe noch keine reife Idee, wie man das handhaben kann, damit es den Workflow in einem dynamischen Contentprojekt nicht sprengt. Das Beste wäre auch eine mentale Maske im Kopf des Bildredakteurs oder des Onlineredakteurs, der die Bildrecherche macht. Das muss man wohl über viele Tage hin einüben, und dann hängt es immer noch von der visuellen Auffassungsgabe eines Redakteurs ab.
Jeder Passwort-Manager hat ein grundsätzliches Problem: Adoption. Die ersten Tage, in denen man sich nicht mehr auf das Speichern seiner Passwörter im Browser verlässt, tun weh. Warum sollte man das also überhaupt tun? Das Speichern der Passwörter im Browser ist nicht sicher: Deswegen sollte man es nicht tun. Nach meinem letzten Stand ist Firefox noch am sichersten, aber ich mag Firefox nicht. Meistens arbeite ich in Chrome, weil da auch die Erweiterungen mir am besten taugen.
(Und eine Vielzahl von Erweiterungen bedeutet auch, dass da mal eine dabei sein kann, die nur Daten ausliest und als Malware bezeichnet werden könnte. Noch ein Grund dafür, die Passwörter dort nicht aufzuheben.)
Deswegen hat es länger als notwendig gedauert, bis ich auf einen Passwort-Manager umgestiegen bin. Also aktiv. Mit der IT-Sicherheit und dem Passwort-Manager ist es in etwa so wie mit dem Wunsch nach Fitness und der Mitgliedschaft im Fitness-Studio: Erst wenn du wirklich Gewichte stemmst und schwitzt, kannst du fit werden. Und eben sicher.
Ein paar hundert Accounts liegen jetzt in 1Password. Die meisten derer, die ich regelmäßig benutze. Leider gibt es immer noch eine lange Liste von etwa 800-1000 Accounts, die ich migrieren müsste. Aber das habe ich noch nicht getan, weil sich der Aufwand kaum lohnt. Jede Sicherheitskette ist natürlich nur so sicher wie ihr schwächstes Glied, daher ist das natürlich fahrlässig. Und ein paar Accounts sind auch schwer 1Password beizubringen – wie etwa mein ständig benutzter iCloud-Zugang. Schließlich loggt man sich damit nicht in einem Browser so oft ein, die Apple-Online-Services taugen nicht so viel.
Wenn die ersten 100 erst mal eingegeben sind, geht es ganz schnell.
Und wo ihr schon dabei seid: Richtet für die Accounts, bei denen es geht, gleich Two-Factor-Authentification ein.
Auch Wired hat das Problem, dass immer mehr Nutzer Adblocker nutzen. Der Anteil liegt bei 20%. In Deutschland liegt der Anteil im Markt etwa bei 40%. Seiten, die sich an junge Männer wenden, wie Gaming-Sites, liegen bei 80-90%. Da wird dann das Geschäftsmodell wirklich fraglich.
„So, in the coming weeks, we will restrict access to articles on WIRED.com if you are using an ad blocker. There will be two easy options to access that content.
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(Via.)
Das ist ein anderes Whitelisting als das, was die Adblocker-Hersteller selbst anbieten: Als Publisher kann man sich gegen eine Gebühr davon frei kaufen, und dann werden die „akzeptablen“ Anzeigen statt Blocker angezeigt. Das haben manche Kommentatoren schon Erpressung genannt. Am schärfsten geht in Deutschland die Bild-Zeitung gegen die Adblocker vor.
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