Wir sehen uns auf der dmexco? Sollen wir schon mal einen Termin machen?
So ähnlich beginnt die Mail, die ich im August oft bekam und auch verschickt habe. Das ist also ein Glashaus-Beitrag. (Was das Beitragsbild erklärt.) Natürlich fahre ich zur dmexco. Die ist für Onlinebranche das, was für die Automobilindustrie die IAA in Frankfurt und für die Buchbranche die Buchmesse in Frankfurt. Mit dem Unterschied, dass außer den Teilnehmern und den Industrieangehörigen noch niemand von der dmexco gehört hat. Vielleicht noch die Kölner Taxifahrer, die an dem Tag das Geschäft ihres Lebens machen. Und die Kölner, die sich über den irren Stau an dem Tag wundern.
Und natürlich fahre ich auch zur IBC, der europäischen Leitmesse der Video- und TV-Industrie mit einem technischen Schwerpunkt. Content kauft man in Cannes, in Amsterdam kauft man Technik.
Oft nehmen wir einfach an, dass unsere Gesprächspartner genau die gleichen Pläne haben wie wir selbst. Diese Pläne sind oft Gepflogenheiten der Branche oder Industrie, in der man tätig ist. Dazu gehören die Visitenkarten, die immer noch die Faxnummer enthalten, obwohl die höchtens Anwälte brauchen. Oder auch Zeitschriften-Abonnements für die Abteilung, die dann ungelesen in einem Wartebereich im Empfang herumliegen. Exchange-Server, weil man eben Outlook hat – oder wie im Startup-Bereich, mit Gmail bewusst dagegen setzt: Beides ist eine Selbstverständlichkeit, die gelernt ist. Und nur selten überprüft wird.
Im Urlaub habe ich wieder mehr angefangen, über diese Selbstverständlichkeiten, Gewohnheiten nachzudenken. Sie behindern uns mehr als wir denken. Erst dann, wenn wir sie uns bewusst machen, können wir wirklich freie Entscheidungen treffen.
Auch dann, wenn es nur in der Produktentwicklung für eine unterhaltende Website-Familie ist.
Ähnlichkeiten mit real existierenden Menschen sind natürlich nicht beabsichtigt. Eine kleine Satire. Oder Rant, wie du magst.
Ich suche Entwickler. Mir sagst du, du bist ein WordPress-Entwickler.
In einem Vortrag zu Performance-Optimierung sehe ich dich auf deinem Macbook-Bildschirm auf den Wikipedia-Einträgen zu HTTP 1 und HTTP/2. Du sagst behauptest weiterhin, du wärst Entwickler. Deine letzten Projekte sind voller Plugins, du hast nix selbst geschrieben.
Du bist Anbieter eines obskuren Plugins, von dem ich noch nie gehört habe, aber du nimmst bloß deshalb an dem Speed Networking teil, um mir deinen Flyer in die Hand drücken zu können.
Offenbar betreibst du einen schwunghaften Handel mit T-Shirts. Anders ist nicht zu erklären, warum die vier, fünf Stände abklapperst für Merchandising von den WordPress-Anbieter. Aber irgendwer muss die White-Label-Lösung von Spreadshirt oder Teespring auch befüllen.
Smalltalk fällt dir schwer, nur nicht mit den Sponsoren an den Ständen. T-Shirts! Frisbees! Und sogar eine Verlosung, für die du dir sogar wie jedes Jahr Visitenkarten am Bahnhofsdrucker gemacht hast.
Du schreibst zwar nicht mehr mit Kugelschreibern (wer schreibt 2016 noch mit der Hand?), aber du brauchst sie. Von jedem Stand.
Spiegel-Online-Chefredakteur Florian Harms hat es in einem Interview mit dem Fachmagazin „Journalist“ erzählt. Mehr als 60 Prozent seiner Besucher bekommt der Digitalableger des Hauses mit dem Glaskasten für das Sturmgeschütz der Demokratie kommen über die Home. Sei es auf dem Desktop, oder in der App. Der Spiegel hat es geschafft, eine Destination Site zu werden. Medienmanager träumen davon, so etwas zu werden.
Als ich noch bei MSN war, war die Home eine echte Home – Millionen Nutzer kamen täglich dahin. Zwei nicht so gern genannte Gründe dafür: die aggressive Installationspolitik von Microsoft, bei der MSN.de zur Startseite gemacht wurde, und der Abmeldescreen von Hotmail führte auch zu MSN.
Das Gleiche gilt für meine Zeit bei T-Online: Auch hier hatte es die Mailfunktion geschafft, die Home zu einem täglich gebrauchten Ziel zu machen.
Aber nicht einmal bei einer so bekannten Marke wie ProSieben spielt die Home im Traffic eine überragende Rolle. Klar, es gibt Direkteingaben, auch durch die Fernsehwerbung, die oft der Einfachheit halber kurze Domains (Root oder kurze Redirects) bewirbt; aber das TV-Programm ist viel wichtiger – das schauen sich einfach mehr Nutzer an. Und die ganze Folge Germany’s Next Topmodel oder ein anderes Erfolgsformat auch.
Wenn du aber eine ganz normale Medien-Website gestaltest, kommt noch ein viel geringerer Anteil der Besucher über die Startseite. Es ist kein Geheimnis – Google und Facebook verteilen heute die Trafficströme im Netz, nicht mehr die Portal-Startseiten der späten Neunziger Jahre. Und Nutzer suchen oder klicken nach etwas ganz Bestimmtem und steigen auf einer Detailseite, irgendwo im Geäst der Seite ein. Ich nenne das gern den Einstieg über die Seite. Und daher sollte man sich um diese Landingpages kümmern.
Im Standard-Tracking-Tool Google Analytics lassen sich diese mit ein paar RegEx-Regeln leicht gruppieren. Etwa alles, was über m.facebook.com kommt und wo die URL auf -ID-1.234567 endet, kann man sich ja als Produktmanager auf Ähnlichkeiten ansehen.
Hier sollte auch das Konzept für den Relaunch beginnen, auf den Contentdetailseiten, die das in der Regel sind. Dann sollte man seine Seite benchmarken gegen aktuell überarbeitete Wettbewerber. Und wie machen das digital only Medienmarken wie QZ oder The Verge oder Medium. Das Grundprinzip lautet: Clutter entfernen – etwa die rechte Spalte, ein Relikt aus Desktopzeiten, abräumen. Heute ist auf den meisten Seiten der Smartphone-Anteil der größte im Trafficmix. Da gibt es keine rechte Spalte. Und auch auf dem Desktop freuen sich Nutzer, wenn sie auf das Leseerlebnis fokussieren können. Diese Reduktion ist gute User Experience. Es gibt einen Grund, warum gefühlt jede neu gestaltete Seite so aussieht wie Medium.com. Ich habe zuletzt etwas auf dem Online-Angebot des anfangs erwähnten Fachmagazins Journalist gelesen, und Schriftgröße 11 ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Man muss nicht auf irre groß stellen wie der Webdesign-Guru Jeffrey Zeldman das auf seiner Seite getan hat. Aber in die Richtung sollte man schon ein paar Schritte gehen. Unter 16 Punkt sollte man nicht anfangen. Und anderthalbfacher Zeilenabstand ist auch eine gute Idee.
Wenn man auf der Detailseite anfängt, kann man schnell feststellen, dass man da viel verbessern kann. Gerade dann, wenn man sich ein paar Jahre seine Seite nicht mehr angeschaut hat.
Wenn man aber mit der Home anfängt, und ich das habe leider in vielen Projekten erlebt, kann man sich nicht darauf konzentrieren, wofür die Seite eigentlich da ist. Die einzige richtige Antwort lautet: Die Home ist für das Branding der Marke wichtig, dass man all das findet, was zu einem Unternehmen gehört.
Beim griechischen Restaurant um die Ecke sind das:
Speisekarte
Öffnungszeiten
Anfahrt
Kontakt / Telefonnummer
Online-Bestellung
Und vielleicht an Punkt zehn der Liste, ein Foto des Oberkellners. Die meisten Medienmarken fangen aber mit dem Foto der Tischdekoration an. Ihrer hochgeschätzten Marke. Die ist den meisten Nutzern sehr egal. Das zeigen Studien, die untersuchen, ob sich Nutzer an die Marke erinnern, die den Inhalt produziert hat, den sie konsumiert haben. Tun sie nicht.
Warum jetzt das komische Beispiel mit dem Restaurant? Weil es oft leichter ist, das Wesentliche über seine eigene Medienproduktion herauszufinden, wenn man sich mit einer ganz anderen Domäne beschäftigt.
Artikel
Video
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Bildergalerie
Nach Kategorieseiten, der Home, Impressum und solchen Seiten schaut man nur mit sehr starker Binnensicht. User-Centered Design stellt die Bedürfnisse des Nutzers in den Mittelpunkt. Das kann man mit Befragungen von echten Nutzern tun, und alle paar Wochen macht man so etwas bei Netflix und anderen Vorbildern der User Experience auch. Die Ergebnisse sprechen für sich.
Ein Relaunch ist ein Marathon, kein Sprint
Auch aus einer Projektmanagement-Perspektive finde ich den Ansatz, nicht mit der Home anzufangen, für richtig: Man verschwendet die Ressourcen des Teams in einem Workshop am Anfang des Relaunch-Prozesses nicht an eine Seite, die 2 Prozent vom Traffic ausmacht, sondern fängt mit dem Löwenanteil von vielleicht 30-40 Prozent an – etwa dem Artikel. Ein besonders schönes, weil vereinfachtes Beispiel habe ich vor kurzem beim freundin.de-Relaunch gesehen, über den ich auch noch etwas schreiben will.
Für mein Hauptprojekt bei Target Video benutze ich Visual Composer als Plugin für die Gestaltung der Seiten (pages). Noch. Wir sind gerade dabei, das da abzuschaffen, wo wir es nicht brauchen.
(Aber Vorsicht: Für SEO-Zwecke ist das gefährlich. Damit man von Google nicht abgestraft wird, braucht man ein wenig PHP-Know-how oder am besten gleich einen Entwickler, um das Plugin an der entsprechenden Stelle zu hacken. Äh, zu erweitern.)
WordPress kann out of the box eigentlich nur die Gestaltung als Blog leidlich gut. Statische Seiten sind so lala. Die Ansprüche an ein Teasermanagement, wie ich das von anderen Systeme wie etwa Typo 3 oder eZ Publish kenne, und die diese einlösen können, kann WordPress bei weitem nicht halten.
Also braucht man ein Plugin, das Teaser kann. Und wie Visual Composer Teaser kann. Dazu ist an anderer Stelle sicher schon viel geschrieben worden, deshalb will ich jetzt nicht hier das Internet damit voll schreiben. Jedenfalls kann sogar ich Nicht-Programmierer damit neue Teaserformen kreieren. (Nein, ich werde nicht wieder so viele zulassen wie bei meinem letzten Projekt.)
Nun gibt es bei dem Teaser-Management in Visual Composer eine schöne Funktion namens Versatz. Damit kann ich auf einer Seite den Inhalt etwa eines Tags anzeigen und dafür sorgen, dass der gleiche Teaser nicht mehrfach erscheint. Dafür muss man einfach den Versatz auf die entsprechende Anzahl Teaserplätze einstellen, die man vorher auf der Seite eingebaut hat. Das ist einfache Mathematik, die jeder Drittklässler kann. Ich habe sie nur beim ersten Mal nicht direkt verstanden. Ich habe nach offset gesucht, das Plugin wurde aber tatsächlich bereits von anderen Nutzern ins Deutsche übersetzt. Da heißt das dann Versatz. Und so sieht es aus:
Amazon hat zurecht einen schlechten Ruf, wenn es um die Preisgestaltung für die Cloud geht. Heute möchte ich mir einmal in diesem Post die Tools ansehen, mit denen die drei großen drei Cloud-Vendoren Amazon, Google und Microsoft versuchen, den Technik-Leads und Architekten Sorgen um davon galoppierende Kosten zu nehmen. Denn immer wieder werden Unternehmen von den Kosten der Cloud überrascht. Da ist nicht alles billiger. Mein Tipp daher: Wenn du eine Website für ein Café oder ein Restaturant brauchst, fährst du mit dem billigen Hosting bei einem herkömmlichen Hosting-Provider günstiger. Wenn du aber ein System hast, bei dem unvermittelt 100, 1000, 10.000 oder 100.000 Besucher auf einmal vorbeischauen, etwa durch Fernsehwerbung oder anders getriggert, dann solltest du dir als CTO die Cloud-Lösungen mit ihrem automatischen Anschalten weiterer Server sehr genau ansehen.
These costs „look small at the time, but as you multiply out hours and days and bytes, all of a sudden you’re talking significant money,“ Perry said.
For example, the company simulated load tests in May to determine how fast it could load data into a SharePoint instance running on AWS, and used the Provisioned IOPS feature along with the EBS-optimized instances.
„And all of a sudden we’re looking at a bill like, ‚Holy smokes!'“ Perry recalled. The amount spent for Provisioned IOPS represented 50% of the total AWS charges for one of the company’s teams — roughly $11,000 in total charges.
Der erste Stopp ist natürlich der Preis-Rechner von Amazon, dem (auch von Gartner gekrönten) König der Cloud. Und der ist vor allem eins: verwirrend. Als ich als Produkti Anfang des Jahres das Budget für den Betrieb unserer Verticals planen musste, habe ich mich vertan. Der Betrieb ist teurer als gedacht. Soviel Ehrlichkeit muss einfach sein.
Das gilt aber natürlich für alle Anbieter: Um damit rechnen zu können, muss man die Systemlandschaft in der Cloud und auch die speziellen Begriffe, die jeder Anbieter für sich entwickelt hat, kennen. Microsoft und Google haben noch nicht so viele Kunden, sie machen es den Nutzern der Tools etwas einfacher, indem sie etwa Analogien zu Begriffen bei Amazon herstellen.
Wie kompliziert das Preismodell der Cloud ist, soll ein einfaches Beispiel zeigen: Wenn du bei einem klassischen Hoster einen dedicated Server hattest, brauchst du in der Cloud eine Instanz oder Server, eine Datenbank und Speicherplatz. Das sind in der Regel drei Services, die man konfigurieren muss. Bei Amazon wären das wohl am Anfang EC2, RDS und EBS. Ja, die Abkürzungen machen zu Beginn das Leben nicht leichter. Aber man gewöhnt sich daran. EBS nicht mit Elastic Beanstalk verwechseln, für das es auch die Abkürzungen sein könnte.
(Wenn ich SapientNitro wäre oder eine solche Agentur, würde ich mal der Firma Amazon Web Services eine Usability-Untersuchung der Services pitchen. Selbet mit technischen Nutzern sollte man nicht alles machen. Zumal die Kalkulation, wie viel etwas kostet, vielen Entwicklern eher egal ist – ihnen fehlt (oft) die Brille für das Business. Protest zu dieser Verallgemeinerung nehme ich gern in den Kommentaren entgegen.
Microsoft hat den Preisrechner auch ins Deutsche übersetzt, als einziger der drei Großen. Das finde ich eine gute Maßnahme. Aber dann sind da wieder so Kleinigkeiten. So musste ich etwa ein Backup-Szenario im Sommer durchrechnen. Bei 5TB sagt Microsoft aber: mehr Speicher kannst du hier nicht kalkulieren. Wenn man aber Video-Datenmengen in FullHD hat, wird das ganz schnell eng mit 5TB. Und Blockblob ist kein schönes Wort. Lustig, aber nicht schön.
Der Google-Vergleichsrechner beherrscht auch die Hochrechnung auf Tag, Woche, Quartal, Jahr und drei Jahre. Das ist hilfreicher als gedacht, da doch alle Preise in US Dollar angezeigt werden, selbst wenn man Speicherplatz in Europa haben will. Die Umrechnung auf andere Währungen macht keiner. Das machen die Anbieter erst dann, wenn man ihr Kunde geworden ist. Amazon macht das etwa bei der Gesamtrechnung im Bereich Billing, nicht aber bei einzelnen Posten. Das macht die Prognose, was am Ende des Monats herauskommt, etwa nach der Hälfte des Monats schwierig. Danke Google, dass die Wechselkurse gleich in der Suchmaske errechnet werden können.
Technisch gesehen macht er den modernsten Eindruck. Viel entspricht den Material Design-Richtlinien von Google, wie alle Frontends, die in den letzten Jahren aus Mountain View (nein, keine Synonymismen!) dem Hause Google gekommen sind. Hier kann man wie bei Amazon mit einfachen Klicks die Komponenten in eine Art Warenkorb tun, der keiner ist.
Platz 1 für den mir angenehmsten Rechner geht an Google, gefolgt von Microsoft. Amazon landet hier abgeschlagen auf dem dritten Platz. Ich wundere mich immer mehr, wie AWS so einen Vorsprung auf dem Markt haben kann.
Cloud-Vendor Facebook?
Meine Prognose: Ich glaube, Facebook könnte den Markt des Cloud Computing auch noch betreten. Spätestens dann, wenn das Wachstum auf der Nutzerseite mal etwas langsamer werden sollte.
Für meine Arbeit als Produktentwickler teste ich Unmengen neuer Software. Ich habe wohl so etwa 1200 Accounts bei verschiedensten Diensten. Die Passwörter sind immer andere, die verwalte ich mit einem Passwortmanager. Auch wenn ich keine Passwörter mit Chrome speichere, anders als die meisten anderen Nutzer, die ich so kenne, finde ich eine Chrome-Funktion praktisch: das automatische Vorbefüllen von Formularfeldern mit früher mal eingegebenen Werten in Feldern dieses Names.
So kann ich auch ohne Schmerz den ein oder anderen E-Book-Download machen. Wie da die Customer Experience ist, habe ich schon mal getwittert.
In Web-Formular anmelden – Bestätigung im Browser > Inbox > Klick öffnet Seite in Browser – erneut Daten eingeben – Download-Button erscheint.
Jetzt habe ich ein neues Phänomen gesehen: die nicht alphabetisch sortierte Dropdown-Liste. Die kommt in einer mit HubSpot umgesetzten Kundenakquise-Strecke vor. Um das klar zu sagen: Die Frage halte ich für legitim, auch wenn einige CRM-Systeme fehlen. Aber wer soll hier etwas anklicken? Die Reihenfolge geht wild durcheinander, das macht mir das Erfassen der Liste unheimlich schwer. Und die „Ich weiß nicht“-Alternativen sind mittenmang reingeschrieben, anstatt am Anfang oder am Ende der Liste zu stehen, wo sie hingehören. Das halte ich einfach für gefährlich, wenn man die Conversion des Fragebogens nicht gefährden will.
Ein böser Gedanke noch: Vielleicht will dieser Anbieter, der nicht genannt werden soll, gar keine Leads einsammeln…?
Wir leben in Zeiten, wo man seine Vorlieben und auch Abneigungen durch Likes ausdrückt. Daumen rauf, Herzchen werfen, Sternchen zuweisen – eins von diesen ist immer da. Sogar ein so nüchternes Produkt wie ein Browser. Nur wenn ich like, bin ich ein wahrer Mensch. Das mag ironisch klingen, aber kein Facebook-Profil oder eins mit Standard-Avatar finde ich verdächtig. (Mama, ich sehe dich an.)
Inzwischen habe ich mich daran gewöhnt, meine Filterblase mit Herzchen zu tapezieren. Herzchen dekorieren nicht die Wand, sie konstituieren die Wand zwischen mir und der Welt. Manche Sachen, die es in die Blase schaffen, gefallen mir aber trotzdem nicht. Das soll die erste Liste sein: Dinge, die ich mögen müsste, weil das qua Assoziation so sein müsste. Die zweite Liste ist die von den Dingen, bei denen ich niemanden sonst kenne, der so ist. Sie sind sozusagen mein Wesenskern.
Was meine Peer Group mag, ich aber nicht:
Pokemon Go: Schon beim ersten Hype/der ersten Epidemie war ich zu alt für die putzigen Wesen. Ich mag aber alles von Studio Ghibli, was ich kenne.
Die Simpsons: bestimmt saulustig, interessiert mich null. Conan O’Brien, der an den ersten Staffeln mitschrieb, fand ich aber gut.
Deadpool. Habe ich hier schon drüber gebloggt, dass mir der Film zu meta war.
Selbst entwickelte Software ist das Beste! Ich halte das Aneinanderreihen von Standardkomponenten (in einem Services-Ansatz) für die besser wartbare und auch anfangs wie dauerhaft günstigere Variante.
Agil ist toll. Aber nicht ideologisch aufladen, bitte! Das ist ein Methodenbaukasten, wie alles andere auch. Du entscheidest, was du daraus machst – nicht die Zertifizierungsindustrie. Lustigerweise sind sich die Amerikaner und die Deutschen da mal ähnlich. Viele beruflich relevante Fähigkeiten müssen beglaubigt und bestempelt sein, sonst zählen sie nix.
Die Toten Hosen / Die Ärzte: kein Kommentar. Den könnt ihr ja in den Kommentaren abgeben.
Was ich unter meinen Vorlieben für bemerkenswert halte:
Meine Lieblingskleidungsmarke ist COS. Obwohl ich seit Jahren nicht mehr in die schlank geschnittenen Sachen hineinpasse.
Ich trage unheimlich gern Sachen von Marc’O Polo. In die passe ich nämlich rein. Und das obwohl ich mit einer Bewerbung dort mal gescheitert bin – auch zurecht, im Nachhinein.
Die ersten Merci-Schokoriegel, die ich Omas Müttern aus der Packung wegesse, sind von der Sorte Kaffeesahne. Die sind letztens im Büro übrig geblieben. Mochte keiner.
Ich fahre unheimlich gern Zug, also mit guten Zügen wie dem Railjet oder dem Thalys. ICE ist gerade im Sommer nicht darunter. Die berechtigte Angst vor dem Ausfall der Klimaanlage ist zu groß. (Gibt es eigentlich den Guinness-Buch-Weltrekord für das größte rollende Dampfbad der Welt?)
Schlaf. Ich habe zwei Kinder. Vielleicht ist das doch nicht so bemerkenswert, sondern eine dritte Liste: Dinge, die einfach jeder mag.
Als Head of Product bei TargetVideo bin ich auch verantwortlich für bettgefluester.tv, eine Seite über Liebe, Partnerschaft und Erotik mit einem vornehmend weiblichen Blick. Wie das bei solchen Themen ist, ist die Suche nach einem Vermarkter da schwierig. Zu leicht wird man in die adult content-Ecke gerückt. Aber das stimmt einfach nicht bei uns.
Als ich auf einer Konferenz war, habe ich festgestellt, dass es so eine Art Decency-Filter wie in vielen Unternehmen auch bei Starbucks gibt. Die Seite war einfach gesperrt. Ich konnte mich aus der Ferne nicht einmal beim CMS-Backend einloggen. Spannendes Thema, auch was entgangenen Traffic aus solchen Orten angeht. (Nein, wir planen keine Schadensersatzforderung.) Leider lässt sich nur ganz schwer schätzen, weil die Requests natürlich gar nicht erst bei uns ankommen.
Gibt es irgendwo eine Datei, die Unternehmen dafür benutzen? Family-safe Content as a Service? Oder wie muss ich mir diesen Markt vorstellen?
Profi-Tipp für den Kampf gegen zu hohe Ausgaben bei Amazon Web Services: Mit Botmetric habe ich ein ungenutztes Elastic Block Storage entdeckt. Und mit ParkMyCloud habe ich eine Instanz in einer Region (EU-WEST) entdeckt, die wir normalerweise nicht benutzen. Cloudability war hilfreich, um eine Einschätzung des eigenes Bedarfes zur Zahl der Reserved Instances zu bekommen. Zusammen macht das eine monatliche Ersparnis von etwa 120 Euro aus. Gemeinsam mit der Termination Protection von Amazon Web Services selbst ist das ein guter Schutz gegen zu hohe Kosten und zu wenig Sicherheit beim Löschen von Servern.
Bei einer größeren AWS-Landschaft empfiehlt sich das unbedingt. Das Schwierigste ist es, die verschiedenen Dienste miteinander zu vergleichen. Diese Services sind alle anders konzipiert. Es ist eine wahre Cottage Industry entstanden. Hier muss man ausprobieren, was für einen passt.
Die Anbieter stoßen aber alle in die User-Experience-Lücke, die Amazon am Markt lässt. Amazon Web Services zu verstehen, rein aus den umfangreichen Beschreibungen auf der Seite von AWS, ist sehr schwer. Es gibt Dienstleister für die Kurse rund um die Zertifizierungen, und die haben ein gutes Auskommen, nehme ich an.
Die Billing- oder eher Controlling-Anbieter nutzen die Unübersichtlichkeit für bessere Lösungen. Gerade in großen AWS-Accounts kann ein Mitarbeiter kaum noch wissen, wo alles Instanzen laufen. Das mag bei einem Einsteiger wie uns bei TargetVideo noch möglich sein, aber wir geben auch nur wenig bei AWS aus. Wenn die Rechnung fünf- oder sechsstellig wird, ist das einfach nicht mehr drin. Wir sprechen dann wirklich von hunderten von Instanzen und Storages und anderen Anwendungen, die dann laufen. Die erste Aufgabe ist dann erst mal, alles richtig zu taggen.
Und dann kann man sich mit einem Probe-Abo von den Services beschäftigen. Und bei so großen Accounts sind die 99 Euro oder so, die die dauerhafte Kontrolle der Kosten kostet, gut angelegt.
Der nächste Schritt sind dann Log-Analyse-Dienste, um mit den Daten in CloudWatch etwas anfangen zu können. Aber das ist dann ein anderer Post.
Vor kurzem war ich auf eine Tableau-Schulung für die neue Version der Datenvisualisierungssoftware. Mit der habe ich schon seit längerem herumgespielt, aufmerksame Leser des Blogs wissen das. (Also Mutti.) Bei der Arbeit mit der Tableau-Version 10 ist mir dieses Muster aufgefallen.
Da dachte ich mir: Das ist aber ein ungewöhnliches Designelement. Es ist zwar flat, aber nicht so eckig, wie sonst dort die Elemente sind.
Aber es gibt ein anderes Programm, das ich täglich nutze, bei dem sich dieses Muster in aller Offenheit auch zeigt: Outlook für Mac 2025 oder wie das heißt. Bei den Mac-Versionsnummern ist Microsoft immer ein bisschen sehr kreativ, damit man die Software nicht mit der PC-Variante verwechselt.
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