Amazon hat zurecht einen schlechten Ruf, wenn es um die Preisgestaltung für die Cloud geht. Heute möchte ich mir einmal in diesem Post die Tools ansehen, mit denen die drei großen drei Cloud-Vendoren Amazon, Google und Microsoft versuchen, den Technik-Leads und Architekten Sorgen um davon galoppierende Kosten zu nehmen. Denn immer wieder werden Unternehmen von den Kosten der Cloud überrascht. Da ist nicht alles billiger. Mein Tipp daher: Wenn du eine Website für ein Café oder ein Restaturant brauchst, fährst du mit dem billigen Hosting bei einem herkömmlichen Hosting-Provider günstiger. Wenn du aber ein System hast, bei dem unvermittelt 100, 1000, 10.000 oder 100.000 Besucher auf einmal vorbeischauen, etwa durch Fernsehwerbung oder anders getriggert, dann solltest du dir als CTO die Cloud-Lösungen mit ihrem automatischen Anschalten weiterer Server sehr genau ansehen.
These costs „look small at the time, but as you multiply out hours and days and bytes, all of a sudden you’re talking significant money,“ Perry said.
For example, the company simulated load tests in May to determine how fast it could load data into a SharePoint instance running on AWS, and used the Provisioned IOPS feature along with the EBS-optimized instances.
„And all of a sudden we’re looking at a bill like, ‚Holy smokes!'“ Perry recalled. The amount spent for Provisioned IOPS represented 50% of the total AWS charges for one of the company’s teams — roughly $11,000 in total charges.
Der erste Stopp ist natürlich der Preis-Rechner von Amazon, dem (auch von Gartner gekrönten) König der Cloud. Und der ist vor allem eins: verwirrend. Als ich als Produkti Anfang des Jahres das Budget für den Betrieb unserer Verticals planen musste, habe ich mich vertan. Der Betrieb ist teurer als gedacht. Soviel Ehrlichkeit muss einfach sein.
Das gilt aber natürlich für alle Anbieter: Um damit rechnen zu können, muss man die Systemlandschaft in der Cloud und auch die speziellen Begriffe, die jeder Anbieter für sich entwickelt hat, kennen. Microsoft und Google haben noch nicht so viele Kunden, sie machen es den Nutzern der Tools etwas einfacher, indem sie etwa Analogien zu Begriffen bei Amazon herstellen.
Wie kompliziert das Preismodell der Cloud ist, soll ein einfaches Beispiel zeigen: Wenn du bei einem klassischen Hoster einen dedicated Server hattest, brauchst du in der Cloud eine Instanz oder Server, eine Datenbank und Speicherplatz. Das sind in der Regel drei Services, die man konfigurieren muss. Bei Amazon wären das wohl am Anfang EC2, RDS und EBS. Ja, die Abkürzungen machen zu Beginn das Leben nicht leichter. Aber man gewöhnt sich daran. EBS nicht mit Elastic Beanstalk verwechseln, für das es auch die Abkürzungen sein könnte.
(Wenn ich SapientNitro wäre oder eine solche Agentur, würde ich mal der Firma Amazon Web Services eine Usability-Untersuchung der Services pitchen. Selbet mit technischen Nutzern sollte man nicht alles machen. Zumal die Kalkulation, wie viel etwas kostet, vielen Entwicklern eher egal ist – ihnen fehlt (oft) die Brille für das Business. Protest zu dieser Verallgemeinerung nehme ich gern in den Kommentaren entgegen.
Microsoft hat den Preisrechner auch ins Deutsche übersetzt, als einziger der drei Großen. Das finde ich eine gute Maßnahme. Aber dann sind da wieder so Kleinigkeiten. So musste ich etwa ein Backup-Szenario im Sommer durchrechnen. Bei 5TB sagt Microsoft aber: mehr Speicher kannst du hier nicht kalkulieren. Wenn man aber Video-Datenmengen in FullHD hat, wird das ganz schnell eng mit 5TB. Und Blockblob ist kein schönes Wort. Lustig, aber nicht schön.
Der Google-Vergleichsrechner beherrscht auch die Hochrechnung auf Tag, Woche, Quartal, Jahr und drei Jahre. Das ist hilfreicher als gedacht, da doch alle Preise in US Dollar angezeigt werden, selbst wenn man Speicherplatz in Europa haben will. Die Umrechnung auf andere Währungen macht keiner. Das machen die Anbieter erst dann, wenn man ihr Kunde geworden ist. Amazon macht das etwa bei der Gesamtrechnung im Bereich Billing, nicht aber bei einzelnen Posten. Das macht die Prognose, was am Ende des Monats herauskommt, etwa nach der Hälfte des Monats schwierig. Danke Google, dass die Wechselkurse gleich in der Suchmaske errechnet werden können.
Technisch gesehen macht er den modernsten Eindruck. Viel entspricht den Material Design-Richtlinien von Google, wie alle Frontends, die in den letzten Jahren aus Mountain View (nein, keine Synonymismen!) dem Hause Google gekommen sind. Hier kann man wie bei Amazon mit einfachen Klicks die Komponenten in eine Art Warenkorb tun, der keiner ist.
Platz 1 für den mir angenehmsten Rechner geht an Google, gefolgt von Microsoft. Amazon landet hier abgeschlagen auf dem dritten Platz. Ich wundere mich immer mehr, wie AWS so einen Vorsprung auf dem Markt haben kann.
Cloud-Vendor Facebook?
Meine Prognose: Ich glaube, Facebook könnte den Markt des Cloud Computing auch noch betreten. Spätestens dann, wenn das Wachstum auf der Nutzerseite mal etwas langsamer werden sollte.