I like, ergo sum

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Wir leben in Zeiten, wo man seine Vorlieben und auch Abneigungen durch Likes ausdrückt. Daumen rauf, Herzchen werfen, Sternchen zuweisen – eins von diesen ist immer da. Sogar ein so nüchternes Produkt wie ein Browser. Nur wenn ich like, bin ich ein wahrer Mensch. Das mag ironisch klingen, aber kein Facebook-Profil oder eins mit Standard-Avatar finde ich verdächtig. (Mama, ich sehe dich an.)

Inzwischen habe ich mich daran gewöhnt, meine Filterblase mit Herzchen zu tapezieren. Herzchen dekorieren nicht die Wand, sie konstituieren die Wand zwischen mir und der Welt. Manche Sachen, die es in die Blase schaffen, gefallen mir aber trotzdem nicht. Das soll die erste Liste sein: Dinge, die ich mögen müsste, weil das qua Assoziation so sein müsste. Die zweite Liste ist die von den Dingen, bei denen ich niemanden sonst kenne, der so ist. Sie sind sozusagen mein Wesenskern.

Was meine Peer Group mag, ich aber nicht:

  • Pokemon Go: Schon beim ersten Hype/der ersten Epidemie war ich zu alt für die putzigen Wesen. Ich mag aber alles von Studio Ghibli, was ich kenne.
  • Die Simpsons: bestimmt saulustig, interessiert mich null. Conan O’Brien, der an den ersten Staffeln mitschrieb, fand ich aber gut.
  • Deadpool. Habe ich hier schon drüber gebloggt, dass mir der Film zu meta war.
  • Selbst entwickelte Software ist das Beste! Ich halte das Aneinanderreihen von Standardkomponenten (in einem Services-Ansatz) für die besser wartbare  und auch anfangs wie dauerhaft günstigere Variante.
  • Agil ist toll. Aber nicht ideologisch aufladen, bitte! Das ist ein Methodenbaukasten, wie alles andere auch. Du entscheidest, was du daraus machst – nicht die Zertifizierungsindustrie. Lustigerweise sind sich die Amerikaner und die Deutschen da mal ähnlich. Viele beruflich relevante Fähigkeiten müssen beglaubigt und bestempelt sein, sonst zählen sie nix.
  • Die Toten Hosen / Die Ärzte: kein Kommentar. Den könnt ihr ja in den Kommentaren abgeben.

Was ich unter meinen Vorlieben für bemerkenswert halte:

  • Meine Lieblingskleidungsmarke ist COS. Obwohl ich seit Jahren nicht mehr in die schlank geschnittenen Sachen hineinpasse.
  • Ich trage unheimlich gern Sachen von Marc’O Polo. In die passe ich nämlich rein. Und das obwohl ich mit einer Bewerbung dort mal gescheitert bin – auch zurecht, im Nachhinein.
  • Die ersten Merci-Schokoriegel, die ich Omas Müttern aus der Packung wegesse, sind von der Sorte Kaffeesahne. Die sind letztens im Büro übrig geblieben. Mochte keiner.
  • Ich fahre unheimlich gern Zug, also mit guten Zügen wie dem Railjet oder dem Thalys. ICE ist gerade im Sommer nicht darunter. Die berechtigte Angst vor dem Ausfall der Klimaanlage ist zu groß. (Gibt es eigentlich den Guinness-Buch-Weltrekord für das größte rollende Dampfbad der Welt?)
  • Schlaf. Ich habe zwei Kinder. Vielleicht ist das doch nicht so bemerkenswert, sondern eine dritte Liste: Dinge, die einfach jeder mag.

Aber wer bloggt schon über Vanilleeis?

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