Dann werde ich Edge Inspect nicht in meinen Workflow aufnehmen

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Konzeption / Mobile First, Axure, Prototyping, / Software
Wieder mal Änderungen am Workflow. Bleibt alles anders.

Anders als bei meinem bisherigen Arbeitgeber gibt es beim neuen Startup-Arbeitgeber die Creative Cloud, wenn man sie braucht. Adobe Edge Inspect ist eigentlich ganz praktisch, wenn man auf verschiedenen Devices testet und die Ehre Bürde des Testens größtenteils beim Product Owner bleibt. Wir haben zwar noch keinen so etablierten Workflow mit festgelegten Release-Zeiten und schon mal gar keine eingeplanten Tester, aber dennoch entsteht immer wieder ein neues Stück Software.

Zurück zu Edge Inspect.

Offenbar haben das aber zu wenige Nutzer als praktisch empfunden:

Update about Edge Tools and Services | Creative Cloud blog by Adobe: „In order to focus our efforts and resources on implementing this feedback, Edge Reflow (preview), Edge Inspect and Edge Animate are no longer being actively developed. „

Tschüss, Edge! Hello, neuer Workflow

Das war es dann mit Edge. Trifft es sich gut, dass ich vor einer Woche Ghostlab entdeckt habe. Ghostlab 2 kostet eine einmalige Lizenz und macht die Webseite zum Testen auf einer Serveradresse verfügbar, auch im Firmen-WLAN für andere Geräte. Sobald ich das mit meinem Team ausprobiert habe, sage ich Bescheid, ob es gut geht.

Erste Male. „Citizenfour“

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Journalismus
Ich bin spät dran, das gebe ich zu. Ich sehe gerade „Citizenfour“ zum allerersten Mal. Bis Montagabend stand der Film in der Mediathek der ARD. Selten sah ich einen Film, der den Oscar schon nach einigen Minuten definitiv verdient hatte. (Gut, ich habe auch in meiner Filmkritikerzeit viel mehr Fiktionsfilme als Non-Fiction-Filme gesehen.)

Dieser Film entsteht im Schnitt. Laura Poitras hat unfassbar viel Material, das eigentlich nicht filmisch ist, und mischt es mit geeignetem Material unter. Aufnahmen von Bauarbeiten, schwarze Tafeln mit weißem Text. Poitras muss nicht fragen, sie muss die Kamera draufhalten. Zehn Minuten am Anfang des Films helfen, die schwere Materie zu verstehen.  Alles ist Material, sogar Chats und PGP-Keys.

Ich habe noch nie soviel Angst bei einem Feueralarm in einem Film gehabt. Oder bei einem Anwalt, der auch nur Vermutungen anstellen kann, wie sicher Snowden ist. Der Film ist eine Dokumentation. Er hält uns aber auf der Sitzkante. Wir sollten sie zur Pflicht in der Medienkompetenz-Schulung machen. Und in der Demokratie-Erziehung sowieso.

Bei diesem Film mache ich mir Notizen. Mache ich sonst nie. Was heißt PRISM, was heißt SSO, was ist XKeyScore.

Heute können wir über die Datenmengen von CCTV fast schon lachen.

Heute können wir über die Datenmengen von CCTV fast schon lachen.

Gestandene Journalisten wie Glenn Greenwald (bei allem Selbstdarstellungstrieb, den er natürlich hat) ahnen den Umfang von dem, was Snowden ihnen offenbart, aber wissen natürlich noch nicht, dass die Dokumente die Welt verändert werden. Die Reaktion von Snowden auf den Beginn der Lawine, die er angestoßen hat, sehen wir auch. Es ist eine Art stille, heimliche Freude. (Gegen ihn wirkt das Hacker-Abziehbild, das wir in Gavin Orsay in „House of Cards“ präsentiert bekommen, noch krasser falsch und durch und durch unverstanden.)

Snowden selbst wird durch den Film greifbarer. Er opfert sich im vollen Bewusstsein dessen, was auf ihn zukommt.

„Ich habe mich ja freiwillig in diese Situation begeben.“

Das Leben, das er kennt, ist vorbei. Er hat seine Spuren nicht verwischt, er will ja enttarnt werden. Lange hat das damals gedauert.

Sein Hotelzimmer sieht das aus wie eins von uns auf Business-Trips mit zu viel Technik im Gepäck. Warum sind die Geschichten so durcheinander publiziert worden? Weil die Daten eine geplante Veröffentlichungsstrategie nicht zulassen. Sie sind viel, sie sind auf dem Haufen, ungeordnet. Greenwald weiß, was er tut. Er weiß, dass Snowdens Persönlichkeit für die Glaubwürdigkeit der Enthüllungen wichtig ist.

Und weil das so schrecklich depressiv macht, am Ende noch ein Video von Jan Böhmermann mit Prism is a Dancer.

Der Verlust der Gatekeeper-Rolle schmerzt Journalisten unheimlich. Das erklärt vieles.

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Journalismus
Beim Lesen eines Artikels habe ich mich gefragt, was mich so stört. Zwei Wochen später weiß ich, warum. Und ich habe noch etwas Anderes herausgefunden.

Jill Abramson war mal die Chefredakteurin der New York Times. Sie ist über 60, hat also jahrzehntelange Medienerfahrung in den Mainstream-Medien. MSM, alte Medien, Totholzmedien – das klassische Geschäft des Journalisten als Gatekeepers, als dessen, der sagt, was wichtig ist. Das hat sie geprägt, und das kommt zwischen den Zeilen auch heraus:

A story read on Facebook, with a faster loading time in the form of an Instant Article, is just as good as one read on an individual ap or Website, some might argue. I don’t have a clear position, but I do have worries. I worry about newsroom culture dissipating. Some of my best days at the Times were when reporters would gather in excitement from all over the newsroom when the Times was about to go up with a big story.

Was Abramson also kritisiert, ist, dass die neuen großen Distributionsplattformen nicht nur die Distribution weggenommen haben, sondern auch die Rolle als Gatekeeper übernommen haben. Ich glaube, dass ganz viele Journalisten das heute schmerzt. Das, was mit dem technischen Monopol der Verteilung kam, ist vielen Journalisten zu Kopf gestiegen. Jetzt sind sie nicht mehr Wächter der einen Wahrheit, sondern nur einer von vielen.

Immer dann, wenn Institutionen etwas zu kommunizieren haben, können diese es sich aussuchen, wie sie es tun. (Die Bundesregierung tut es ja auch, wie man an der Kontroverse um deren Auftritte in sozialen Medien merkt. Oder sogar Kobe Bryant.)

Die für festangestellte Journalisten bequemste Weise, die Pressemitteilung, verschafft den Redaktionen keinen Wissensvorsprung mehr. Die Pressemitteilung ist inzwischen ein SEO-Vehikel geworden. Wichtige Informationen werden gezielt an einzelne Journalisten gegeben. Diese PR-Events sind oft viel wirksamer als das „alle kriegen alles gleichzeitig“.

Die zweitbequemste Weise, die Pressekonferenz, dient vor allem dem Demonstrieren des „Ich habe verstanden“. Sie ist wichtig geworden, um Betroffenheit zu signalisieren (Germanwings/Lufthansa; VW) und auch den Medien das Gefühl zu geben, sie kriegen Informationen (Hannover/Spielabsage/Terrorgefahr). Aber viel daran ist Schein. Auf manche Fragen kann nicht geantwortet werden. Auch Journalisten, die Fragen stellen, versuchen schlauer zu sein als ihr Nebenmann – und sind durchaus manchmal mehr an der Provokation interessiert als an ihrer Wächterfunktion.

Schreiben für die Kollegen

Abramson trauert der Kameraderie in der Redaktion nach. Kameraderie in Redaktionen ist auch eine Sache von Festangestellten. Wie oft habe ich erlebt, dass die wichtigen Zuträger und freien Mitarbeiter auf der Weihnachtsfeier keinen Zutritt hatten. Geschweige denn in die große Themenkonferenz.

Im Gefühl des Verlustes einer Gemeinschaft steckt aber auch der bekannte Wunsch, „wichtige“ Geschichten zu schreiben und zu recherchieren, die den Kollegen gefallen. Oft genug habe ich selbst als junger Journalist nach dem geschielt, was die anderen für gut befanden. Alle waren erfahrener als ich, die werden schon wissen, was gut ist. Oft genug war es aber dann so, wie einer meiner längst emeritierten Professoren zugespitzt formuliert:

Sie glauben ja nicht wirklich, dass auf der Seite 3 des Dortmunder Lokalteils noch Qualität stattfindet.

Damals gab es noch an diesem Zeitungsmarkt im Lokalen so etwas wie publizistische Vielfalt: drei verschiedene Blätter. Aber Dortmund ist hier eh nur ein Stellvertreter: Die Qualität lässt überall sehr zu wünschen. Geschichten mit zwei Quellen? Selten. Redakteure machen ihre Abhängigkeiten offen, erzählen von ihrer Voreingenommenheit? Wenn, dann dürfen das Volontäre bei sozial wichtigen Reportagen machen. Aber ein gestandener Redakteur? Iwo.

Ausbildung im Journalismus? Eher Training on the job

Hat mich einer an die Hand genommen, wie man die Qualität trotz Terminjournalismus steigern kann? Nur sehr vereinzelt. Das scheint vielerorts der Fall zu sein. In meinem aktuellen Job in einem Content-Startup sehe ich viele junge Journalisten kommen, denen man das Einmaleins der Recherche erst einmal beibringen oder zumindest in Erinnerung rufen muss. Ja, wir kriegen aufgrund der bislang mangelnden Bekanntheit nicht die Bewerber, die auch an der Deutschen Journalistenschule genommen würden, aber vielleicht ist dieser normale Markt auch der typischere Markt. Also sind die ersten Artikel mehr oder weniger mehrfache Rewrites – schmerzhaft, aber auch lehrreich.

Wenn du kein Designer bist, ist es ok, das in deinem Blog zu zeigen

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Software / Startups
Du bist kein Designer? Und doch brauchst du grafische Elemente für dein Blog, weil du gern schreibst. Dann gibt es es mehrere Möglichkeiten. Vor einiger Zeit habe ich mal Canva entdeckt. Damit können sogar Nicht-Designer ansprechende Designs herstellen. Letztes Jahr etwa habe ich die Weihnachtskarten, die wir als Familie verschickt haben, damit gestaltet und dann bei Foto Quelle bestellt.

Ein anderer Weg ist es, den Dilettanten durchscheinen zu lassen.

Ich nenne es den Stratechery-Style. Dort findet man ihn sehr oft.

Ben Thompson ist einer der scharfsinnigsten Beobachter des Internets, von Startups und allen digitalen Geschäftsmodellen. Er ist authentisch und gut zugänglich. Er sitzt wie der Vorzeigedeutsche Sascha P. unter den Internetgiganten in Taipei, Taiwan. Seine Grafiken macht er meines Wissens nach mit Paper by Fiftythree, der einen App, die dazu führen könnte, dass ich mir doch noch mal wieder ein iPad kaufe.

Aber es gibt auch andere Wege, auf großformatigeren Schreibmaterialien. Besonders beeindruckt bin ich von einigen Einsätzen im Software-Vendoren-Bereich. MOZ ist das bekannteste Beispiel für den Einsatz von Whiteboards. Im Blog gibt es eine eigene Kategorie, Whiteboard Friday.

Man kann da eine gesamte Tafel fotografieren oder filmen, oder eben Close-ups.

Prezi-artig wird es gar bei einem Zoom auf die gesamte Darstellung. Wer als Firma so vorgehen will, muss entweder ein sauberes Whiteboard abfotografieren oder setzt gleich auf digitale Whiteboards. So kann man auch einen Workshop nachbereiten, auch für den internen Gebrauch im Firmen-Wiki oder Intranet etwa. Und wenn man eine offene Firmenphilosophie hat, kann man natürlich auch im Company-Blog darüber etwas schreiben.

Update: Ein weiteres schönes Beispiel liefert Brian Krebs, Sicherheitsexperte für Computersicherheit in seinem Blog. Er benutzt einfach eine Mindmap, die er zu einem Thema gemacht, als Visualisierungshilfe.

Meine ersten Gehversuche mit Tableau: Benzinverbrauch (1)

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Allgemein
Die Arbeit mit Daten finde ich faszinierend. In meinem alten Job habe ich oft genug Businesspläne entworfen, im neuen natürlich auch wieder. Standard dafür ist normalerweise Excel.

Irgendwie bin ich über die Lektüre im Bereich Datenjournalismus dann auf Tableau gestoßen. Über meine Mitgliedschaft im IRE habe ich ejtzt eine kostenlose Tableau-Lizenz, mit der ich diese Grafiken entwickelt habe.

Als Langstreckenpendler mit dem Auto hatte ich natürlich immer meine Benzinverbrauch im Blick – genauer gesagt, den Diesel-Verbrauch. So hat sich der in der Zeit, seit ich die Verbräuche und Kilometerstände notiere, entwickelt (ganz einfaches Liniendiagramm):

Wie hat sich der Dieselverbrauch entwickelt? Er schwankt um 5 Liter.

Wie hat sich der Dieselverbrauch entwickelt? Er schwankt um 5 Liter.

Das alleine schreibe ich mir schon mal als Leistung zu. Ein Kollege fährt das gleiche Auto (Hyundai i30 CRDI 1,6). Nach eigener Aussage war er damit noch nie unter 6 Litern auf 100 Kilometern.

Aber was mich interessiert: Wenn ich mehr Stadtverkehr fahre, ist der Verbrauch dann höher? Davon ist ja auszugehen. Leider habe ich dafür keine Daten in meinem Set. Ich habe gemessen:

  • Tankdatum
  • Füllmenge
  • Kilometerleistung seit dem letzten Tankstellenbesuch

Jetzt noch mal mit den aktuellen Hausschriften aus meinem Blog (Avenir) und ohne Markierungen für die einzelnen Datenpunkte. Außerdem habe ich den Diagrammtitel (Blatt1) weg gelassen:

Immer noch 5 Liter im Schnitt.

Immer noch 5 Liter im Schnitt.

Weil das Rot signalisiert, dass es hier sich um Fehler handeln könnte, habe ich auf Wunsch meines Sohnes die Farbe geändert:

Alles auf Grün.

Alles auf Grün.

Mac-Tipp: Bitte benutzen Sie Mail, wenn Sie Mail nicht mehr benutzen wollen

Kommentare 2
Apple
Wo gehören die Einstellungen hin, mit welchem Programm man auf einem Mac Mails schreiben will?

(Echte Mac-Jünger müssen jetzt stark sein, ein bisschen Bashing folgt.)

Natürlich in die Systemeinstellungen, dem Mac-Pendant zur Windows-Systemsteuerung. Die ist in der Regel auch besser sortiert als die auf dem PC. Auf alle Fälle sieht sie besser aus.

Pustekuchen.

Da geht das nicht.

Weiterlesen

Das muss Werbung mit lokalem Targeting sein

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Allgemein
Diese Anzeige finden nur Menschen, die in München und Umgebung leben, nicht seltsam. Welches Haus soll denn bitte 800.000 Euro kosten? Ich habe sie heute bei Spiegel Online in einem Artikel über eine betrogene Gattin gefunden. (Gut geteasert war die Story, nur leider miserabel geschrieben. Musste die Geschichte zwei Mal lesen, um sie annähernd zu verstehen.)

Wo ein Reihenhaus eine halbe Million kostet, was kriegt man dann für 800.000 Euro? Egal, übersteigt mein Budget.

Anzeige-Interhyp

Aber dann fahre ich weiterhin in die oberbayerische Pampa, wo Kinderzimmer noch genügend Platz zum Herumrennen lassen.

Software, die ich nutze (9): Lyn für Mac

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Apple / Software
Für automagisch bin ich zu alt. Klar, es gibt Software, die die eigene Bildersammlung völlig automatisch verwaltet. Nach einigen Experimenten mit Picasa, Lightroom und Bridge bin ich das aber ein wenig leid. Nie war das Ergebnis so, wie ich mir das vorgestellt habe.

Ein paar Bilder sind nämlich in Ordnern, etwa die, die wir mal bei unserer Lieblingsfotografin bestellt haben; oder die, die wir vom Kindergarten auf CD gebrannt bekommen haben, die im LAufe des Kindergartenjahres aufgenommen haben

Der Rest ist in einem Sicherungsordner „Camera Uploads“. Ja, ich bin Dropbox-Kunde, wie man sieht. Leider ist die Ordner-Struktur „Alles auf einem Haufen“ für jeden PC oder Mac ein Problem. Nach ein paar tausend Objekten in einem Ordner ist Ende mit einer sinnvollen Archivierung.

Exkurs:
Vielleicht installiere ich mir wirklich daheim so etwas wie Alfresco Community Edition auf dem NAS – für die Arbeit suche ich gerade nach einem gescheiten Digital Asset Management für unsere Bilder- und Video-Assets.

Aber bei der Suche nach einem Bildbetrachter für den Mac habe ich jetzt Lyn entdeckt, das mir gut gefällt. Damit kann ich meine Ordnerstruktur beibehalten, sie bleibt sogar im Navigator links stehen, wenn ich das möchte. Lyn ist so etwas wie IrfanView für den Mac. Und der Bildbetrachter kann jedes Bildformat, sodass ich leicht die Üebrsicht über die Inhalte von Ordnern bekomme. Absoluter Kauftipp, kostete nur knapp 15 Dollar.