Spot-Instances-Inception

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Transcoding Netflix-Style. Foto: Eigene Illustration, frei nach Stranger-Things-Logo von Netflix
Ich weiß ein oder zwei Dinge über Video-Transcoding. (Auch dank der Bücher, die mir ein Freund geliehen hat.) Und doch hat mich erstaunt, was Transcoding in der Größenordnung von Netflix bedeutet. Bevor ihr aussteigt: Was ist Video-Transcoding? Jedes Endgerät, auf dem ein Nutzer Videos ansieht, braucht eine andere Auflösung, Bildwiederholrate und einen leicht verschiedenen Video-Codec. Dein Fernseher ist anders als dein PC, dein Mac anders als dein iPhone.

Beispiel: Jedes der Videos, das wir bei den Webseiten von TargetVideo zeigen, liegt in sechs unterschiedlichen Qualitätsstufen vor: Original-Full-HD, optimiertes Full HD, SD und weitere Stufen, etwa für diese neuartigen Mobiltelefone.

Kleiner Scherz. Das sind längst die wichtigsten Geräte. Ein Post in einem Fachblog hat mich diese Tage gefesselt: Netflix unterstützt 2200 unterschiedliche Geräte (und an guten Tagen auch meinen Kindle-Fire-TV-Stick).

Sechs Stufen klingt nach viel, manche Video-OTT-Anbieter kommen in der einfachsten Konfiguration mit zwei oder drei aus. Nicht so Netflix, die nicht nur bei den Film-Empfehlungen, sondern auch bei den Transcoding-Empfehlungen führend sind. Mehr als 1000 Transcodings erzeugt Netflix pro Episode einer Serie.

An einem Beispiel einer Erfolgsserie (traut sich noch jemand, House of Cards zu sagen?) kann man sich das noch besser vor Augen führen:

The Eternal Cost Savings of Netflix’s Internal Spot Market – High Scalability –:

Stranger Things season 2 is shot in 8K and has nine episodes. The source files are terabytes and terabytes of data. Each season required 190,000 CPU hours to encode. That’s the equivalent of running 2,965 m4.16xlarge instances for an hour. The static encoding process creates 9,570 different video, audio, and text files.

Netflix lässt jeden Tag zehntausende Server starten und runterfahren – alles bei Amazon Web Services. Viele davon kommen aus dem Spot-Instances-Markt für derzeit nicht benötigte Rechenpower, den Amazon hat. Und Netflix schafft es jetzt, im Rest vom Rest von Amazon noch Effizienzreserven zu heben. Niemand außer Amazon selbst dürfte sonst groß genug sein, um ähnliche Effekte zu erreichen. Auch wenn all die, die selbst mit Video zu tun haben (Maxdome, ich meine dich!) auch tausende von Servern allein fürs Transcoding brauchen.

Und wie einst gilt auch hier, wenn man sich nur genug darauf einlässt: Das Internet ist ein Kaninchenloch. Es gibt immer noch etwas Spannendes zu lesen. Etwa über die Schriftwahl für den Stranger-Things-Vorspann (Motion Logo).

Am besten finde ich aber den Titel-Schriftzug-Generator Make It Stranger. Suchtgefahr! Stranger Things steht schon lange auf meiner Watchliste…

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