Wie erschließe ich mir neue Themengebiete: Werkstattbericht

Schreibe einen Kommentar
Arbeiten / In eigener Sache
Blick in die Werkstatt. Foto: Chad Kirchoff on Unsplash
Startup bedeutet Validated Learning, und für alle Mitarbeiter auch Accelerated Learning. Und damit vom Lernen was hängen bleibt, muss das auch optimiert werden. Ein paar Beispiele:

  • Wir versuchen, mit unserem Startup zu wachsen. Dafür wollen wir Verticals auf neuen Themengebieten machen. Dazu muss ich mich aber dort ein bisschen auskennen, die bekannten Namen aus der Szene kennenlernen.
  • Ein anderes Beispiel: Ich war auf der Suche nach einer neuen Software für die Verwaltung der Videos für das interne Videoteam. Bisher hatte ich da wenig Ahnung von dem Markt.

Wie nähere ich mich solchen neuen Themen? Vorsichtig. Der klassische Weg: Wer sind die Experten auf dem Feld? Früher gab es für so etwas Expertendatenbanken, ich kann mich erinnern, wie ich vor 15 Jahren für eine Recherche in Tschechien an eine Newsgroup schrieb und einen Experten fand. Wenn man nur lange genug googelt, findet man noch eine Kopie meiner Nachricht. (Daraus ist übrigens ein ganz schönes Buch geworden, für das ich mit Freunden die Texte geschrieben habe.)

Auch in einem neuen Bereich (JavaScript, Public Cloud, Machine Learning) kennt man schnell zwei, drei Experten. Etwa als Speaker von einer Konferenz. Einer von denen ist gewiss bei Twitter. Und wenn es ein englischsprachiger Experte ist, dann pflegt er gewiss seine Twitter-Liste. Die ist ein guter Startpunkt, um die wichtigen Blogs der Szene zu entdecken. Wenn man erst einmal die ersten 20 gefunden hat, findet man auch 200 weitere. Das erklärt, warum die Zahl der RSS-Feeds in meinem Feedreader Fever so gestiegen ist. Ich habe einfach unheimlich viel lernen dürfen in meinem ersten Vierteljahr im neuen Job.

Daneben gibt es noch die klassischen Quellen, Freunde, Bekannte, Verwandte: Als ich mich fürs Nähen begann zu interessieren, konnte ich meine Frau fragen. Beim Thema Journalismus habe ich letztens Unterstützung für ein Projekt gesucht, ich brauche einen US-amerikanischen native Speaker. Schnell ins Netzwerk gepostet bei Facebook, schon konnte mir eine Freundin weiterhelfen.

Und wenn man ein paar Quellen gefunden hat, startet auch die algorithmische Hilfe. Facebook bietet dann passende Seiten an, Google auch. Per klassischem Retargeting verfolgen mich daher Anzeigen für Männerhemden im Angebot, Video-Software und Reisen zu den Orten, an denen die Kongresse stattfinden, die ich dieses Jahr besuchen möchte.

Schön ist auch der Weg, von einem wirklich guten Fachblog die Blogroll abzusurfen. Aber die ist immer auch ein bisschen eine Vorsatzliste. Niemand nimmt die ernst. Bei den letzten Themengebieten, die ich mir so erschlossen habe, waren immer Links auf Seiten, die ihre Schließung verkünden, dabei. Im Internet gibt es keinen Thomas Bürgi, der gegen Link Rot vorgeht.

TL;DR

Es gibt nicht die eine Methode, erst die Kombination von Wegen hilft, mehr als nur das Einsteigerwissen zusammenzusammeln.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert