Unwort des Monats: „Die Jugend“

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Produkte / Softwareentwicklung / User Experience / Web

Was macht die Jugend heute eigentlich so in ihrem digitalen Alltag? Sätze, die man gar nicht mehr sagen kann – und was schlimmer ist, auch nicht mehr ungeschehen machen kann, hat man in der Zeit nach der Wahl von Trump zum Präsidenten oft gelesen. Da stammten sie von Trump. Aber auch wir Journalisten machen uns zum Beförderer eines Trends zur Sprachverwahrlosung. Nein, ich werde jetzt nicht Mitglied im VDS. Ich glaube aber, dass die deutsche Sprache auch schön sein kann. Dafür muss man sie kennen, mit ihr täglich üben und auch neue Wege gehen.

(Lieber Schlussredakteur, das „man“ redigierst du mir noch raus, oder? Danke, der Autor.)

Was denkt die Jugend?

Einer der Sätze, die nicht mehr gehen, lautet:

Nein, das muss ich besser sagen. Wir können als weiße, mittelalte Männer nicht annehmen, dass wir wissen, wie die Zielgruppe oder die Menschen, die man mal Publikum genannt hat (TPFKAA – the people formerly known as audience), so tickt. Unsere Erfahrung mit digitalen Produkten trennt uns von ihnen. Außerdem ist es eine Anmaßung, sich mit werdenden Müttern oder shoppenden Anzugträgern zu vergleichen. Oder auch der Jugend. Dafür gibt es Methoden wie Befragungen von echten Mitgliedern der Zielgruppe. Allen, die ein wenig Geld für Research ausgeben wollen, empfehle ich das Buch „The One Dollar Prototype“. Und deshalb ging ich bei diesem Satz aus der Snapchat-Spectacles-Berichterstattung steil:

What it feels like to wear Snapchat Spectacles: „Put simply: The kids are gonna love ‚em.“

(Via.)

Das ist natürlich tongue-in-cheek, aber eben irgendwo auch ernst gemeint. Bei Übermedien wäre das ein Hasswort. Für mich ist es eben diese kleine Kolumne.

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