Meine Reportagen sind in einem Sammelband erschienen, 2002 muss das gewesen sein. 2001 war meine Reise. Damals war meine Hoffnung: Die EU-Beitrittsverhandlungen werden das zum Besseren verändern. Heute muss ich feststellen: Diese Hoffnungen waren übertrieben, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen.
Der Verein, dessen Arbeit ich damals auch vorgestellt habe, ist immer noch aktiv. Seine Mitarbeiter müssen in der Geschichte der Zeit-Redaktion ihre Namen ändern. Es ist ein deutscher Verein, mit Hauptsitz in Plauen (kleine Stadt im Vogtland). Die offizielle tschechische Seite hat immer noch nicht so richtig verstanden, wie man mit der wilden Prostitution umgeht.
Sexarbeit: „Meine Mutter war mein erster Zuhälter“ | ZEIT ONLINE:
Die neuen Regeln in Cheb mögen das Stadtbild verbessern, doch an der prekären Situation der Frauen ändern sie wenig. Die Prostitution hat sich zum Teil in Clubs und Pensionen verlagert. „Die Stadt setzt nur auf Restriktion, nicht auf soziale Hilfsangebote“, sagt eine Streetworkerin, die Frauen in der Karo-Beratungsstelle im Ort unterstützt.
Und ich habe in Cheb, das von vielen deutschen Touristen damals immer noch Eger genannt wurde, Dinge gesehen, die unaussprechlich widerwärtig sind. Und ich muss leider bestätigen: Diese Erlebnisse, die zum reißerischen Titel meines Posts und des Artikels führten, sind kein Einzelfall. Kein Wunder, dass so viele der Sexarbeiterinnen drogensüchtig sind.
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