Eine Frage zu Beginn:
Wie oft geben Sie einem anderen Menschen, der nicht zu Ihrer engeren Familie gehört (Partner, Kinder, Eltern), Ihr Smartphone in die Hand?
Meine Antwort lautet: eigentlich nie. Es gibt eine Ausnahme: Ich habe ein neues, eher ausgefallenes Android-Smartphone, das ich dann Kollegen zeige.
Denn mein Smartphone ist mein neues Musikregal.
Die Musik, die ich höre, kommt über das Internet auf mein Telefon. Sie kommt nicht mehr aus dem CD-Player. Seit Jahren schon nicht. Seit wir in der aktuellen Wohnung wohnen, und das sind mittlerweile sechs Jahre, haben wir die Stereoanlage nicht angeschlossen. Die ersten drei Jahre war ein iPod Classic noch mein Musik-Zuspieler. Mittlerweile ist es in allererster Linie mein iPhone. (Das arbeitet einfach besser mit meinem Autoradio zusammen als das Android-Phone. Ja, Apple-Fans, ich gebe das gern zu.)
Musik ist etwas sehr Persönliches, sie weckt in uns Gefühle. Sie ist ein Teil unserer Lebenseinstellung, sie drückt auch Zugehörigkeiten zu sozialen Gruppen aus. Vor vielen Jahren habe ich bei einem Radiosender gearbeitet, als Freiwilliger. Dort arbeiteten viele Musik-Fans, für die die Definition über Musik und die Abgrenzung gegen bestimmte Musik die Persönlichkeit noch viel stärker prägte als bei mir. Denen durfte ich nicht zeigen, was ich so höre und was ich auch mal gekauft habe. Heute ist es so weit. Meine Top 4 des schlechten Geschmacks:
Genesis nach Phil Collins.
Viel von dem, was die britische Band gemacht hat, muss man nicht mögen. Aber nachdem Phil Collins ausgestiegen war (1996), holten die restlichen Bandmitglieder einen Sänger hinzu. Absolut vergessbare Musik.
LL Cool J
Echt? Warum habe ich die nur gekauft?
Fury in the Slaughterhouse
Wenn dir Fool’s Garden gefällt, gefällt dir auch Fury. Ich war bei Konzerten, fand das schlechte Englisch der Band nicht weiter schlimm. Dabei muss man bei Musik aus Hannover immer aufpassen.
EAV
Die Österreicher galten mal als witzig. Heute ist das bestenfalls ab und ab sozialkritischer Klamauk.
Update:
Wildercker Herzbuben
O Gott. Ich hoffe, das war für eine Bad-Taste-Party. Ich kann mich nicht erinnern. Zu viel Eierlikör? Wahrscheinlich für einen Radiobeitrag und im Sender-Archiv gab es das nicht.