Konzepte für komplett neue Dinge können anstrengend sein. Danke, Excel!

Schreibe einen Kommentar
Arbeiten / Konzeption / User Experience
Wenn du nix Richtiges gelernt hast, musst du richtig hart schuften. (Natürlich haben wir alle etwas gelernt, aber je länger das zurückliegt, umso weniger kann ich mit dem konkreten Handwerkszeug von damals anfangen. Zeitungen gibt es für die nächste Generation nicht mehr.) Das gilt auch für Produktmanager wie mich. Derzeit plane ich einen Shop, der keiner ist. Der nicht versendet und auch keine Bezahlmethoden braucht. Die Komplexität senkt das nur unwesentlich, schließlich muss ich unserem künftigen Partner, mit dem wir das umsetzen, vermitteln, worin die Unterschiede bestehen zu einem klassischen Commerce-Projekt.

In einem alten Projekt haben wir das die Delta-Stories genannt. Das ist kein feststehender Begriff, wir haben das nur für uns im Scrum-Team so bezeichnet. Delta kennen wir alle noch aus der Schulmathematik oder -physik. Es drückt die Veränderung eines Zustandes gegenüber einem anderen aus.

Im Gespräch mit Entwicklern kann ich das als Product Owner gut zusammenfassen: Das ist wie bei Projekt Soundso, nur in der und der Hinsicht anders. Den Shop werden wir mit einem Partner machen, den wir noch nicht kennen. Also werde ich eher mehr als weniger Dokumentation schreiben, damit das klarer wird. Mit guten Abnahmekriterien und kleinen Scribbles, und auch dem, was Entwicklern von Produktmanagern nicht wollen – ersten Ideen zur Umsetzung.

Followerpower: Gibt es dafür einen Fachbegriff, den ich noch nicht kenne?

Wie helfe ich mir also? Heraus kommt die Allzweckwaffe Excel. Wenn du Excel hast, siehst du überall Daten in tabellarischer Form. Excel ist der Hammer des Knowledge Workers. Aber es ist gar nicht so abwegig. Für Metadatenmodelle (welche Felder habe ich? Welche Werte kommen vor?) sind Excel-Tabellen strukturell den relationalen Datenbank gar nicht unähnlich. Und so habe ich etwa das Metadatenmodell für unser Digital Asset Management System auch mit Excel entworfen.

Wenn ich etwas komplett Neues zu konzipieren habe und weiß, wie ich es haben will – das mentale Modell steht: Dann fange ich an, die Dinge, die ich haben will, aufzuschreiben. Das mache ich gern in Excel. Warum? Weil ich zwar in User Stories dies festhalte, mir ein Haufen User Stories in Jira aber auseinanderfliegt. Ich bekomme dann kein großes Ganzes mehr in meinem Kopf zusammen. Jetzt habe ich mal Trello ausprobiert, um der echten Struktur von epics und User Stories in einer solchen Excel Tabelle auf den Grund zu kommen Und das hat sich so gut bewährt, dass ich mich gefragt habe, warum ich nicht gleich Trello als Ticketsystem eingeführt habe.

(Die Antwort:
a) Ich kannte Trello noch nicht gut genug UND
b) Trello hat nicht so gute Hooks in Bitbucket oder andere Versionskontrollsysteme.)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert