Das ist für mich die Offenbarung an dem Film, bei dem viel Zeit bleibt, darüber nachzudenken, warum einiges so gemacht wurde von den Machern.
Dass Dwayne Johnson (Actor formerly known as The Rock) 2016 vom People-Magazin zum sexiest man alive gewählt wurde, hat wohl eher mit seiner Popularität zu tun als nur mit seinem Aussehen. Und in Baywatch lässt er sein Shirt an. Und läuft in Schwimmschuhen über den Strand, die wir von Kindern, auch meinen, aus dem Freibad kennen. Ich frage mich:
- Hat er hässliche Füße?
- War der Sand zu heiß?
Es ist diese Art Film: Es passiert nix, also schaltet das Gehirn vom Leerlauf irgendwann in Hochbetrieb um, so eine Art Vollgas im Leerlauf.
Die Keuschheit passt auch zur Rolle des Mitch Buchanan, denn Hasselhoff hat das in der Original-B-Serie auch selten getan, wenn ich mich richtig erinnere. (Auch wenn ich die Hawaii-Folgen nie gesehen habe.) Als Baywatch das erste Mal ein Hit war, war Pamela Anderson ein Weltstar, und Hasselhoff ein Typ aus der Weltpolitik. Nicht wenige dachten, dass er mit seinem blinkenden Lederfummel die Mauer zum Einsturz gebracht hat. Wie rief er einst:
„I’ve Been Looking for Freedom“
Und die Freiheit, die er meinte, waren ein Kabelanschluss und ein Netflix-Abo. Immer noch träumen hunderte von Freiwilligen davon, Menschen vorm Ertrinken zu bewahren – und das ein oder andere Strand-Babe abzuschleppen, äh, zu retten. Am Hormoncocktail des Kinopublikums hat sich im Vergleich zum Serienpublikum von früher wenig geändert.
„Baywatch“ bleibt sich treu – das war früher Trash, und es ist es heute noch. Wer mehr erwartet, geht am Markenkern vorbei.
Wertung: 1 von 5 Bikinis
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