Amazons Working Backwards am Apple-Beispiel Share Play

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Apple

Bei Amazon gibt es ein Prinzip, das sich Working Backwards nennt. Es geht von dem aus, was man am Ende dem Kunden präsentieren möchte in der Produktentwicklung. Dafür schreiben dann Amazon-Mitarbeiter schon einmal eine fiktive Pressemitteilung, in der sie das Produkt (reine Ideaware zu diesem Zeitpunkt) vorstellen.

A „future press release“ means just that–it should be written as if the product has already launched, and, more important, is already a success in the marketplace. Rossman had just started at Amazon and was required to write the release for six months down the road. 

Carmine Gallo in inc.com

Das Prinzip Working Backwards

Das Prinzip Working Backwards möchte ich heute auf eine Pressemitteilung anwenden, bzw. eine Produktvorstellung. Ich möchte herausfinden, wie bei der Produkt-Kreation gedacht wurde, tief innen im Konzern. 

Allerdings auf eine echte, und zwar eine von Apple, nicht von Amazon. Es ist nicht berichtet worden, dass Apple auch so arbeitet. Die beiden Unternehmen sind nach allem, was wir wissen, auch sehr verschieden.

Wie Apple genau arbeitet, darüber ist nix bekannt, und vermutlich haben die Apple-Mitarbeiter*innen auch NDAs unterschrieben, sodass wir darüber nix erfahren werden.

Aber: Die Produktvorstellungen sind so vollendet und so poliert (danke, Craig!), dass ich mir nicht vorstellen kann, dass das Endresultat am Ende erst Gestalt annimmt. Apple denke in jährlichen Inkrementen, auch was die Weiterentwicklung der Software angeht, die die ganze Welt (Chrome, Firefox, Chromium) häufiger updatet – beim Browser etwa.

WWDC: Zeit für Software

Anfang Juni stellt Apple auf seiner eigenen Entwicklerkonferenz immer neue Features für die hauseigenen Betriebssysteme vor. Auf der WWDC gibt es keine neuen Geräte zu sehen, dafür aber neue Produktbestandteile, die dann im Herbst veröffentlicht werden. Auch 2021 war es wieder so weit, 

Besonders interessant war für mich die Integration von Group Activities und SharePlay in die Facetime-Erfahrung. Facetime ist war der Videokonferenzservice, der nur auf Apple-Geräten funktioniert. 

Im Jahr 1 nach der Pandemie stellt Apple eine Menge Features vor, die perfekt auf die „Wir werden uns irgendwann wieder sehen, aber gerade geht es nur digital“-Situation eingegroovt sind. Man kann einen gemeinsamen Filmabend mit Freunden in Facetime planen und im Kalender eintragen, man kann gemeinsam Musik hören. All das, was wir sonst mit Freunden auf dem heimischen Fernseher gemacht haben, findet dort auch noch statt, aber eben in mehreren Haushalten und verbunden durch die Apple-Software. Viel emotionaler kann Software nicht werden. Oder der Porträtmodus für Facetime-Videobilder, oder die Überarbeitung der Rauschunterdrückung für mehr Nutzerkontrolle. Oder wie Apple selbst schreibt in seinem Developer-Portal:

All these examples are things people love to do together. You should look for activities in your app to bring people together, encourage conversation, collaboration, or just enjoyment.

Telefonieren macht man gemeinsam, und welche Aktivitäten eignen sich dafür? Apple macht hier einen Riesensatz, um hinter der explosiven Entwicklung anderer Videokonferenzsoftware wie Teams und Zoom hinterher zu kommen. Und ich finde, sie finden sehr elegante Lösungen über alle ihre Betriebssysteme hinweg. 

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