Das war 2020. Und das war es nicht

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In eigener Sache
Danke an Jeremy Keith, der mich zu diesem Post inspiriert hat.

Schon 2019 habe ich entschieden, dass ich weniger Kohlendioxid produzieren möchte. Weniger Plastik im Haushalt und die BahnCard 100 für mein Pendeln nach München und Dienstreisen nach Karlsruhe. Sagen wir mal so: Ich habe mich sehr über den Gutschein der Bahn über 500 Euro gefreut, den ich als BahnCard 100 Kunde unaufgefordert zugeschickt bekommen habe. Schwamm drüber. Und Maske auch.

Jedenfalls ist mein CO2-Fußabdruck ungeplant deutlich kleiner ausgefallen als ich es je für möglich gehalten hätte. Und damit das so bleibt, haben wir das neue Familienauto vollelektrisch gekauft. Darüber habe ich bereits an anderer Stelle länger geschrieben.

Was bleibt von 2020?

Wir sind nicht an Pfingsten mit dem Zug nach Berlin gefahren und haben nicht Freunde aus dem Studium besucht. Wir waren dieses Jahr nicht im deutschen Technikmuseum, nicht im Bundestag und im Flagship Store von Ritter Sport, und auch nicht im Lego Discovery Center und nicht im Lakritzladen. Wir sind nicht mit dem Intercity weiter nach Dänemark gefahren, haben keinen Mietwagen gemietet und auch kein Strandhaus. Wir waren nicht im Legoland, haben nicht unsere Jahreskarte genutzt und waren auch nicht im Lego House. Wir sind auf dem Rückweg nicht mit dem Zug nach Hamburg gefahren, waren dieses Jahr nicht persönlich im Miniatur Wunderland, sondern nur über Facebook-Livestreams und YouTube-Videos, und sind auch nicht mit dem Nightjet nach Hause gefahren.

Wir waren auch im Sommer nicht im Urlaub, sind nicht auf 1500 Meter Höhe im unser übliches Familienhotel gefahren, waren nicht wandern und Sessellift fahren. Wir haben uns nicht erholt. Wir haben Urlaubstage abgebaut.

Wir haben uns nicht erholt. Wir haben Urlaubstage abgebaut.

In der 23. Märzwoche waren wir dann doch mal ein paar Tage in der Nähe von Nürnberg, im Zirndorfer Playmobilland Playmobil Funpark. Wir haben Züge im Vorfeld des Nürnberger Hauptbahnhofs gesehen und auch das Finale der Champions League der Herren im Fußball. Außerdem habe ich meinen Jungs Karlsruhe gezeigt, den Turmberg, das Schloss und die Spielkonsolenausstellung im ZKM. Eins der Techmikmuseen haben wir dann doch noch gesehen – wir waren in einer Concorde.

Wir waren trotz Papas Mitgliedschaft nicht im Deutschen Museum, nur mal im Verkehrszentrum. Wir sind nicht einfach mal so mit dem Zug in die Berge gefahren. Wir waren in keinem anderen Museum in München.

2020 hat mir viel weniger Zeit in Zügen und auf der Straße im Auto beschert. Daher habe ich viel weniger gelesen, viel weniger Serien auf dem iPad geschaut und daher mehr gearbeitet und mehr Zeit für die Familie gehabt. 2020 hat mir auch gezeigt, wie wertvoll die Einrichtung des eigenen Arbeitszimmers sein kann. Treppe rauf, Tür zu und man kann konzentriert arbeiten.

Leider war ich auch wieder mehr im Krankenhaus, als mir das lieb war. Glücklicherweise nicht als Patient, nur als erwünschter Besucher, solange das ging.

2020 hat mich dazu gebracht, wieder mit dem Laufen anzufangen. Lauf 10 war die Aktion, die das zum ersten Mal im Jahr 2019 geschafft hatte. Und der örtliche Sportverein, der dazu aufgerufen hatte, hatte das im September 2020 wieder getan. Seitdem bin ich bei allem gelaufen – Regen, Schnee und auf Eis. Sogar auf wegtauendem Eis. Nur eine Erkältung (zum Glück nur ein ganz gemeiner Männerschnupfen) konnte mich im November stoppen. Und das Laufen hilft mir beim Stress. Wenn ich eine Entscheidung für 2020 besonders loben sollte – dann diese.

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