Identität, Zugehörigkeit. Das sind Themen, mit denen ich mich seit meiner Pubertät beschäftigt habe. Wer bin ich, und wenn ja, wie viele Rollen spiele ich? Auch wenn ich das Buch von Erfolgsphilosoph Richard Precht nicht gelesen habe, das Thema bewegt mich. In der Schule fühlte ich mich oft allein, erst im Studium fand ich Freunde, die so waren wie ich. Einen davon durfte ich vor kurzem als Trauzeuge begleiten. 20 Jahre später.
Das berührte mich, als ich das Porträt eines Modeverrückten durch seinen Vater las. Von allen Orten ausgerechnet bei GQ. Kaum irgendwo sonst fühle ich mich mentalitätsmäßig weniger daheim, zumindest bei der deutschen GQ. Die amerikanische hat auch mal große Geschichten. Sein liebenswertes Stück schließt mit folgendem Dialog:
My Son, The Prince Of Fashion | GQ: „‘You were with your people. You found them,’ I said.
He nodded.
‘That’s good,’ I said. ‘You’re early.’“
(Via.)
Natürlich ist das kalkulierte Werbung für seinen neuen Roman. Michael Chabon hat eins meiner Lieblingsbücher geschrieben, das mittlerweile auch schon 15 Jahre alt ist. Egal. Es ist eine tolle Liebeserklärung an seinen Sohn, und auch eine gute Zusammenfassung des Erwachsenwerdens – was eines von Chabons Themen ist. Wonder Boys, einer der besten Filme der Jahrtausendwende, erzählt auch von Wunderkindern – ehemaligen und angehenden. Kongenial von Curtis Hanson verfilmt.