Warum ein Netflix-Film immer noch Kino ist

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Woran erkennt man eine sterbende Branche, oder sagen wir lieber, eine Branche, die Hilfe braucht? Sie ruft nach Regulierung gegenüber neuen Marktteilnehmern.

Berlinale: Kinobetreiber fordern Ausschluss von Netflix-Film „Elisa y Marcela“ – SPIEGEL ONLINE:

Auf der diesjährigen Berlinale bewirbt sich Isabel Coixet mit ihrem Drama „Elisa y Marcela“, der vom US-Streamingdienst Netflix produziert wurde, um eine Bären-Ehrung. Mehrere Kinobetreiber haben nun den Ausschluss von Coixets Film aus dem Wettbewerb gefordert.

Die Begründung: Es deute alles darauf hin, dass die Produktion nicht regulär ins Kino komme. „Wir fordern daher, den Beitrag außer Konkurrenz zu zeigen“, heißt es in einem Brief an Festivaldirektor Dieter Kosslick und Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU). Bisher hätten rund 160 Kinobetreiber den Aufruf unterschrieben, teilte der Verband AG Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater mit.

Bei mir in der Nähe gibt es kein Filmkunsttheater, und meist sehe ich im Kino eher Kommerzschrott. Daher kann ich sagen: Kommt aus eurem Elfenbeinturm. Alles ist Kino. Auch Netflix ist Kino. Wo man einen Film mit einer Länge zwischen anderthalb und drei Stunden ansieht, ist egal.

Und Berlinale-Filme kommen eh nur zu wahnsinnig geringen Anteilen ins Kino. Vielleicht 20 von 400 jedes Jahr? Wenn man Berlin abzieht. Das ist der Sinn eines Festivals. Und ja, ich verstehe, dass die sich aufregen, dass vielleicht ein zugkräftiger Film nicht ins Kino kommt. Aber dann müssen sie bitte Netflix fragen, ob sie den nicht vielleicht doch zeigen dürfen. Und nicht den Veranstalter des Festivals. Das ist so wahnsinnig 20. Jahrhundert. Immer dran denken! Das Kino war mal Avantgarde. 

Photo by Felix Mooneeram on Unsplash

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