Tag 2 beim Media Innovation Camp 2019 in München

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Google / Journalismus / Konferenz
Lina Timm beim Media Innovation Camp - und dem abgenutzten Begriff Innovation. Eigenes Foto

Ein paar Koffer mit dazugehörendem Besitzer sind schon abgereist. Die Garderobe im Konferenzzentrum 10X im Google-Office München ist etwas leerer geworden. Alle sind etwas langsamer und weniger auf Zack, denn die Party am Vorabend war eine gute. Mit Lichtstimmung 4 („Disco“) im Catering-Bereich, für die der Google-Gastgeber selbst gesorgt hat.

Am zweiten Tag geht es noch familiärer zu, und ich komme endlich dazu, auch den Hallway-Track zu nutzen. Das heißt: Ich suche und finde das Gespräch mit einer der interessantesten Referentinnen, und wir verplaudern die halbe Stunde, in der wir ansonsten natürlich eine Führung durch das Google-Gebäude hätten machen können. Da ich das schon von vorherigen Besuchen kenne (und auch schon mal in der Google-Zentrale Mäuschen spielen durfte), schenke ich das ab für den Tag – es gab eh zu wenige Plätze.

Auch die Sessions im Barcamp sind am zweiten Tag kürzer: nur eine halbe Stunde statt einer Dreiviertelstunde. Ich suche mir das Format aus, das ich noch nicht kenne: eine Fishbowl-Session. Das strukturiert die Diskussion in großen Gruppen. Ein paar Diskutanten in der Mitte, hier mit dem Session-Gastgeber Sebastian Werner von RTL zu Beginn, darum ein großer Stuhlkreis. Ein Stuhl in der Mitte bleibt immer frei, damit auch von außen Teilnehmerinnen nachrücken können, wenn sie etwas zu sagen haben. Es muss IMMER ein Stuhl in der Mitte frei sein. Das führt dazu, dass auch der Session-Organisator schnell nach außen wechselt. 

Sebastian Werner in seiner Fishbowl-Session. Eigenes Foto
Sebastian Werner in seiner Fishbowl-Session. Eigenes Foto

Die Frage ist eine zentrale für die Innovation im Journalismus, die sich diese Session stellt: Wie nehme ich die Organisation mit? Egal, ob sich die Innovation als top-down-Projekt darstellt oder als Grassroots-Ansatz: Viele Mitarbeitende in Unternehmen wollen gar keine Veränderung. Sie haben sich in der Nische eingerichtet. Daran müssen wir agilen Jungspunde denken. Und Techniken überlegen: Fireside Chats, Hackdays – vor allem, aber die Incentives für die Mitarbeitenden richtig setzen. Das werde oft vom Management vergessen, fanden einige.

Von der einen Veranstaltung „Media Innovation Camp“ zu berichten, geht genauso wenig wie der Bericht von einer Messe. Alle Teilnehmenden machen durch ihre Sessiongestaltung ihre eigene Erfahrung beim #micmuc. Deswegen bleiben für mich die Impulse auch so wichtig, dass die Organisierenden vom Media Lab Bayern durch ihre Gesamt-Sessions gesetzt haben, wie etwas das Ideation-Finale, wo wir mit Crazy 8 und Dot Voting so ganz nebenbei noch neue Methoden mitnehmen. Immer war jemand vom Media Lab ansprechbar, und sie gaben sich immer große Mühe, auch Rumstehende in Aktivitäten zu verwickeln. (Hallo M., ich sehe dich gerade an!) Ich war noch nie auf einem Barcamp mit einer so offenen Atmosphäre, was natürlich auch an der Branche (Kommunikation, hallo!) liegt. Ich komme wieder. Auch wenn Lina Timm  angeblich über einen neuen Namen für das Camp nachdenkt, siehe Foto. Der Begriff Innovation sei nun wirklich mal durch.

Hier geht es zu meinem Bericht von Tag 1.

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