Responsive Webdesign: Nun, wo ich weiß, wie es die BBC so macht…

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Design / Journalismus / Konzeption / Softwareentwicklung
Wir hören als Erwachsene die Musik, die wir gehört haben, als wir 18 waren. So ungefähr kommt das hin: zum Beispiel die Sparks mit „Now that I own the BBC“.

Das Lied ist trashig, oder wie Susan Sontag es wahrscheinlich definieren würde, es ist Camp. Nicht nur deswegen hat die BBC einen besonderen Ruf. Sie ist der andere große Sonderfall eines öffentlich-rechtlichen Rundfunksystems in Europa, das über Gebühren finanziert wird. (Und anders als der deutsche Gegenpart produziert sie so tolles Fernsehen wie Top Gear, Sherlock und Doctor Who.)

The tardis from Doctor Who

(Ja, ich arbeite für ProSiebenSat.1, aber ich habe lange genug für öffentlich-rechtliche Sender gearbeitet, um mir da ein etwas differenziertes Urteil zu erlauben.)

Seit der Schule begleitet sie mich also, die BBC, mein Englisch-Lehrer war mit einer Britin verheiratet und brachte gern man VHS-Kassetten mit Aufnahmen mit – Keeping Up Appearances sollte uns das Klassensystem Großbritanniens näher bringen. Bei Mr. Bean wird einfach zu wenig gesprochen…

Wenn die BBC also etwas macht, dann hat das meine Aufmerksamkeit. Lange waren im Responsive Webdesign US-Amerikaner das Maß der Dinge. Starbucks.com und The Boston Globe waren die Aushängeschilder für das, was mit Responsive geht. Heute schaue ich auch wieder in die USA, weil ich spannend finde, was qz.com und Vox Media machen.

Aber zwischenzeitlich waren Guardian und BBC Vorzeigeprojekte. Es gab Monate, da war ich jede Woche einmal bei Mediaqueri.es. Was ich gelernt habe: Aus den besten Wegen muss man sich das zusammenstellen, was für die eigene Marke funktionieren könnte. Best practice – was heißt das genau für das eigene Konzept? Viel Recherche, viel skizzieren, viel verwerfen – und sich einigen mit Designer und Entwickler.

Vor drei Monaten waren zwei BBC-Mitarbeiter, Niko Vijayaratnam, Senior Product Manager, und John Cleveley, Engineering Manager, zu Gast bei dem Podcast zum Thema. Ach, was sage ich, bei dem wichtigsten Responsive-Design-Fachmedium. Karen McGrane und Ethan Marcotte, der Erfinder des RWD, stellen Fragen – mit einem beinahe schon Proust’schen Fragebogen. Wie habt ihr die Stakeholder vom Responsive Webdesign überzeugt, was würdest du anderen empfehlen, usw.

Übrigens ist das BBC-Design beinahe nackt. Ganz wenig Marke. Und das ist ein Ding, was ich an Responsive Design nicht mag. Viele Seiten sind austauschbar geworden. Seit dem Relaunch können normale Nutzer doch zeit.de und stern.de kaum noch auseinander halten.

P.S. Ich habe gerade zum ersten Mal den Text für das Lied „Now that I own the BBC“ in Gänze gelesen. What a bummer.

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