Nicht nur ich habe mich bei Vapiano gewundert

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Familie / Reisen
Wie man ein typisches Vapiano kennt. Foto: Thomas Leukhard/Flickr
Als ich in Belgrad war, hatte ich Hunger, die Füße taten weh und das Vapiano war direkt im Einkaufszentrum nebenan. Anstatt mir ein serbisches Restaurant zu suchen, aß ich an einem Abend in der deutschen Kette. Was war komisch: Die Menschen am Tisch neben mir bestellten gemeinsam, jeder auf seine Karte, bei einem Kellner. Für ein Restaurant nix Neues, für eine Filiale-/Franchisenehmerfiliale von Vapiano sehr ungewöhnlich. Normalerweise stellt man sich in Reih’ und Glied an den Kochstationen an und sagt dem Koch, was man essen möchte. Links Pasta, rechts Pizza oder umgekehrt, und für die Nachspeisen gibt es noch eine extra Station.

Das Konzept baut Vapiano jetzt für die schnellere Expansion um, damit auch kleinere Ladenlokale reichen. Hier die Beschreibung aus der Branche:

holyEATS #9: Wie Vapiano für die Expansion sein Konzept auf den Kopf stellt – und sich bei der Digitalisierung verzettelt – HolyEATS:

Kochstationen gibt es gar keine mehr, nur noch einen „Order Desk“, an dem ein Mitarbeiter die Bestellungen der Gäste entgegen nimmt und ihnen einen Pager aushändigt. Der rumpelt am selbstgesuchten Platz los, wenn das Essen fertig zubereitet ist und am „Pickup Point“ abgeholt werden kann. Pizza-Bestellungen handhabt Vapiano in seinen Restaurants schon jetzt so. Im Mini Vapiano ist das Prinzip auf die komplette Speisekarte übertragen.

Das ist ein relativ radikaler Bruch mit dem Konzept, das lange Zeit als wesentlicher Bestandteil des Erfolgs ausgegeben wurde. Noch 2015 hieß es im „Vapiano Magazin“ übers „Front-Cooking“: „Bei Vapiano ist dieses Konzept von Anfang an Methode und Markenzeichen zugleich.“ Die offenen Showküchen würden Vertrauen schaffen, „da jeder Handgriff unter den kritischen Augen der Gäste stattfindet und sich alle Zutaten in Sichtweite befinden“.

Tatsächlich ist das frische Kochen auch einer der Gründe, warum ich mich mit den Kindern schon mehrfach in einem Vapiano gefunden habe. Systemgastronomie muss nicht immer böse sein, finde ich an der Stelle. Die Kinder können zuschauen, wenn ihre Nudeln gemacht werden. Außerdem wird frisch gekocht, ganz allein für sie. Sie nehmen Bezug auf zum Produkt. Die Flugzeug-Nudeln sind eh für sie der Hit.

Foto: Thomas Leuthard / Flickr

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