Nachrichten machen Angst

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Journalismus
Ich erinnere mich noch gern an die sehr alte Großmutter meiner Frau. Die wurde 97 Jahre alt, und sie hatte immer Angst. Angst, weil sie in einer fast vollständig medial vermittelten Wirklichkeit lebte. Angst vor Unfällen auf der Autobahn, Angst vor dem Wetterumschwung usw.

Sie konnte sich zwar selbst versorgen, aber sie verließ nur noch für den Besuch bei Geschwistern/Kindern/Enkeln die Wohnung, die sie seit vielen Jahrzehnten ihr Heim nannte. Daran musste ich jetzt denken, als ich diesen Post von Dave Winer las:

Too much news makes us scared: „But more important, according to the Planet Money experts, we weren’t constantly hearing stories on cable news (it didn’t exist then) or on the Internet (ditto) about people who’s lives had been destroyed because the safety net wasn’t 100 percent. „

(Via.)

Diese Inputseite der Medienkonsumenten müsste man sich auch mal ansehen, wenn man über die Direktheit, mit der auf einmal der Volkszorn sich durch die sozialen Medien Platz macht, diskutiert wird. Gleichzeitig wurden die Publizierungsmittel für normale Menschen leichter, und sie werden immer stärker getriggert – durch Medien und soziale Medien. Das erklärt die Erregungsspirale, in der wir uns offenkundig befinden. Einfach mal ein kleiner Aufruf an alle Medienmacher, es mit den Rotlicht- und Blaulicht-Stories etwas sanfter anzugehen. Ihr erzeugt Angst. Wenn ihr euer Tun mal reflektieren wollt, lest einfach mal „News“ von Alain de Botton.

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