Ich kenne Andreas Grieß nicht. Aber selten habe ich einen Text gelesen, den ich so nickend und zustimmend gelesen habe. Um was geht es? Um einen Journalisten, der keine Fuß in die Tür des Arbeitsmarktes bekam.
Genommen wurde ich letztlich bei “Meedia”. … Unter der neuen Führung beschloss man dann auch, dass es günstiger ist, ohne mich zu arbeiten. Man kann also in gewisser Hinsicht sagen, ich bin bereits mit 26 schon so etwas wie der Totengräber der Medienbranche.
Da hake ich mal ein. Der gute Andreas Grieß hatte Glück. Meine erste Kündigung bekam ich mit 21. Auch als Journalist. Das war 2001, in sehr fetten Jahren für die Printbranche. Sie war die bisher stilloseste.
„Hallo!“ sagte mir eine Frau, die ich bisher noch nie im Verlagsgebäude gesehen hatte. „Ich bin deine Nachfolgerin.“
Die Redaktionsleitung hatte entschlossen, alle Pauschalisten zu entlassen. Für meinen Job fand sich eine Mutter, die in den Beruf zurückkehren wollte. (Zumindest habe ich es so in Erinnerung. Ich war ganz schön geschockt.)
Nicht alle Diagnosen von Grieß teile ich. Vitamin B war bei mir nie ein Thema. Seinen leidenschaftlichen Aufruf teile ich:
Dennoch. An alle “Nachwuchsjournalisten”: Lasst dies unser Motto sein: Frag nicht, was die Medienbranche für dich tun kann, sondern was du gegen die Medienbranche tun kannst.
Macht das. Ich habe vor einiger Zeit auch schon mal einen Rant geschrieben, der immer noch stimmt. Auch wenn er nicht mehr online ist:
Grieß stimme ich jedenfalls zu. Macht was aus euch. Sonst macht das nämlich keiner. Ich habe mal eine kleine Skizze der Hackordnung in den Beschäftigungsverhältnissen gemacht. Korrekturen gern in den Kommentaren. Ist arg vereinfacht.
Update: Danke an Sebastian Brinkmann, der erkannt hat, warum die Grafik erst nicht angezeigt wurde.