Microsoft, der Underdog in der Cloud

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Cloud / Microsoft
Microsoft hat Zugriff auf zwei Social Graphs: LinkedIn und Skype

Microsoft hat Zugriff auf Adressbücher: Outlook, Outlook.com, Hotmail und Exchange

Microsoft weiß, woran die Knowledgeworker arbeiten: Office.

Microsoft weiß, wie Businesskunden denken und hat eine der besten IT-Vertriebsmannschaften unter Vertrag.

Alle Nachrichten vom bevorstehenden Tod von Microsoft sind übertrieben. Der Softwarekonzern baut jetzt auch Hardware, die sogar den prüfenden Blicken von Mac-Fans stand hält. Im Ernst: meinem Blick. Habe die Rechner im neuen Deutschland-Office von Microsoft gesehen und fand sie toll.

Wenn man den Würgereflex herunterschluckt, den man bei der Headline des Posts hat, der jetzt von Microsoft-CEO Satya Nadella auf LinkedIn veröffentlicht wurde: „Microsoft + LinkedIn: Beginning our Journey Together“, ist der interessant. Darin wird nämlich die Roadmap vorgestellt, wie die Integration der beiden Unternehmen produktseitig aussehen soll:

  • LinkedIn identity and network in Microsoft Outlook and the Office suite
  • LinkedIn notifications within the Windows action center
  • Enabling members drafting résumés in Word to update their profiles, and discover and apply to jobs on LinkedIn
  • Extending the reach of Sponsored Content across Microsoft properties
  • Enterprise LinkedIn Lookup powered by Active Directory and Office 365
  • LinkedIn Learning available across the Office 365 and Windows ecosystem
  • Developing a business news desk across our content ecosystem and MSN.com
  • Redefining social selling through the combination of Sales Navigator and Dynamics 365

Gehen wir das mal der Reihe durch.

  • Microsoft ist bereits ein sehr großer Identitätsprovider, aber nur nach innen in ein Unternehmen herein. Das Adressbuch der meisten Büromenschen, die ich kenne, ist eher so mittelgut gepflegt. Ausnahmen sind Sales- und HR-Kollegen. Aber bei LinkedIn sind die Daten aktuell, zumindest wenn man bei irgendwelchen Themen nach außen auftritt. Der Social Graph im Büro liegt in Deutschland vielleicht noch hauptsächlich bei Xing, aber zunehmend und international bestimmt bei LinkedIn. Diese Daten im Adressbuch zu haben, macht Outlook auch als Produkt besser.
  • LinkedIn als Toaster in Windows mit ständig nervenden Interaktionen? Ja, das wird die Nutzung befördern, aber hat auch die Gefahr, die Nutzer zu nerven.
  • Word-Vorlagen, die man mit LinkedIn synchronisieren kann – allein das dürfte in manchen Unternehmen die Fluktuation nach oben treiben.
  • Sponsor-Content in Microsoft-Produkten: Das will kein Nutzer haben, sondern nur das LinkedIn-Monetarisierungsteam.
  • LinkedIn Learning ist das, was wir auch als Lynda oder das deutsche Pendant dessen, video2brain, kennen.
  • Auch wenn ich eine Schwäche für MSN habe, weil ich da mal gearabeitet habe: Darauf hat kein Nutzer gewartet. Das klingt ein bisschen zu viel nach Synergiegefasel und weniger nach Produktnutzen.
  • Die Sales-Programme von Microsoft kenne ich zu wenig für eine eigene Meinung.

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