Der Skeumorphismus der Erdbeerbude

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E-Commerce / Konzeption

Es ist Ende Mai. Ich fahre viel über die Landstraße, da dürfen sie nicht fehlen: Erdbeerbuden. Dort verkaufen Aushilfskräfte Erdbeerkörbchen voller frisch gepflückter Feldfrüchte.

In den Jahreszeiten des Bauernhofs kommt die Erdbeerzeit kurz nach dem Beginn der Spargelzeit (die beiden laufen fast die ganze Zeit parallel), lange nach dem Beginn der Blumenzeit, kurz vor Beginn der Kirschzeit.

In etwa so sieht eine Erdbeerbude aus:

Aber so normal sehen leider nicht alle Erdbeerbuden aus. Offenbar gibt es einen Wettbewerb unter Erdbeer-Konsertien, wer die authentischste Erdbeerbude kreiert. Naja, nennen wir es mal naturidentische Erdbeeren. (Die Geschmacksrichtung Erdbeerjoghurt ist auch näher am Holzspan als an echten Früchten.)

Auch in Weinheim ist eine Erdbeerbude annähernd rund. Auch Lesmads wissen, dass Erdbeerbuden rot sein müssen und gelbe oder orangefarbene Farbkleckse haben müssen. Abgerundete Ecken sind ein ganz wichtiges Konzept.

Am besten ist die Bude auch tailliert und hat oben einen kleinen grünen Hut.

Warum ist das so? Bierbuden sind oft kreisrund wie eine Dose. Aber die Erdbeerform ist doch auch schwieriger zu bauen? Spargelbuden haben doch keine Spargelform. Das würde jeder als zu phallisch kritisieren. Erdbeeren sind, seien wie ehrlich auch nicht besser. Gebaute Phallusse des Farmers.

Da haben wir auch die Erklärung. Sogar bei Farmerama sahen Erdbeerbuden so aus.

 

Es macht mich wahnsinnig. Drei Erdbeerbuden auf dem Weg zur Arbeit, mindestens. (Mehr habe ich bei Tempo 70 oder 100 noch nicht erkannt.) Anders als bei Spargelbuden steht neben einer Erdbeerbude übrigens nicht immer ein Dixi-Klo. Aber das ist dann schon wieder eine Geschichte fürs nächste Jahr.

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