Nicht jeder Aprilscherz ist so lustig wie die selbstfahrenden Fahrräder von Google aus Holland. Aprilscherze zeigen mir immer ein wenig, was die Redaktionen, die die Aprilscherze ersonnen haben, von ihren Lesern/Zuschauern halten.
Wie ist die Vereinbarung, die hinter gedruckten Witzen steht? Bierernste Medien dürfen an dem einen Tag auf lustig machen. Ich verstehe, dass man als Medienmacher ein Ventil braucht. Aber dafür gibt es die Weihnachtsfeier und das Sommerfest. Dein Draht zu den Nutzern, diese Konversation – die ist für ernste Sachen da.
Mit Listicles geht alles besser. Das wissen wir nicht erst seit Buzzfeed, sondern schon Mose kannte die „10 Dinge, die du besser nicht tust, wenn du Gott nicht erzürnen willst“.
Welche Alarmsignale gibt es dafür, dass man nicht als Aprilscherz-Erzähler geeignet ist?
- Wenn man 350 Worte machen muss, um einen Aprilscherz zurückzuholen: http://www.auto-news.de/auto/news/anzeige_Nur-ein-Aprilscherz-Das-BMW-Hochhaus-bleibt-ein-Vierzylinder_id_38177
- Wenn Glaubwürdigkeit für dich wichtig ist. Du kriegst Geld von Drittstaaten, um Propaganda zu streuen? Dann mach Aprilscherze. Irgendwer hält sie schon für wahr. Unglaublich, aber wahr.
- Wenn du Gebühren bekommst, für deine Unabhängigkeit und journalistische Qualität. Looking at you, WDR: http://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/nick-staufen-ein-bayer-singt-ueber-ruhrgebiet-100.html
Auf der Seite wird nicht mal auf den aufgelösten Aprilscherz hingewiesen. - Du bist nicht so lustig
- wie Buzzfeed.
- Oder The Sun.
- Oder die Bild-Zeitung an guten Tagen.