Plattform oder Single Purpose App? Evernote ist beides (Blogparade)

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Konzeption / Software / Softwareentwicklung
Wenn jemand eine Software braucht, mit der man schnell Notizen machen kann, etwa in der Uni während der Zivilrechts-Vorlesung, oder für Meetings – dann empfehle ich Evernote.

Wenn jemand eine Software braucht, um die Notizen für ein Research Paper zu sortieren – dann empfehle ich Evernote.

Wenn jemand sehen will, wie man heute eine Multiscreen-Software denkt und umsetzt – dann empfehle ich Netflix oder Evernote.

Evernote ist das Schweizer Taschenmesser der Softwarewelt. Naja, ein Taschenmesser kann nix richtig gut. Evernote schon. Evernote sortiert, merkt sich alles. Das ist übrigens auch der Slogan von Evernote.

„Vergiss nichts …“

Schweizer Taschenmesser (Flickr-Nutzer sheva4ever)

Schweizer Taschenmesser (Flickr-Nutzer sheva4ever)

(Als ehemaliger Solinger Tageszeitungsjournalist weiß ich natürlich, dass das Foto kein Taschenmesser aus der Schweiz zeigt.) Update: Jetzt habe ich auch ein Foto von einem Schweizer Taschenmesser gefunden.

Evernote ist natürlich vom Datenschutz her ein Albtraum für all die, die wollen, dass Daten nur bei ihnen auf der Festplatte leben. Evernote ist ein klassisches Plattform-Produkt. Sogar für Windows Phone gibt es das! Einen wahren Schatz an User-Vorteilen kann man nur heben, wenn man Evernote überall einsetzt. Meine Use Cases:

  1. Auf dem Smartphone für die schnelle Fotodokumentation eines langen Meetings. (Ich habe schon sehr viele Whiteboards fotografiert. Die Schrifterkennung der Premium-Version ist schon mal viel wert.)
  2. Auf dem iPad noch schnell das nächste Mitarbeitergespräch im Zug vorbereitet. Im Büro dann Rechner aufgeklappt, und die Notizen waren per WLAN synchronisiert.
  3. Auf dem Rechner die Notizen des Tages durchgegangen, nach und nach verschlagwortet, To-Dos in die eigene To-Do Liste übernommen.
  4. Studien aus dem eigenen Mailpostfach befreit und für immer in der Cloud abgespeichert. Speicherplatzschonen fürs Postfach. (Alternativen: Acrobat.com, Google Drive, Dropbox) Vorteil bei Evernote: Durchsuchbarkeit der Notizen in der zentralen Gedächtnis-Anwendung, die ich nutze.
  5. Notizbücher bieten eine tolle Übersicht über Themen. Gerade wenn in einem Meeting private Notizen oder vertrauliche Dinge nicht auf dem Screen sein sollen.
  6. Evernote gibt es auf allen meinen Geräten als App. Dabei ist schon die Web-Anwendung (im oftmals arg limitierten Büroumwelt wichtig) für die Benutzung völlig ausreichend.
  7. Evernote wird umso wertvoller, je mehr man es nutzt. Abgesehen von Gmail, Youtube und Facebook kenne ich kaum eine Anwendung mit einem so hohen Lock-in-Faktor.
  8. Der Web Clipper ist der Ersatz für Bookmarks. Lesezeichen auf Speed – ich habe damit den ganzen Inhalt der interessanten Webseite auf dem Rechner. Ohne fies die Seite mit allen Bildern im Browser herunterladen zu müssen. Das hätte mir meine Diplomarbeit viel leichter gemacht!

Ich habe in meinem Blog schon einmal über Evernote geschrieben. Sebastian hat mich für seine Blogparade schon ganz schön angestachelt, mir noch mal Gedanken zu machen. Beim erneuten Besuch des alten Artikels ist mir aufgefallen, dass ich noch gar nicht alles geschrieben hatte, was mir wichtig ist. Also, danke, Sebastian! Ganz so lange wie er benutze ich das noch nicht – seit September 2008.

Haare in der Software?

Moleskine? Im Regal

Moleskine? Im Regal (Foto: Unsplash)

Gibt es denn gar nix, was stört? Evernote hat meinen geliebten Moleskine-Notizbüchern einen Platz im Regal verschafft, einen verstaubten, auch für die bisher nicht gebrauchten. Und das, obwohl ich mir sogar das Evernote-Moleskine gekauft habe. Aber ein, zwei Bäume dürften sich jetzt schon mal freuen…

Der Einstieg ist auch schwierig. Wieso finden das alle toll? Da muss man vier Wochen und einige Dutzend Notizen durchhalten. Nur Notizen machen mit Fotos geht auch mit jeder hergelaufenen Single-Purpose-iPad-App. Aber die ist nicht so toll in ein Ökosystem integriert.

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