Notizen zum AWS Summit Berlin 2019

Schreibe einen Kommentar
Amazon / Cloud / Datenvisualisierung

Die Public Cloud wächst seit Jahren rasant, selbst der Marktführer wächst noch mit zweistelligen Zuwachsraten: Amazon Web Services. Hier die Zahlen vom Umsatz, der am leichtesten auf den wachsenden Markt Rückschlüsse erlaubt. 

Statistik: Umsatz von Amazon mit Cloud Computing vom 1. Quartal 2014 bis zum 4. Quartal 2018 (in Millionen US-Dollar) | Statista


Mehr Statistiken finden Sie bei Statista 

(Gleich noch ein paar mehr Gedanken zur Power von AWS, aber erst mal zur Veranstaltung selbst.)

Und genauso ist es mit der Zahl der Teilnehmer an den Konferenzen, die Amazon Web Services für seine Kunden veranstaltet. Auch 2019 konnte noch um eine vierstellige Zahl die Zahl der Besucher vergrößert werden, berichtete Klaus Bürg, Managing Director DACH für AWS, also der Chef des deutschsprachigen Public-Cloud-Geschäfts bei Amazon. In Deutschland hat man gar mehrere zehntausend Kunden, so viel hat man verraten.

In der Station in Berlin, wo sich im Mai die GANZE digitale Szene des Landes trifft, traf sich im Februar die technische Seite dieser Szene: Denn der AWS Summit ist vor allem eine Veranstaltung für Entwickler. Der erste Tag war vielleicht auch für Manager und Entscheider noch verständlich. Aber die Sessions, in denen zum Beispiel erklärt wurde, wie man auf der Technik von AWS sein eigenes Bilderkennungsmodell trainieren kann, überstiegen dann doch das Verständnis von Techniklaien. „Sie sind für Level 300 und 400 gedacht“, erklärt Bürg in seiner Begrüßung am zweiten Tag. Bevor er den Weg frei macht für Dr. Werner Vogels, den 60-jährigen großen Bären von einem Mann mit der Vorliebe für Motto-T-Shirts, der CTO von amazon.com ist. Den Job hat er seit 2005. Neben dem CEO von AWS, Andy Jassy, ist er DAS Gesicht von AWS in der Entwickler-Welt. Immer seltener bloggt er auch noch.

Vogels hatte für mich die Folie des Events. Hier ist sie:

Tanze so, als ob dir niemand zuschaut.
Verschlüssele so, als ob dir ALLE zuschauen.
Eigenes Foto. Folie: AWS/Werner Vogels

Ich habe schon darüber getweetet. Es war auch die letzte Folie seines Vortrags, übrigens. Was wollte Vogels damit sagen? Sicherheit war eines der Kernthemen seines Vortrags. Wir alle seien für Sicherheit zuständig, ermahnt er das Publikum. Nicht nur die Sicherheits-Verantwortlichen, jeder Entwickler, jeder Nutzer und Kunde von AWS. Auf allen Ebenen. AWS bezeichnet das als „shared responsibility“-Modell, aber es ist logisch. Das Gesamtsystem auch in der Public Cloud ist nur so verlässlich und sicher wie ihr schwächstes Glied. Dazu gehören eben gute Maßnahmen wie least privilege und IAM-Nutzer, das allein sind schon zwei weitere Vorträge für die nächste re:Invent in Las Vegas. Und mindestens eine Zertifizierung. 

Warum ist Public Cloud so wichtig? Weil man sich nicht mehr um die Server kümmern muss. AWS hat dazu die Tools, ist der Baumarkt für Selbermacher. Mehr als 160 Services gibt es inzwischen von AWS. Wer alle erklären kann, hat meine Bingokarte voll!

Warum gibt es dann immer noch Unternehmen, die ihre eigenen Server betreiben? (Die Gründe, die ich gelten lasse, sind wenige. Regulation gehört da tatsächlich immer weniger dazu.)

Oder um ein Blog zu zitieren:

Your goal, when launching a product, is to build a product that solves a problem for your users. Not build the fanciest deployment pipelines, or multi-zone, multi-region, multi-cloud Nuclear Winter proof high availability setup. I’ve seen the idea that every minute spent on infrastructure is a minute less spent shipping features. 

Vulkanasche kann den Himmel verdunkeln. Auf lange. Wenn auch nicht auf ewig wie ein nuklearer Winter. Foto: Yosh Ginsu/Unsplash

Problem lösen mit wenig Aufwand. An den nuklearen Winter denken kommt später. Ich glaube, das gibt es bald als T-Shirt von mir. 

Fazit: Der AWS Summit spiegelte den hohen Reifegrad der Szene wider, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Wer hier etwas lernen wollte, war sehr gut bedient. Vielleicht kann man noch ein bisschen am Catering arbeiten, aber es war ein wirklich außerordentlich gut organisierter Event.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert