Externe Akkus sind die neuen Labellos

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Allgemein

Weil ja jedes Ding unwiderbringlich von der Handtasche aufgesaugt wird… Am Boden der Handtasche findet sich alles, Labello, Brösel.

Dieter Nuhr, vor vielen, vielen Jahren

So ähnlich steht der Sketch Monolog auch im Netz, hier.

Dieses volle Stück Raumzeit gibt es mittlerweile auch für Männer. Sie heißen Freitag oder Crumpler und mit Nachname Umhängetasche oder Messenger Bag. Gleichberechtigung im 21. Jahrhundert macht auch Männern Rückenschäden. Ich packe die viel zu voll, aber das ist ein anderer Post.

Ich finde, externe Akkus, mit denen man sein Smartphone aufladen kann, sind die neuen Labellos. Sie fliegen ziellos in der Tasche herum, und wenn man sie braucht, hat man sie nicht dabei oder sind gerade leer. Oder sie warten in Reih‘ und Glied neben dem Ladegerät in der Küche auf die volle Punktzahl. (Irgendwie haben sich die Hersteller dieser tragbaren Akku ohne alphabetische Akronyme auf Punkte für die Darstellung der Akkuladung geeinigt. Seltsam, wie sich solche Best Practices etablieren. Wahrscheinlich kommen die alle aus benachbarten Fabriken in Shenzhen oder Guangzhou.)
Für meinen Konferenzbesuch in Wien hatte ich endlich den Tipp von Peter Jebsen befolgt und mir einen fetten Anker besorgt. Äh, Anker-Akku. Die sind so schwer wie leistungsstark. Leider geht jede mAh ins Gewicht. Er wird aber mit einer kleinen Tasche geliefert, und er ist ungefähr so lang wie früher das abnehmbare Bedienteil eines Autoradios gewesen wäre. Den findet man.

Diese kleinen Giveaways, die es auch auf Konferenzen gibt, vielleicht mit 2500 mAh oder so gesegnet (man weiß es nicht, weil es nie auf der Verpackung steht, und einem auch die Instrumente fürs Durchmessen fehlen), sind auch wirklich kaum größer als ein Labello. Vielleicht so groß wie ein Lippenstift aus dem Beauty-Regal. Und die sind dann auch schwer zu finden. Die verstecken sich gern hinter dem Portmonee oder Taschentücher oder dem Kindle. (Ich glaube, inzwischen wird jede zweite Handtasche mit einem Kindle Paperwhite oder Tolino der ähnlichen Bauweise geliefert. Die scheinen darin fast immer vorhanden zu sein. Zumindest in U-Bahnen. Aber das ist fast schon ein ganz eigener Blogpost.)

Beim Aufräumen und Ausmisten der Gadget-Schublade musste einer jetzt dran glauben. Er kommt demnächst zum Wertstoffhof. Der Werbeaufdruck prangt noch drauf, aber er blinkt nur noch rot. „Mir geht es nicht gut, tu mich zum Altmetall“, so hätte das wohl Dieter Nuhr gesagt.

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