So zauberhaft die Musik in der „Zauberflöte“ doch ist, so schlecht gehen manche Stellen das Genussorgan runter. Zum Beispiel da, wo es um metoo gibt. Die Frauen kommen schlecht weg. Sie werden konsequent heruntergesetzt. Am Ende geht es sogar um ihre Auslöschung.
Die Indizien zum Frauenbild:
Sie werden (von Papageno) als Besitz gesehen:
Ich bin so ein Natursmensch, der sich mit Schlaf, Speise und Trank begnügt; – und wenn es ja seyn könnte, daß ich mir einmahl ein schönes Weibchen fange.
Schikaneder, Johann Emanuel. Die Zauberflöte: Libretto (German Edition) (S.45). Zenodot Verlagsgesellscha. Kindle-Version.
Sie werden (von einem Priester aus dem Tempel der Weisheit) als schlechter als Männer angesehen:
PRIESTER. Ein Weib hat also dich berückt? Ein Weib thut wenig, plaudert viel.
Schikaneder, Johann Emanuel. Die Zauberflöte: Libretto (German Edition) (S.31). Zenodot Verlagsgesellscha. Kindle-Version.
Das hat zu Recht auch 2018 in einer Aufführung in München erstaunte Zwischenrufe aus dem Publikum erfahren. Es ist eine Frechheit. Und es war auch damals genauso gemeint, egal, ob das Schikaneder oder gar Mozart selbst geschrieben hat.
Selbst Sarastro, DIE Vorbild-Figur in der „Zauberflöte“, ist nicht besser:
SARASTRO. Und ein stolzes Weib.[46] Ein Mann muß eure Herzen leiten, Denn ohne ihn pflegt jedes Weib Aus ihrem Wirkungskreis zu schreiten.[47]
Schikaneder, Johann Emanuel. Die Zauberflöte: Libretto (German Edition) (S.38). Zenodot Verlagsgesellscha. Kindle-Version.
Diese Herabsetzung von Frauen ärgert mich. So etwas möchte ich meinen Jungs nicht vermitteln. Die lieben diese Oper, die Musik vor allem. Wir haben sie mittlerweile zwei Mal gesehen, einmal in Salzburg, einmal in München.
Darüber wollte ich bloggen. Ich hatte mich schon in Rage geredet.
Aber weil ich glaube, dass man nicht alles selbst aufschreiben muss, was andere besser gesagt haben, möchte ich auf einen Aufsatz verweisen:
Die Registrierung ist kostenlos, man kann das ganze Dokument lesen.
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