Hohe Ansprüche sind ansteckend

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Amazon / Arbeiten
Wer einmal hohe Ansprüche hatte, will immer hoch hinaus. Foto: Joshua Earle/Unsplash
Der Brief von Jeff Bezos an die Amazon-Aktionäre (feiert dieses Jahr 20. Geburtstag) gehört zu den Dokumenten im Netz, die ich traditionell lese, seit ein paar Jahren. Die State of WordPress-Ansprache von Matt Mullenweg steht auf dieser kurzen Liste und die Folien zum Internet von Mary Meeker auch.

(Ich habe auch eine Liste mit Texten, die man immer wieder lesen sollte, aber das ist Stoff für einen neuen Post. Think Cluetrain, Long Tail usw.)

Letztes Jahr, im Brief für das Jahr 2016, prägte Bezos das neue Motto: „Why It Always Is Day 1.“ Hm, ja, deep, und er erklärte das auch luzide. Erklären in langen Prosatexten ist so ein Amazon-Ding, ich glaube, ich habe darüber schon geschrieben. Diesmal widmet er sich hohen Ansprüchen, also „high standards“. Das bezieht er vor allem auf Kollegen.

Aus dem SEC-Filing EX-99.1:

If you take me on your basketball team, you can teach me many things, but you can’t teach me to be taller. Do we first and foremost need to select for “high standards” people? If so, this letter would need to be mostly about hiring practices, but I don’t think so. I believe high standards are teachable. In fact, people are pretty good at learning high standards simply through exposure. High standards are contagious. Bring a new person onto a high standards team, and they’ll quickly adapt. The opposite is also true. If low standards prevail, those too will quickly spread.

Mich erinnert das an eine Anekdote, die mir ein früherer Kollege mal erzählt hat, kurz, nachdem er bei Amazon angefangen hatte:

„Ich habe noch nie, wirklich noch nie in meiner Karriere mit so talentierten Mitarbeitern zusammengearbeitet.“

Mehrere Jahre ist das her. Er ist immer noch dort. Hohe Maßstäbe sind ansteckend.

Photo by Joshua Earle on Unsplash

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