Quartz und brandeins, Schwestern im Geiste

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Journalismus
Quartz und brandeins als Gedanken in einem Startup. Foto: Startupstockphotos.com
Wirtschaftsmedien lassen mich kalt. Ich liebe Wirtschaftsmedien. Wie geht das zusammen? Also, ich bin natürlich Zwilling, das würde eine ehemalige Kollegin mir zurufen. Aber das erklärt nix, sondern erhebt eine Zufälligkeit zum Prinzip.

Nein, die Wirtschaftsmedien, die ich meine und verneine, zelebrieren starke Manager, Aktienticker, komplizierte Anlageformen. Die Medien, die ich bejahe, sind neugierig und stellen tolle Fragen.

Auftritt: Quartz und brandeins. Letzteres habe ich sogar abonniert, und dabei komme ich viel zu selten dazu, darin zu lesen. Manchmal begegnen mir Texte daraus Jahre später im Netz, wenn sie da auch freigeschaltet wurden. SO HALTBAR sind die. Das muss man denen mal nachmachen.

Quartz ist ein Online-Produkt, es war in den News, weil es einen neuen Besitzer hat. Und Poynter, eins der US-amerikanischen Medien, das den Namen Medienjournalismus verdient hat, hat die Frage gestellt, was Quartz ausmacht.

The secret of Quartz’s success? There are several. | Poynter:

„We try to serve the next generation of business leaders, the person the CEO turns to for advice.“

Ja, das ist es. Da sehe ich die Parallele zur Philosophie-Erklärung von brandeins:

MENSCHEN – Sie sind der wahre Treiber der Wirtschaft, das haben schon in den Neunzigerjahren Vorstandsvorsitzende auf jeder Betriebsversammlung betont. Tatsächlich sind auch die Unternehmer in den alten Industrien gut damit gefahren, wenn sie das Wissen ihrer Mitarbeiter nutzten – aber man konnte auch überleben, wenn man es ignorierte. In den neuen, auf Kreativität und Wissen gegründeten Unternehmen, läuft nichts mehr ohne die Identifikation der Mitarbeiter. Eine der wichtigsten Aufgaben wird es deshalb sein, Organisationsformen zu entwickeln, in denen Kreativität und Wissen auf Dauer gedeihen können. Nicht, weil die neuen Chefs so romantische Vorstellungen von Zusammenarbeit haben, sondern weil es schlicht betriebswirtschaftliche Notwendigkeit ist.

Und ich finde es super, dass Chefredakteurin Gabriele Fischer immer noch das gleiche Porträtfoto hat wie vor vielen Jahren. Auch das Design ist immer noch frisch.

Ich würde gern mal die Quartz-Leitung und das brandeins-Team in einen Raum bringen und ich würde Geld zahlen, um ihren Gesprächen zuzuhören. Nur mal so als Idee.

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