Kevin Sawicki: Atom Editor / Codefront.io (10.5.14)

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Software / Softwareentwicklung
Seit drei Jahren arbeitet Kevin Sawicki bei Github. Damals waren es nur 20 Leute, jetzt sind es 240 Mitarbeiter. Hat an mehreren IDEs gearbeitet, etwa an JGit und EGit für Java und Eclipse. Derzeit an Atom Editor, das erst letzte Woche als Open-Source veröffentlicht wurde.

„Atom ist ein Code-Editor. Man kann Code eintippen und mit Syntax Highlight erscheint der dann. Und der Browser blinkt!“

Sublime und Textmate sind die Vorbilder auf der Mac-Entwicklerseite, hat Sawicki erklärt. Wer sich da auskennt, wird sich auch in Atom zu Hause fühlen. (In der Performance ist Sublime derzeit noch deutlich überlegen, das gibt Kevin auch zu.) In Kevins Sicht ist das Produkt vor allem für Markdown geeignet. Aber es werden 40 bis 50 Programmiersprachen unterstützt. Unter der Haube läuft node.js, mit dabei ist Chromium. Grunt ist für die Builds zuständig. Wenn man Packages hinzufügen will, muss man Coffeescript können. (Coffeescript ist Github-intern die Wahl statt Javascript.) Fürs Frontend ist Bootstrap schon mit dabei. Zum Workflow hat Less besser als SASS gepasst.

Offenbar haben die Entwickler gleich an Atom als Plattform gedacht:

  • Atom ist hackbar. Man kann gleich in Atom debuggen, braucht keine externen Tools.
  • Atom ist stylebar. Damit der Code-Editor so aussieht, wie der Entwickler das selbst gern hätte. Das geht nur mit Web-Technologie, die Github einsetzt.

Warum muss man also den Editor neu erfinden? (Eine berechtigte Frage. Wirklich talentierte Entwickler sind erst dann komplett, wenn sie CMS oder Editor selbst geschrieben haben.) Es ist ein Haufen HTML-JS-CSS-Web-Apps als Editor erschienen in den letzten Jahren. „Ein guter Editor macht dich produktiver als Entwickler, weil man schneller coden kann.“ Das ist der Effekt, den man hat, wenn man superproduktiven Leuten bei VI zusieht. IDE sind andere Vorbilder, weil sie aufgrund von Code-Vervollständigung den Entwickler auch schneller machen.

Die Entwicklung von Atom hat vor drei Jahren begonnen, und „wir sind vielleicht bei zehn Prozent dessen, was ich mir für einen Editor wünsche“. Die Kosten für den Umstieg auf einen neuen Editor sind sehr hoch, weiß auch Sawicki. Denn als Entwickler wird man weniger produktiv.

Github hat einen long-term-Ansatz. Wer heute programmieren lernen will, fängt wohl mit 8 Jahren an. Sawicki lacht: „Und versprochen: in 8 Jahren ist Atom der beste Editor.“ (Mit dem man wahrscheinlich HTML 5, CSS 3, JS und Chromium lernt.) Die ersten drei Jahre hat man das Produkt nur für Mac entwickelt. Support für Windows und Linux verspricht Kevin aber auch. Derzeit gibt es etwa noch keine offiziellen Binaries für Windows von Github. (Allerdings wird wohl nur Windows 8 mit dabei sein.) Habe ich schon gesagt, dass Atom nix kostet? Auch ein Argument gegenüber anderen Produkten.

Außerdem:
Eine gute Ressource für Fotos hat Kevin auch noch für alle Entwickler parat. Er hatte nämlich Background-Bilder in seinen Folien, die sich auch im Vorspann von The Big Bang Theory gut machen würden: Alle Fotos von apod.nasa.gov

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