Journalismus: Ein Blick zurück aufs Jahr 2013

Journalismus
Falscher Schnee auf den Pyramiden

Zwischen den Jahren (gibt es da eigentlich keinen besseren Begriff?). Zwischen den Jahren haben Onlinemedien Zeit für echten Journalismus. Da muss selbst geschrieben werden, weil der ewige Zyklus des Agenturjournalismus nix liefert.

Zwischen den Jahren bietet sich ein Rückblick aufs Jahr an. Der fällt für den Journalismus nicht so toll aus, wenn man einem Essay bei Esquire folgt, gerade weil das Jahr so viele Hoaxes geliefert hat. Enten oder Fälschungen haben wir sie früher genannt.

„They seemed too tidily packaged, too neat, “too good to check,” as they used to say, to actually be true.“

Bei Dan Gillmor bekommen Lokal- und Technikpresse ihr Fett weg:

„I was also struck that day by the shallowness of so much of what I was seeing. It wasn’t just the declining quality of our local daily newspaper in California, a shadow of what it used to be – a common condition in that medium across the nation. Much of the online news, especially political and technology coverage, was an inch deep, sometimes ridiculous, and rarely insightful.“

Mir selbst geht es nicht anders. Ich habe in diesem Jahr mehr über Miley Cyrus gelesen als über Angela Merkel. Die kleinen 2-Minuten-Pausen im Aufzug, beim Warten auf den Zug werden immer mehr gefüllt durch digitalen Quatsch. Das Bild von den falschen Pyramiden wurden hier toll dekonstruiert: klicken. Und nach dem Buzzfeed-Journalismus mit Listicles kommen jetzt sicher auch in Deutschland mehr Upworthy-Klone. Die Samwers arbeiten bestimmt daran.

Den Teil mit dem „2014 muss das besser werden“ schenke ich mir. So viele rühmliche Ausnahmen wie in den USA für guten Journalismus scheint es hierzulande nicht zu geben. Oder?